habe gerade ein "ich-trinke-nur-ein-glas-wein-und-dann-ist-schluss"-projekt in den sand gesetzt. stattdessen trinke ich gerade flasche no 2 und verabschiede mich von genanntem ehrgeizigen projekt.
wieso funktioniert das nie?
die letzten drei tage hab ich doch auch nix getrunken und dann kommt mir plötzlich die idee, dass gegen die heftigen kopfschmerzen und die verspannungen die ich habe, doch bloß ein wenig durchblutungsfördernde substanz hermuss.
so richtig überzeugt bin ich davon inzwischen nicht mehr, auch wenn ich die schmerzen nicht mehr spüre.
ich frage mich inzwischen, ob es überhaupt möglich ist, sich ohne rausch durchs leben zu schlagen, oder wird man zwangsläufig zu einem verbitterten, die anderen rauschgänger beneidenden menschen?
ist rausch vielleicht ein menschliches grundbedürfnis?(abgesehen von der ganz offensichtlichen sucht, die bei mir und vielen anderen besteht?)
immerhin gibt es viele formen von rausch - sport, sex, drogen, alkohol, die, je nach nation und religion, unterschiedlich ausgeprägt sind.
und hat - falls es ein menschliches grundbedürfnis ist - nicht jedermann ein recht darauf?
selbstverständlich hast du dein Recht auf deinen Rausch, auch auf deinen Promillerausch. Will dir jemand dieses Recht nehmen? Ich sehe niemanden der das will.
Ich kenne eigentlich nur 2 Dinge die dir dieses Recht entziehen könnten: eine Zwangseinweisung und den Tod.
wollte gar keine lanze für den alk-rausch brechen.
ganz im gegenteil - bin auch der meinung, dass alkohol einfach nur negativ ist.
das problem dabei ist, dass ich es im moment nicht schaffe, mich davon wirklich zu distanzieren (maximum 3 tage - und das lediglich mit wirklich krasser überwindung) und mich frage, ob rauschzustände nicht einfach (ohne sie als gut oder böse werten zu wollen) zum menschlichen dasein dazu gehören.
und in eben diesem kontext wollte ich mal fragen, ob es nicht auch alternativen gibt, die ich vielleicht anstelle des alk-vollrausches einsetzen kann.
wir alle haben das Recht, unser Leben so zu gestalten, wie es unseres Erachtens das beste für uns ist.
Als ich noch trank, dachte ich auch, ich hätte ein "Recht" auf Rausch.
Ist nur doof, wenn man trinkt, obwohl einem nicht der Sinn danach steht - dann hat man nämlich ein Problem. Sicher hat man dann noch sein selbsternanntes Recht auf Rausch - auch wenn man den schon gar nicht mehr haben möchte.
Als ich eineinhalb Jahre nichts mehr trank, tat ich das aus dem Recht heraus, mir selbst den größten Gefallen zu tun.
Als ich rückfällig wurde, meinte ich, das Recht zu haben, mich wieder in einen kurzen Glücksnebel zu trinken.
Glücklich wurde ich dabei nicht.
Die glücklichste Zeit hatte ich in diesen eineinhalb konsequent trockenen Jahren.
Und ich komme dieser Zeit wieder nah, seit ich nichts mehr trinke. Bin aber wohl toleranter dabei geworden. Nicht mehr so verbissen.
Passieren kann einem alles. Recht hat man wohl auf das wenigste.
Man sollte einfach bewusst leben und anderen ihr Leben leben lassen, so wie sie es zur Zeit leben wollen.
Erfahrung kann man nur mitteilen - wenn es erwünscht ist. Letztendlich entscheiden muss jeder für sich selbst.
Deinen Beitrag fand ich übrigens sehr witzig geschrieben. Humor kommt eben doch immer noch am besten an - zumindest bei mir.
Du findest schon selbst heraus, was gut für Dich ist.
ich habe vor kurzem einige Leute kennegelernt die mit Mitte 40 schon die Rente durch haben (wg Alk und Drogen) die haben eine nette Wohnung (vom Staat finanziert) die trinken jeden Tage ihr Quantum und ab und zu auch mehr. Die führen so eine Art vogelfreies Leben und fühlen sich gut dabei. Ich wäre überheblich darüber zu urteilen, soll doch jeder leben wie es ihm gefällt. Jeder für sich und Gott gegen alle ....
LG die Scary Lady
Ps.: Also den Spruch mit Gott hab ich aus einen uralt Kaspar-Hauser-Film... ansonsten hab ich es nicht so mit Gott.
An die Stelle des Rausches sind jetzt Gefühle wie Glück, Stolz auf eine Leistung, Freude über einen erfüllten Wunsch und solche Dinge getreten. Aber auch ruhige Stunden, die ich viele Jahre nicht hatte. Natürlich tiefer Schlaf, aber auch die Ruhe, einen guten Film zu sehen oder ein Buch zu lesen und dabei alles andere um mich herum zu vergessen. Ist schwer zu erklären. Das alles kam auch nicht von heute auf morgen. Es hat schon etliche Monate gedauert. Diese Art von Gelassenheit und Freude am Leben und Neugier aufs Leben haben sich langsam eingeschlichen. Jedes Erlebnis für sich, das ich so empfinde, dass ich an nichts anderes mehr denke, könnte man schon als Rausch bezeichnen - aber eben mit ohne negativen Aus- oder Nachwirkungen und eben mit ohne Suchtgefahr.
Kannst du mich ein wenig verstehen? Gruß, - Marianne -
Hallo Cpt Promille, spannendes Thema. Hab damit auch eine Weile rumgemacht, mit diesem Gefühl: oooch, gar kein Rausch mehr...? Rausch als menschliches Grundbedürfnis klingt mir ein bisschen zu stark, obwohl, da gibt's doch sogar ein Gerichtsurteil zu, das damit konform geht. Naja, jedenfalls hat ja jede Kultur ihre eigene Rauschmittelhistorie. Insofern scheint es schon in der Veranlagung der Menschheit zu liegen, sich mittels die Hirnchemie verändernden Substanzen das Dasein zu erleichtern und/oder auf die Suche nach anderen (höheren...?) Seinszuständen zu gehen. Ich denk mal, es ist auch eine Frage der Persönlichkeit, wie wichtig einem das Herumexperimentieren mit solchen anderen Zuständen ist. Ich kenn Leute, die können an keiner Droge vorbeigehen, ohne sie nicht zumindest einmal ausprobieren zu wollen, und andere, die keinen Joint am Geruch erkennen würden. Problematisch wird's halt dann, wenn das Rauschmittel einen Platz einnimmt, den es nicht einnehmen sollte (Sucht). Und da find ich den Alk besonders gefährlich, denn der steht immer zur Verfügung, ist legal, 24 Stunden am Tag billig zu erwerben und in jeder gesellschaftlichen Schicht salonfähig. Jedenfalls kann es sich dann mal nicht um das richtige Rauschmittel für die betreffende Person handeln, wenn es keine besondere (vielleicht sogar einmalige) Erfahrung bleibt, sondern zum täglich benötigten, Körper und Geist zerstörenden Suchtmittel mutiert. So kann's irgendwie nicht gemeint sein... Da such ich mir doch lieber Dinge, an denen ich mich "berauschen" kann, OHNE dabei meinen Körper und mein Gehirn zu vergiften... das geht nämlich sogar völlig substanzfrei, bloß wenn man jahrelang Alkoholmissbrauch betrieben hat, muss man das vielleicht erst wieder lernen. Aber wenn man das hinkriegt, dann ist man ganz sicher kein verbitterter, die die anderen rauschgänger beneidenden menschen, wie du geschrieben hast. Im Gegenteil. Viele Grüße die Klabauterin
hallo ich bin auch ein grosser vertreter des rausches. aber als ich noch soff war das kein rausch mehr. es war höchstens ein entfesseltes elend das sich selbst vormacht bedeutung zu haben.der rausch ist die die übersteigerte wahrnehmung der wirklichkeit.aber welcher..? das ich schlecht rieche und immer verschwitzt mit minderwertigen gefühlen durch die welt ziehe? das sich meine umwelt immer mehr von mir wegrückt? mich berauscht der gedanke mein leben wieder selbst bestimmen zu können.wieder träumen zu dürfen.meinen gedanken wieder zu trauen.
berauscht erik
P.S. ich hab noch nie gehört das sich einer totgekifft hat.ist ein anderes thema,trotzdem sollte man das auch nicht so oberflächlich als argument in den raum werfen.
- Rausch ohne "Rauschmittel" - Rausch durch "Rauschmittel".
cpt promille, nach welcher sog. Alternative suchst du und vor allem, weshalb willst du dich "voll"berauschen - denn darum geht es dir nach deinen eigenen Worten. Nicht um einen kleinen Rausch, sondern den Vollrausch. Vollrausch bedeutet: wegbeamen.
ZitatGepostet von Cpt Promille wollte ich mal fragen, ob es nicht auch alternativen gibt, die ich vielleicht anstelle des alk-vollrausches einsetzen kann
Da stelle ich mir die Frage: läufst du vor etwas weg, erträgst du etwas nicht (mehr) oder, einfach formuliert: was ist dir an diesem, wie auch immer verursachten Vollrausch so wichtig?
Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden
Saufnix-Chat
1
Offline
,
