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Saufnix  
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Dieses Thema hat 24 Antworten
und wurde 1.584 mal aufgerufen
 Kuddelmuddel
Seiten 1 | 2
laufchrissi ( gelöscht )
Beiträge:

27.10.2004 08:51
#16 RE: Seebestattung Zitat · Antworten

Moin zusammen,
ich finde aus unerhört wichtig, sich mit dem Tod auseinander zu setzten. Wir haben das total verlernt und verdrängt.
Meine Tante hat mir von einem Brauch erzählt, wenn es auf dem Bauernhof einen Toten gegeben hat. Einer der Hinterbliebenen ist in den Stall und hat den Tieren von dem Tod erzählt. Und ich weiß, als mein Opa starb haben die Kühe tagelang gemuht und weniger Milch gegeben. es mag darin gelegen haben, daß mein Ope täglich in den Stall gegangen ist, auch wenn er die Tiere nicht mehr versorgen konnte.
Ich habe von meinem oben erwähnten Freund einmal ein Windspiel geschenkt bekommen. Das habe ich im letzten Jahr nach seinem Tod aufgehängt und immer wenn es bimmelt, denke ich an meinen guten Freund und kann mit ihm reden. Nach seinem Tod habe ich nach ca. 2 Wochen das Gefühl gehabt, er steht hinter mir. Es war ein ganz reales Gefühl und das deckt sich ja mit den "Überlieferungen", dass Tote noch 40 Tage bei uns sind.
Und die Traurigkeit kenne ich auch. Aber es ist bei mir auch die Traurigkeit oder Trauer um Dinge die ich nicht bekommen habe. Ich habe mit meinen Eltern auch so ein komisches Verhältnis. Ich hab dich lieb, kenne ich nicht, nicht mal ich bin stolz auf dich. Und ich habe mich so nach Zuwendung gesehnt. Ich habe während meiner Therapie eine Familienaufstellung gemacht und ich kann Euch sagen, ich habe um dieses verlorene KInd getrauert, ich habe wochenlang nur weinen müssen.
Für jetzt erstmal genug


Miezekatz Offline




Beiträge: 731

27.10.2004 09:17
#17 RE: Seebestattung Zitat · Antworten

Hallo Tommie,

doch-doch, ich habe dich schon verstanden.

Mir ist es gestern beim Schreiben meines Beitrages ähnlich gegangen, dass ich ganz locker anfing und dann plötzlich merkte, wie schlecht in Worte das zu fassen ist und ich war mir auch unsicher, ob das nicht alles unverständliches Zeugs ist, was ich da mühevoll von mir gebe.

Ja, das mit dem keltischen Ursprung von Halloween ist mir schon klar, auch dass das Ursprungsland nicht das allgegenwärtige Amerika sondern das liebenswerte Irland ist. Ich habe heidnisch deshalb in Anführungszeichen gesetzt, weil es bei mir mit dem Glauben auch ähnlich ist wie bei dir. Glaube hat für mich nichts mit der Zugehörigkeit zu einer Religion zu tun. Und deshalb gibt es auch keine Heiden in dem Sinne, wie die christliche Kirche sie gerne hinstellt. Für mich wenigstens. Ich halte nichts von Kreuzzügen, das Mittelalter dürfte doch vorbei sein.

Ich glaube - im Gegensatz zu dir - aber generell an Unsichtbares und "Zwischenweltliches". Aber das hatten wir ja bereits ... vor etlichen Monaten oder sinds etwa schon Jahre???? Oh Schreck, wie die Zeit vergeht

In diesem Sinne grüsst herzlich die


Miezekatz Offline




Beiträge: 731

27.10.2004 09:26
#18 RE: Seebestattung Zitat · Antworten

Hallo Christiane,

ja, ich bin auch deiner Meinung, dass man sich mit dem Tod - ganz ohne Angst - auseinandersetzen sollte.

Leben und Tod gehören untrennbar zusammen. Ohne die eine Seite gibt es die andere nicht.

Die Bücher von Dr. Elisabeth Kübler-Ross geben konkrete Information und machen Mut.

Vielleicht sollte man allerdings etwas aufpassen, dass man sich nicht zu sehr an die Toten klammert, wenn man mit den Lebenden nicht so ganz gut zurecht kommt. Noch leben wir und deshalb hat der Stellenwert des Lebens eine wichtigere Funktion als der Tod. Verdrängen sollten wir möglichst garnichts, das ist ganz klar. Darüber reden oder schreiben, das ist eine gute Möglichkeit. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man nur mit wenigen Menschen "gut" über Leben und Tod reden kann. Wenn man aber die richtigen gefunden hat, dann geht das extrem gut.

Ich wünsche dir einen schönen Tag - HEUTE - und ich wünsch dir, dass du HEUTE viel Lebensfreude empfinden kannst!!


tommie Offline




Beiträge: 10.595

27.10.2004 13:07
#19 RE: Seebestattung Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Miezekatz
Ich glaube - im Gegensatz zu dir - aber generell an Unsichtbares und "Zwischenweltliches". Aber das hatten wir ja bereits ... vor etlichen Monaten oder sinds etwa schon Jahre???? Oh Schreck, wie die Zeit vergeht

Hallo Mieze ,

ja, schon lange her, viiieeeeele Monate . Wir können das gerne wieder aufnehmen, und - wer weiss, vielleicht habe ich mich ja "weiterentwickelt" .
Ich hatte vor ein paar Wochen übrigens wieder so ein extremes Erlebnis wie damals in Barcelona, hoffentlich weißt du noch welches ich damals beschrieb . Komischerweise war auch diesmal "viel Wasser" im Spiel.


tommie


Miezekatz Offline




Beiträge: 731

27.10.2004 13:59
#20 RE: Seebestattung Zitat · Antworten

Hallo Tommie,

ich erinnere mich dunkel, dass du mir damals - vor langer, langer Zeit - "bei Gelegenheit" mal was erzählen wolltest, das mit Wasser zu tun hatte. Aber die Gelegenheit hat sich irgendwie nicht ergeben, oder doch? Grübel. Brauch ich vielleicht nur ein Stichwort??

Nun - ich bin bereit.... bereit für das Unbekannte und Unergründliche Ich liebe solche Geschichten.


Bin ausserordentlich gespannt,

die


Weggefaehrte Offline



Beiträge: 360

27.10.2004 16:49
#21 RE: Seebestattung Zitat · Antworten

Liebe Manuela.

Es ist normal, dass das Thema Tod bei den meisten Menschen mit ängsten besetzt ist und viele meiden es sich mit diesem in unserem Leben so wichtige Thema zu beschäftigen. Selbst gläubige Menschen haben oft ein Problem damit, da es etwas unausweichliches ist und von uns Menschen nicht beeinflußt werden kann.

Ich hab in Jungen jahren mich berufsbedingt mit dem Tod auseinandersetzen müssen. In der Intensivstation und auf dem Notarztwagen war diese Thema täglich präsent. Es hat auch bei mir eine Zeit gebraucht, bis ich zum Leben und Sterben eine andere Einstellung bekommen habe. Oft habe ich erlebt, dass der Kranke als auch die Angehörigen sich gegenseitzig etwas vormachten weil jeder meinte er müsste den anderen schohnen. Aber gerade hier läge die Chance für uns sich zu verabschiden von einem Mensch, egal was einmal war.

Du solltest die Zeit nutzen Dich auf den Abschied von Deiner Mutter mit ihr zusammen vorzubereiten. Ich erlebe es immer wieder, wenn ich mit jemanden etwas klären will und über meine Gefühle und was die Situation für Unsicherheiten
auch Ängste in mir auslösen, hab ich zu meinem Gegeüber einen besseren Zugang und umgekehrt genauso.

Sich eine Ort zu suchen wo man mit einem verstorbenen auch wenn er Seebestattung wünscht reden und auch trauern kann, ist eine gute Möglichkeit. Auch wenn Du dieses Gespräch im Moment nicht mit Deiner Mutter führen willst ist ein Brief eine Gute Möglichkeit Deine Beweggründe und auch Ängst Deiner Mutter mitzuteilen.


Liebe Grüße von
Günther


Saftnase Offline




Beiträge: 1.206

27.10.2004 23:30
#22 RE: Seebestattung Zitat · Antworten

Hallo Falballa,

es mag ja sein, dass du mit dem Bestattungswunsch deiner Mutter nicht klar kommst. Egal, warum deine Mutter anonym oder auf See bestattet werden möchte. Aber eines solltest du nicht vergessen: Gerade hier auf dem Board können wir immer wieder lesen, dass es ganz wichtig ist, das eigene Wohlbefinden und die eigenen Wünsche zu beachten. Was wir für uns beanspruchen wollen, darf jetzt plötzlich für Andere nicht in Frage gestellt werden. Ich denke das gilt auch über den Tod hinaus.

Ich glaube, niemand hat das Recht zu bestimmen oder zu beeinflussen, wie jemand seine ewige Ruhe gestalten möchte.Ich finde, hier hört das Mitspracherecht auf; denn wer sich gezielt Gedanken um seine letzte Ruhestätte macht und dies genau (schriftlich) darlegt, ist sich über diese Entscheidung voll im Klaren.
Ich denke auch, dass du durch die Unzufriedenheiten, die du mit deiner Mutter erlebt hast, unbewusst einen Ort haben möchtest, wo du vielleicht in stiller Zwiesprache Dinge aufarbeiten könntest, die zu Lebzeiten nicht gesagt worden sind. Es wird aber ein einseitiges Gespräch bleiben.....

Ich denke auch, dass ein Friedhof ein Ort ist, wo die Angehörigen zwar vergraben sind, aber "begraben" oder "leben" lassen, kann man sie nur im Herz. Deshalb finde ich es viel persönlicher und je nach tatsächlich im Leben vorhanden gewesener liebevoller Beziehung, einen neutralen Ort auszuwählen, wo die Erinnerung ganz individuell gepflegt wird, unabhängig von einer Grabstätte. Da genügt sogar in der Wohnung ein stilles Plätzchen, mit einem Bild der Verstorbenen, einer Kerze, ein paar Blümchen dazu und vielleicht seinem Lieblingslied, um ganz alleine und persönlich zu Gedenken.
Ich würde es sogar begrüßen, wenn es in Deutschland erlaubt werden würde, dass man die Urne zu Hause aufbewahren darf. Aber das Bestattungsgesetz, hinter dem sich auch viel Geldmachereri verbirgt, erlaubt es ja nicht.

Wenn ich ehrlich bin, dann stört mich der Gräberkult ungemein. Bei uns auf dem Friedhof stehen teilweise riesige Marmorgrabsteine und die Angehörigen wissen gar nicht, wie sie sich, gerade um Totensonntag und so, gegenseitig mit den Ungetümen von Schmuckschalen etc. übertreffen können. Ich denke, das Geld für Marmor und diese Blumengebinde wäre in vielen Fällen zu Lebzeiten besser angelegt gewesen, um dem Angehörigen eine Freude zu machen, als jetzt sein Grab "aufzumotzen", von dem er rein gar nichts mitbekommt - außer "die Leute". Oder um genauso schweigsam davor zu stehen, wie im Leben miteinander umgegangen ist......

Liebe Falballa, du kannst ja deine Mutti noch mal vorsichtig auf ihre Wünsche ansprechen bzw. anschreiben, aber letztendlich solltest du ihren LETZTEN Wunsch respektieren - ohne Vorwürfe oder Unverständnis zu zeigen. Sonst trifft sie evtl. eine Entscheidung, um die Wünsche anderer zu erfüllen. Und was vielleicht im Leben schon gang und gäbe war, sollte nicht noch bis in den Tod folgen.

Liebe Grüße

Laila


Falballa Offline




Beiträge: 3.722

28.10.2004 21:09
#23 RE: Seebestattung Zitat · Antworten

Hallo ihr Lieben,

erst einmal möchte ich euch sagen, eure Beiträge waren für michsehr hilfreich und wertvoll.
Jeder auf seine Weise.

Das ich den Wunsch meiner Mutter respektiere, habe ich anfangs ja schon geschrieben.
Wie ich damit klarkomme, ist das Problem für mich.
Nachdem ich hier alles noch mal gelesen habe, kam ich mir kurz vor, wie ein Egoist.
Ich weiß, dass ich keiner bin, doch solche Gefühle kommen zuerst bei mir hoch.
Einen Kult möchte ich auch nicht, machen.Ich habe eine Tante die Totenkult betreibt, das ist so krank.

Ich habe mir vorgenommen, meiner Mutter nichts zu sagen, auch nichts zu schreiben. Wir werden es so machen, wie sie es möchte.

Den Platz mit ihr, den werde ich wohl finden, wenn es an der Zeit ist.
Und ob sie auch dahin kommt, werde ich sehen. Davor hatte ich Angst, dass sie nicht kommen wird.

Ich liebe sie sehr, vielleicht kommt sie ja, um mit mir zu schimpfen?

Ob meine Lösung die Richtige ist, sei dahingestellt. Ich hoffe, das meine Mutter noch lange lebt und wir noch viel Zeit miteinander verbringen können.

Seid lieb gegrüßt von Manuela



@Tommie
ich finde nicht daß Glaube und Religion unbedingt zusammenpassen. Ich bin kein religiöser Mensch und habe trotzdem einen (eigenen) Glauben.

Genau so sehe ich das auch.
Auch ohne Schild

[f1][ Editiert von Falballa am: 28.10.2004 21:11 ][/f]


beed Offline




Beiträge: 882

28.10.2004 21:52
#24 RE: Seebestattung Zitat · Antworten

Hi falballa,

nachdem ich mir dieses Thema durchgelesen habe, möchte ich auch was dazu sagen.

Ich finde nicht, dass man sich mit dem Thema Tod allzusehr beschäftigen sollte. Es gibt im Leben schon genug Dinge, die auf die Reihe gebracht werden müssen.
Die Menschen haben ihr ganzes Leben lang nichts besseres zu tun, als sich alles gegenseitig schwer zu machen, zu missgönnen und vorzuenthalten.
Steht dann plötzlich der Sensenmannn vor der Tür, werden alle ganz sensibel und in sich gekehrt. Huch, hatte man doch gehofft, der Kelch geht an einem vorbei. Tut er aber nicht, bei KEINEM.

Wir sterben alle, der eine früher, der andere später, durch Krankheit, durch Alterschwäche oder durch ein Unglück. Und das wars auch schon.

Ich weiß, das klingt so, als wenn ich mich weigern würde, mich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Ist aber nicht so. Ich habe es wahrscheinlich schon mehr, als andere...
Ich trug mein Kind zu Grabe, in einer kleinen Holzkiste, an einem nassen, kalten Dezembertag.

Es war ein unbeschreiblicher Schmerz...

Ein gestandener Mann, der wochenlang in Tränen ausbricht und dem der Klos im Hals einfach nicht weichen will, das ist auch heute noch so, wenn ich daran denke. Man kann nie damit klarkommen, man kann es nur erfolgreich verdrängen.
Von wegen, alles verarbeiten müssen, sich auseinandersetzen - letzlich ist das alles Quatsch. So viele Dinge des Lebens verstehen die Menschen schon nicht und die wären meistens zu verstehen, wenn sie sich nur damit beschäftigen würden!
Aber der Tod, der ist endgültig, da hilft kein Lamentieren mehr- nicht davor und auch nicht danach.

Es gibt Wunden, die heilen nicht - da brauch man nicht immer wieder Salbe draufschmieren.
Was lernbar ist: Aus den Erfahrungen, die man mit dem Thema Tod macht zu lernen, wie man mit den Menschen zu Lebzeiten umgehen sollte.

Mach Dir nicht unbedingt so viele Gedanken über den Bestattungsort, oder die Bestattungsart Deiner Mutter. Wenn es soweit ist, tut es schon genug weh.

Wen wir zu Lebzeiten im Herzen haben, den nimmt uns auch der Tod nicht weg. Deshalb spielt es auch keine Rolle, wo jemand seine letzte Ruhestätte findet, da liegt dann eh nur die biologische Hülle.

Hoffe, ich bin keinem zu nahe getreten.

Alles Gute
beed


Lisl Offline




Beiträge: 1.980

28.10.2004 22:22
#25 RE: Seebestattung Zitat · Antworten

Hallo Manuela

Wir werden es so machen, wie sie es möchte.

das finde ich gut.
Ich finde es verantwortungsvoll wenn jemand sich noch im Leben Gedanken über seinen Tod und dazu gehört auch seine Beerdigung macht
Ich habe mal gelesen:
"Man stirbt als sich selbst"

Deine Mutter hatt Vorkehrungen für ihre Beerdigung getroffen und durch ihren Wunsch Seebestattung eine At Loslassen....und eine Art Akzeptanz mit dem Tod getroffen.

Was mich besonderst berrührt, deine Mutter redet mit dir darüber....das heisst: sie hatt Vertrauen zu dir!

Mein junger Bruder ist vor 10 Jahren gestorben und er ist in eingeäschert in der Urne in der Wand im Friedhof gewesen.
Wenn ich vor der Wand stand...fand ich das immer sehr schrecklich und ich kam mir vor, wie wenn ich vor der Wand Busse machen müsste
Meiner Mutter ging es genauso und hatt dann ein Grab gekauft, wo 4 Urnen unterkommen können.
Nun hatt sie da ihr eigenes Gärtchen und hatt ihren Sohn und nun auch ihren Mann die da liegen ....und auch sie wird eines Tages bei den beiden liegen.

Mein Mann und ich dachten auch erst an eine Seebestattung...biss wir Freedwald entdeckten.
Wir haben das nun schon Testamentarisch festgelegt, dass nur das für uns in Frage kommt.
Bäume haben wir uns auch schon ausgesucht
doch das wissen wir noch nicht so genau...wo denn nun...in Deutschland
und falls wir früher gehen müssen dann eben hier






[f1][ Editiert von Lisl am: 28.10.2004 22:27 ][/f]


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