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Saufnix  
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Dieses Thema hat 10 Antworten
und wurde 2.637 mal aufgerufen
 Arbeitsplatz und Alkoholmißbrauch
baerlitina Offline




Beiträge: 10

09.03.2005 17:41
RE: wut und trauer Zitat · Antworten

hallo
ich habe schon lange hier nichts mehr geschrieben. es ist viel passiert seit meinem letzten posting hier zu einem thema. mit meiner hilfe hat meine mutti geschafft sich nach 36 (davon 25 j.alk.ehemann)jahren endlich von meinem vater zu trennen. es war eine schwere zeit für uns alle. seit okt.2003 lebte jeder in seiner wohnung. ich bin in einen anderen ort gezogen(heute weis ich das es eine flucht war vor der co-abhängigkeit). im september 2004 kam ich in eine klinik für psychosomatik-und psychotherapie dort war ich 10 wochen und dachte am ende ich kann mit meinem vater in gedanken frieden schließen. habe sogar überlegt ob ich nach fast 2 jahren (ohne kontakt zu ihm) hingehe,versuche ihm zu helfen. dan kam das schreckliche.. am10.02.05 hatten wir soweit rechergiert das alle bekannten die ihn oft sahen ihn seit ca 3 wochen vermissten. kein lebenszeichen von ihm. wir ließen die wohnung durch die polizei öffnen .....er war tod. ich stand im hausflur und schrie nur noch vor wut und dann vor trauer ... am 07.03.war die beisetzung ich sprach die grabrede unter großem schmerz aber es war mir sehr wichtig zu ihm zu sprechen.....
und allen KINDERN und ANGEHÖRIGEN von alkoholikern will ich eins mitgeben...Gott gebe uns die gelassenheit dinge hinzunehmen die wir nicht ändern können, den mut dinge zu ändern die wir ändern können und die weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden....
in diesem sinne grüßt euch tina


zeroh1 Offline




Beiträge: 216

29.03.2005 22:17
#2 RE: wut und trauer Zitat · Antworten

diesen spruch kenne ich nur allzugut ..... gott gebe mir die gelassenheit......was oder wer ist gott .......es gibt keinen gott......du hast einen freien willen ....du bist jederzeit in der lage dich neu zu entscheiden... niemand beeinflusst dein leben und deine entscheidungen....sonst hättest du keinen freinen willen - religion ist heilbar - auch das gilt - für jemanden der es erkannt hat, dass niemand im himmel sitzt und enscheidet wer mit was gesegnet oder verflucht wird - religion und gott ist ein machtspiel was seit über 2000 jahren funktioniert....denk mal darüber nach.


Beachen Offline




Beiträge: 3.654

29.03.2005 22:21
#3 RE: wut und trauer Zitat · Antworten

Hallo auch hier zeroh !

Zitat
religion und gott ist ein machtspiel was seit über 2000 jahren funktioniert....denk mal darüber nach.




... dieser Spruch mit der Gelassenheit ist einer der Grundsätze der AA.
Und die AA haben in ihrer Präambel stehen, das sie mit Kirche oder Religion nichts aber auch garnichts zu tun haben.

Ich würde dich doch bitten, bevor du hier solche Dinge heraushaust, mach dich doch erstmal kundig um was es hier geht.

Gruß
Bea


Gast ( gelöscht )
Beiträge:

30.03.2005 01:05
#4 RE: wut und trauer Zitat · Antworten

@zeroh1

...vor 2000 Jahren hat ein wichtiger Mann mal geantwortet, nachdem ihn seine Jünger fragten, wo denn das Reich Gottes wäre: ...in jedem Einzelnen von Euch ist das Reich Gottes!

Na und nu? denk mal darüber nach....

...und deinen freien Willen findest du auch nur dort!
KAPIERT?


Bordeaunixe


Saftnase Offline




Beiträge: 1.206

30.03.2005 03:28
#5 RE: wut und trauer Zitat · Antworten

Hallo Zeroh1

siehs mal so: DU allein hast es in der Hand zu entscheiden, mit welchem Aufwand DU persönliche!!! Dinge akzeptierst oder ändern könntest/möchtest. Das ist kein göttlich-religiöses Patentrezept, sondern das Handeln durch innere Stabilität. Solange aber Alkohol(u.andere Drogen) im Leben regiert, gibt es weder innere Stabilität noch gezielte Handlungsfähigkeit. Genauso wenig wird Gelassenheit aufkommen, um z.B. die Lebens- und Weltanschauungen anderer einfach hinzunehmen, obwohl sie mit den eigenen Idealen nicht identisch sind.

Wie sagte Luther: Und wenn morgen die Welt unterginge,so würde ich doch heute noch mein Apfelbäumchen pflanzen.

Ich sage: Wenn morgen die Welt untergeht, würde ich heute auch nichts trinken.

In diesem Sinne, sei herzlich gegrüßt

Laila


baerlitina Offline




Beiträge: 10

30.03.2005 07:31
#6 RE: wut und trauer Zitat · Antworten

Hallo ihr lieben ,

den spruch ...gott gebe mir gelassenheit... sehe ich persönlich auch so das ich, in mir ,gebe die gelassenheit und alles andere auch.
ich bin nicht gläubig im sinne von Gott. aber ich will und muß an mich glauben können es zu schaffen mit allem in meinem leben umgehen zu können.

liebe grüße
tina


Lissy01 Offline




Beiträge: 2.780

30.03.2005 09:14
#7 RE: wut und trauer Zitat · Antworten

Hallo zeroh,

Zitat
religion und gott ist ein machtspiel was seit über 2000 jahren funktioniert



Also, wenn ich es richtig verstanden habe, dann funktioniert dieses Spielchen schon etwas länger als 2000 Jahre.

Scheint doch ein grundlegendes Bedürfnis im Menschsein zu berühren.
Denk mal drüber nach.

Gruß, Lissy


minitiger2 ( gelöscht )
Beiträge:

30.03.2005 09:27
#8 RE: wut und trauer Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von zeroh1
diesen spruch kenne ich nur allzugut ..... gott gebe mir die gelassenheit......was oder wer ist gott .......es gibt keinen gott......du hast einen freien willen ....du bist jederzeit in der lage dich neu zu entscheiden... niemand beeinflusst dein leben und deine entscheidungen....



bei Dir scheint es mit dem freien Willen nicht allzuweit her zu sein sonst hättest du das Problem nicht daß Dich herführt.

Oder warum hörst Du nicht einfach mit Deinem Suchtverhalten auf wenn Du das willst?

Ausserdem musst Du Dich ja nicht an den Spruch halten. Ich bin eigentlich ganz froh über Gelassenheit und ich find es zweitrangig wo sie herkommt.
Aber Du darfst dich natürlich gerne aufregen wenn Du meinst daß Dich das weiterbringt

der minitiger


baerlitina Offline




Beiträge: 10

30.03.2005 09:50
#9 RE: wut und trauer Zitat · Antworten

ich nochmal

es gibt für mich NICHT den GOTT !

es gibt mich!! und an mir will ich nicht zweifeln müssen, was ich leider all zu oft mache.
ich bin ein erwachsenes Kind (38) eines alkoholikers und ich habe durch den alkohol vieles erleben müssen was mein bisheriges leben ziemlich eingeschränkt hat.
ich WILL einfach an mich glauben. und ich WILL wenn ich einmal gehen muß sagen können ich habe GELEBT ich habe etwas getan und mich nicht in irgend einen sumpf gezogen.
ich arbeite hart an meinem wunsch-leben, weis auch das nicht alles so sein wird wie ich es mir erhoffen werde.
ABER ich hatte glück im unglück....durch meine therapie lernen alle damit umzugehen keine CO-abhängigen mehr zu sein.
wie ich oben schon schrieb ist mein vater leider irgendwann zwischen jan. und febr. verstorben. es hat mich so sehr geschmerzt ich dachte ich werde verrückt. meine wut auf meinen vater war riesig ,die wände in seinem hausflur mußten ziemlich harte tritte meinerseits ertragen. nach ca. einer stunde kam die trauer, die trauer um den vater der er mir hätte sein können wenn er nur gewollt hätte. manchmal frage ich mich immer noch ob ich zu SCHWACH war ihm zu helfen. aber NEIN ich war damals sein kind ich konnte es nicht damals wußte ich noch gar nicht was da passiert.

ich weis das der spruch mir MUT macht an meinem LEBEN nicht zu verzweifeln.

in gedanken tina


minitiger2 ( gelöscht )
Beiträge:

30.03.2005 10:11
#10 RE: wut und trauer Zitat · Antworten

baerlitina,

zum Teil versteh ich Dich denn mein Vater trinkt auch gern und ist oft unzugänglich.
Als Jugendlicher war ich oft wütend, warum hab ich keinen richtigen Vater sondern so eine Gestalt die sich nur um sich selbst kümmert? Ich hatte oft das Gefühl daß ich ihm nur im Weg bin und daß ein Hund vielleicht besser für ihn gewesen wär als ein Kind(nicht immer aber oft).

Aber ihm helfen? Er sagt selbst, daß es keine Diskussion mit ihm geben wird solange er das Glas noch selbst halten kann. Ich meine er ist ein erwachsener Mensch und niemand kann für ihn entscheiden was richtig für ihn ist. Ausserdem - wenn einer glücklich ist mit dem Trinken ist das Beste was er tun kann, weiterzutrinken. Ich hab das ja auch getan, solange bis es schöner für mich war aufzuhören.

Ich meine jetzt natürlich nicht daß sein Verhalten für die Angehörigen richtig ist, aber für ihn selbst halt schon und deswegen ist der Begriff "Hilfe" unglücklich gewählt. Man will den anderen ändern weil man ihn so nicht erträgt, und verkauft das gern als Hilfe. Darum was der andere möchte geht es dabei ja gar nicht.
Aber sehr oft ist es eben so, daß die Angehörigen viel mehr leiden als der Alkoholiker selbst, der eher gleichgültig ist solang er trinken kann.

der minitiger


baerlitina Offline




Beiträge: 10

30.03.2005 10:20
#11 RE: wut und trauer Zitat · Antworten

hallo minitieger

ich gebe in allem recht. nur eins, er WAR ja nicht glücklich mit dem trinken und es tat ganz schön weh zu sehen wie er es nicht allein geschafft hat.
heute bin ich aber auf dem standpunkt...er war erwachsen...hätte was tun können,tat es aber nicht. klar tuts noch weh aber ich denke ich kann nun besser damit umgehen.

liebe grüße tina


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