puhh, ich mache mir derart den Kopf, das ich hoffe, hier ein paar Tips zu bekommen.
Ich weiß nicht, ob dieses Thema hier hergehört, ich probier´s einfach mal.
Unser Sohn, 10 Jahre alt, besucht die 4. Klasse. Die Klasse hat er wiederholt, weil derzeit total dicht gemacht hat, es lief nichts mehr, nur Nackenschläge, null Motivation. Habe es dann zurecht bekommen, da er auch ein sogenanntes "Kann-Kind" war, ihn nach dem 1.Halbjahr der 4 Klasse zurückzusetzen. Er hat dann praktisch das 2. Halbjahr der 3. und das erste Halbjahr der 4. Klasse wiederholt.
Wir haben uns damals sehr schwer getan, ob es wohl die richtige Entscheidung war, ob er nicht leidet, von seinen Kumpels weg u.s.w.
Unsere Befürchtungen waren total unbegründet. Er blühte regelrecht auf, hatte wieder seine Erfolgserlebnisse, Schule machte ihm wieder richtig Spaß
So, nun gab es Zeugnisse mit der Empfehlung für die weiterführenden Schulen. Sein Zeugnis war bombig, Nur zweien, in Deutsch eine 3, Sport eine 1.
Er hat sich ganz fest vorgenommen, auf´s Gymnasium zu gehen, hat jedoch eine Empfehlung für die Realschule. Er war nicht sonderlich geknickt, sagte nur, das ihn das nicht interessiert, er gehe trotzdem zum Gymnasium !!
Die Lehrerin ist der Meinung, er würde auf der Realschule wunderbar mitkommen, sie hätte dort keine Bedenken. Bei der Beurteilung wurde eben auch berücksichtigt, das er ja das Jahr wiederholt hat.
Ja, und nun sitzen wir da, mein Mann vertritt die Ansicht, wenn er zum Gymnasium will, dann soll er es tun. Zurück kann er immer noch.
Was mach ich denn bloß, ich habe Angst davor, was ist, wenn er versagt??? Ich sage mir dann auch immer, versagen kann er auch auf der Realschule.
Vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht, würde mich wirklich freuen, von Euch zu lesen.
Wenn Dein sohn es wirklich will (also nicht nur irgendwelche erwartungen erfüllt, von denen er meint dass sie bestehen), dann schicke ihn doch aufs Gymnasium. Nichts gegen Grundschullehrer, aber die haben doch keine Erfahrung, wie es mit den Kindern weitergeht, wie die sich weiter entwickeln.
Wenn Du ihn nun bremst in seinem ehrgeiz, dann kann das ja auch blöde sein für die Motivation. Und da weder Du noch Dein Mann Probleme mit Realschule habt (es gibt da ja auch andere Eltern...) versucht es doch einfach. Ihr seht doch, ob es klappt.
Hallo Annilein, unsere Tochter ging auch nach der 4. Klasse auf das Gmynasium. Sie hatte dann wegen Problemen in Latein eine Klasse wiederholt. Auf Dauer stellte sich aber heraus, dass sie ständig kämpfen musste und trotzdem nur mittelmässige Leistungen brachte. Im Einvernehmen mit ihr ging sie dann nach der 7. Klasse ab und auf die Realschule. Dort hatte sie sehr gute Noten. Aber im großen und ganzen hat ihr die Gymnasium-Erfahrung nicht geschadet. Von Versagen würde ich hier aber nicht sprechen. Oft stellt sich eben erst später heraus, wo die wahren Fähigkeiten liegen. Selbst der Übertritt auf die Realschule nach der 6. oder 7. Klasse - wenn es nicht klappen sollte - ist ja nicht tragisch, da dort sowieso lauter neue Klassen gebildet werden. Meine Tochter ist jetzt 38 Jahre.
ich habe selbst keine Kinder, weiß aber noch gut, wie es bei mir lief: Ich war in der Volksschule recht gut, hab dann im Gymnasium schwer abgebaut. Da wollten mich meine Eltern schon runter nehmen.
Ich wollte das aber selbst nicht und hab mich dann jahrelang mehr schlecht als recht durchgewurschtelt.
Zwei Jahre vor dem Abi gab es dann Kollegstufe mit völlig anderer Struktur (kleine Klassen, selbständiges Arbeiten).
Da hab ich dann voll aufgedreht -freiweillig- und noch ein 1-Abi hingelegt.
Wenn Dein Sohn Lust hat auf das Gymnasium, dann lass ihn doch gehen. Er scheint ja ehr ein Motivationsproblem zu haben, als wirkliche Lern-Schwierigkeiten.
Was könnte besser sein für seine Motivation, als daß er das macht was er will?
Wenn er auf der Realschule wieder "dicht" macht wird er dort auch Schwierigkeiten haben!
ZitatEr hat sich ganz fest vorgenommen, auf´s Gymnasium zu gehen, hat jedoch eine Empfehlung für die Realschule. Er war nicht sonderlich geknickt, sagte nur, das ihn das nicht interessiert, er gehe trotzdem zum Gymnasium !!
Hallo annilein,
ich hab´auch keine Kinder aber trotzdem die Meinung, Wenn er will so lass ihn doch auf´s Gymnasium gehen. Selbst wenn sich am Ende herausstellt das es nicht der richtige Weg war, so hat er dies doch selbst feststellen können. Ist allemal besser als wenn er später sagen muss, ja wenn ihr mich aufs Gymnasium gelassen hättet dann wäre, könnte....
hier mal eine sehr informative Site, die aber nur die Leistungen deines Sohnes betreffen, demnach wäre er nur bedingt geeignet, aber schau dich mal durch.
Wenn du wirklich weisst, wie er lernt (kann er selbständig erfolgreich lernen, ist er sehr an Neuem interessiert, liest er viel, etc.) dann würde ich ihn auch gegen die Empfehlung der Lehrerschaft aufs Gymi geben.
Hat er viele Hobbies nebenher? Die meisten müsste er dann aufgeben, das Pensum vom Gymnasium ist enorm, selbst die Realschüler haben in der 5. Klasse 2x pro Woche minimum bis 16h Schule.
Hast du schon eine leise Ahnung, in welche Richtung er vielleicht mal gehen will beruflich? Ist er eher der Lerntyp, eher der Tüftler oder vielleicht praktisch orientiert?
Kann-Kinder sind übrigens die, die um den Stichtag für die Einschulung Geburtstag haben, bei denen entschieden wird, ob sie schon zur Schule gehen dürfen, oder noch ein Jahr Kiga machen sollen/wollen.
Bei uns ist es gerade andersrum. Unsere Älteste ist null Lerntyp, immer auf Achse, liest nicht überaus gerne, spielt lieber mit ihren Freundinnen, etc.
2-3 Deutsch 3 HuS 4 Mathe
Empfehlung Hauptschule.
Es ist einfach zu früh, meiner Meinung nach, die Kinder!!!! schon mit 10 Jahren in Schubladen zu stecken, wer weiss, was da noch Alles kommt, ob so oder so
Nun bastelt ja die Regierung auch an einer Änderung dieses Gestzes, weil absolut daneben
Sie kommt nun auf eine sehr gute Schule mit intergrierter Werksrealschule, d.h., wenn sie sich da macht, braucht sie nur ein Jahr noch dranhängen und hat den Realschulabschluss.
Aber ich muss ehrlich sagen, es ist für mich voll beschämend, dass eines meiner Kinder auf die Hauptschule kommt.
Vor Jahren sagte ich meinem Mann, wenn das so der Fall wäre, wüsste ich, dass ich was vermasselt habe.
Nee, haeb wir beide nicht, sie ist eben kein Lernkind dafür aber sehr künstlerisch begabt, da staune ich nur...
Aber das Alles, auch ihr grosses Herz und Mitfühlen und viele andere positiven Eigenschaften zählen nun mal in unserer Leistungsgesellschaft recht wenig.
Sie wird ihren Weg auch machen, das Wichtigte ist, dass wir unsere Kinder erkennen, sie motivieren und in auf ihrem Weg unzterstützen
P.S.: Ihr Bruder (3.Klässler) ist Klassenbester, verschlingt Bücher und möchte auf jeden Fall studieren, das wird er sicher auch. Jedes Kind ist anders! Grüssle Patricia
ZitatAber ich muss ehrlich sagen, es ist für mich voll beschämend, dass eines meiner Kinder auf die Hauptschule kommt.
Ich finde es toll, dass du dies so offen zugibst. Vielleicht sollte es so sein, damit du einen Blickwinkel kriegst, dass es andere Werte im Leben gibt, die genauso wichtig sind. Ich kann das aber voll verstehen, auch ich würde erst mal Schlucken und mich orientieren müssen, wenn es bei meinem Kind mal "nur" Hauptschule heißt.
Hallo Annilein,
ZitatEr war nicht sonderlich geknickt, sagte nur, das ihn das nicht interessiert, er gehe trotzdem zum Gymnasium
Alle Achtung, dass dein Sohn schon so unbeirrbar ist!
wenn dein Sohn so motiviert ist und unbedingt aufs Gymnasium will, würde ich ihn das machen lassen.
Mein Sohn ist zwar noch laange nicht so weit, aber ich denke bei deiner Frage an mich selbst. Mein größter Wunsch war es aufs Gymnasium zu dürfen. Die Lehrer haben es auch empfohlen, aber meine Eltern wollten Hauptschule und nur durch gutes Zureden der Lehrerin haben meine Eltern sich widerwillig auf die Realschule eingelassen. Ich wollte immer studieren. Leider war damit auch nichts, da ich mein Fachabi nicht machen durfte, sondern einen Beruf lernen musste, damit ich meinem Eltern nicht auf der Tasche liege. Dann zog´ich aus, unternahm noch ein paar Versuche mir das Abi mit Nebenjobs zu finanzieren, war aber alles sehr anstrengend und schwierig. Nun, 20 Jahre später habe ich mich um einen Studienplatz beworben...
Ich habe wahnsinnig gelitten, dass ich das was mir jahrzehnte so am Herzen lag nie verwirklichen konnte, deshalb würde ich meinen Sohn auf jeden Fall gehen lassen und wenn er die Erfahrung machen sollte, dass es ihm nicht liegt, na, dann hat er eben eine Grenze kennengelernt und kann testen, was besser geht. Er kann doch gar nichts verlieren - und schon gar nicht mit Eltern, die ihn so wohlwollend fördern und unterstützen.
also ich würde ihn auch aufs Gymnasium lassen, wenn es sein eigener Wunsch ist. Zurück geht immer.
Allerdings weiß ich nicht, wie das heute so geregelt ist. Zur Zeiten als mein Sohn aufs Gymnasium ging, wurde auf das Urteil der Lehrerschaft in der Grundschule großer Wert gelegt.
Waren die Lehrer in der Grundschule dagegen, konnte man sein Kind trotzdem aufs Gymnasium geben, aber erstmal zur Probe. Nach der Probezeit wurde dann entschieden, ob das Kind auf dem Gymnasium bleibt oder in eine andere Schule kommt. Aber ich denke, daß ist auch von Bundesland zu Bundesland verschieden.
vielen Dank für eure Antworten. Freue mich natürlich, das ihr mich in meinem Denken bestärkt. Ob es letztendlich das Richtige ist, weiß heute keiner.
Aber es ist schon richtig, ihm die Chance zu geben, vor allen Dingen, weil er es ja will.
Jedes Kind ist einfach anders, meine Tochter (wird 13) bekam damals die Empfehlung für die Hauptschule, sie wollte aber mit ihren Freunden mitziehen. Lange hin-und her überlegt, schickten wir sie auf die Realschule.
Super Entscheidung, bis zur 6. Klasse supertolle Noten, nun hat sich die Faulheit langsam breitgemacht. Wenn es zu doll wird, ziehe ich die Zügel etwas strammer und es läuft dann wieder.
Das mein Sohn mit seinen Freunden mitziehen will, steht nicht zur Debatte. Es sind noch 2 Jungs aus der Klasse mehr, die aufs Gymn. kommen, doch mit denen hat er wenig zu tun.
Stella Luna, vielen Dank für den Link, werde ich mir mal genauestens anschauen. Einen Berufswunsch hat er schon, er will zur Spezialeinheit bei der Polizei, doch am liebsten Fußballprofi. Er spielt leidenschaftlich und sehr erfolgreich Fußball. Mal sehen, ob wir das unter einen Hut bekommen.
Aber Freizeit und Hobby´s sind meiner Meinung nach sehr wichtig. Kenne genügend Fälle, deren Kinder zum Gymnasium gehen und nur noch büffeln müssen um einigermaßen klar zu kommen. Finde ich schrecklich !!
Lissy, das mit dem dicht machen, sehe ich genauso.
Gestern abend waren wir auf einem Informationsabend von der Schule. War hochinteressant. Wir haben uns gesagt, wir warten nun mal die nächste Zeit ab, sollten seine Leistungen deutlich schlechter werden, werden wir uns die Entscheidung nochmal überlegen.
was ist richtig??? Wäre schön, wenn man das immer wüsste. Raten kann ich dir nicht, aber ich möchte dir was erzählen.
Ich versuchs mal so knapp wie möglich.
Als Bergarbeiterkind , besuchte ich, für damals und für meinen Stand üblich, die Hauptschule. Nach deren Abschluss sollte ich einen Handwersberuf erlernen. Einer meiner Lehrer sah wohl mehr in mir. Er suchte meine Eltern auf, mit der Empfehlung, mich zu einer weiterführenden Schule zu schicken. Zu dieser Zeit war ich nicht nur Schulmüde, ich hatte mit mir und anderen große Probleme. Ich wollte nicht weiter zur Schule gehen. Allerdings wusste ich auch nicht, was ich sonst wollte, ich war 14 Jahre. Das einzige an Unterstützung, was ich von meinem Alkoholkranken Vater bekam, war der Satz." Du musst das selber wissen, aber jammer mir später nicht die Ohren voll."
Habe ich auch nie. Ich habe folgsam die Lehre gemacht, die Er ausgesucht hat, habe als Beste meiner Klasse den Gesellenbrief bestanden. Da war er stolz. Und habe aus einem Beruf, den ich nie haben wollte das Beste gemacht.
Ich will auch heute nicht jammern, aber ich bedauere es sehr, nicht weiter zu Schule gegangen zu sein.
Ich hätte mir Eltern gewünscht, die mit mir zusammen darüber reden, über das Für und Wieder. Damit waren sie Beide überfordert, hatten sie doch genug mit sich selbst zu tun.
Lasst euren Sohn mit dieser Entscheidung nicht alleine.
Ich bin glücklich , dass ich sowas ähnliches bei meiner Tochter nicht wiederholt habe. Ihre Diskalkulie, die in der 3. Klasse zu Tage kam, wollte keiner von den Lehren wahrhaben.Unkenntnis, Mehraufwand e.c.t. Dadurch das ich trocken war konnte ich handeln. Ich habe Kontakt zu einer Elterninitiative für Diskalkuliekinder augenommen. Alles ging dann seinen Weg. Meine Tochter hat 2 1/2 Jahre Therapie erfolgreich abgeschlossen. Sie hat auf der Realschule sehr gute Noten. ( ohne Thera landen diese intelligenten Kinder oft auf der Hauptschule ) Wenn sie möchte ., wird sie vielleicht nach der 10 ten auf das Gym wechseln. Das wird sich zeigen. Denn der Weg ist das Ziel. Ich wünsche euch eine zufriedene Entscheidung, für euch alle.
Hallo annilein, meine Enkeltochter geht heuer auf ein Sportgymnasium in München. Sie ist recht gut im Short Track. Im Sportgymnasium wechseln sich Schule und Training ab. Es ist allerdings eine Privatschule, sie wird aber bei Aufstellung für den Landeskader finanziell unterstützt. IngeJohanna
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Ich kann das aber voll verstehen, auch ich würde erst mal Schlucken und mich orientieren müssen, wenn es bei meinem Kind mal "nur" Hauptschule heißt.
