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Saufnix  
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Dieses Thema hat 33 Antworten
und wurde 2.230 mal aufgerufen
 Deine eigene Alkoholkarriere
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Schneefrau Offline




Beiträge: 2.958

26.09.2004 15:32
#31 RE: mein erstes Mal Zitat · Antworten

Hallo Harald!

Mh- also- ich kam auf "ich kehre niemals zurück", weil du dazu noch als Avatar dieses Mumiengesicht gewählt hattest- und da die Firma Nexus auch noch son Ägypten-Forum anbietet ( glaube ich) dachte ich, du wärest - weil ja auch dein Motto auf Latein- da ev. aktiv...
Drum die Frage.

"Numquam retro" 1. Person Singular! Daran kannste nix rütteln!
Dann finde ich Only you immer noch interessanter, so im Sinne "Nur Du"= es kommt auf dich an, denn du hast nur ein Leben" - bissel verwandt mit deinem "Niemals zurück" ist das dann schon..
Achja- zu deiner "Kämpfensweisheit"... mach einem hat nur die Grösse, kapitulieren zu können das Leben gerettet! *checkste den Satz, wie er auch gelesen werden kann?*
Spezi hierfür ist definitiv Max! *mal zu dem rüberwinke*

Klar darfste mich fragen, wie lange ich trocken bin - nur- auf diese Frage kann ich "so" keine Antwort geben, da ich selber unter der Rubrik "Kinder von Alkoholkranken Eltern / Co-Abhängigkeit" hier auf´s Saufnix-Board vor ca. 1 Jahr dazugestossen bin.

Einige SaufnixerInnen nutzen das Bildüberschrifts-"Motto" überm Avatar auch, um kurz nen Hinweis zu geben, von - sagen wir mal- welcher Perspektive aus sie zum Thema Alkoholsucht hier posten und diskutieren, lesen und sich Rat(schläge) wie wichtige Streicheleinheiten und Mutmach-Motivations-Meinungen holen...

Freu mich mehr von dir zu lesen!

Zu Thema Film:
Am überzeugensten ist Cage dann ( wusste bisher nix von dessen Alkoholerkrankung) ja wohl in "Leaving Las Vegas" ...gross und traurig der Film und zum total wütend und mächtig ohnmächtigen Gefühlsberg-und-Tal-Bahnfahrten- aber das passt wieder zur Diskussion von deinem Numquam retro- er wollte Las Vegas halt nur noch im Sarg verlassen- Punkt aus!

Ich bin übrigens bissel Lynsch-Fan! Aber nach einer Weile hat man den auch bissel über, denn wer will schon in Lynsch-Ville leben --- ich net!
Gruss
Sabine/Schneefrau

[f1][ Editiert von Schneefrau am: 26.09.2004 15:40 ][/f]


Wildatheart ( gelöscht )
Beiträge:

26.09.2004 17:31
#32 RE: mein erstes Mal Zitat · Antworten

Hallo Sabine,

Wortwörtlich übersetzt heißt es natürlich "ich kehre niemals zurück, nachdem Du ja am Netz recht aktiv bist wirst Du schnell rausfinden warum diese Übersetzung für mich " Selbstmord" gewesen wäre,......ein Rätsel ala David
Lynch, vielleicht kommst ja drauf.

Zu meiner Kämpferweisheit, naja ich habs mir doch schon oft ein bisschen leicht gemacht, Selbstmitleid war/ist da mein größter Feind, und nachdem ich da ein wahrer Meister bin mich selbst zu manipulieren waren Rückfälle für mich "normal",ich hab das immer gerne mit den Schmerzen eines Krebskranken verglichen (auch da hab ich meine Erfahrungen), wenn der Schmerzen bekommt kann er auch nichts dafür, genauso wenig als wen ein Alkoholiker einen Rückfall hat; also mal weniger Schwäche demonstrieren und ein wenig kämpfen, und nach 10 Tagen Nüchternheit sind die Nerven auch wieder stark genug ein bißchen Widerstand zu leisten, und genau das will ich für mich nutzten.


Kapituliert habe ich vor dem Glauben normal/kontroliert Trinken zu können, das war ein absoluter Meilenstein ohne den ich sicher nicht mehr hier posten könnte.

Auf jeden Fall hab ich mir auch kurz dein Posting durchgelesen in dem Du Dich vorstellst, damit erübrigt sich natürlich die Frage wie lange Du schon nüchtern bist....

Ich finde es bemerkenswert auf welche Weise Du Dich mit diesem Thema auseinandersetzt,da entdecke ich überhaup keine resentiments; finde ich toll, ob ich dazu in der Lage wäre das ganze so objektiv zu betrachten glaube ich kaum.

Ad Film, leaving Las Vegas war hart,(und ja da passt Numquam retro auch) aber den Besten den ich zur Thematik Alkoholismus gesehen habe war der mit James Woods zur Gründung von AA, ein gewaltiger Film aber soweit ich weiß recht unbekannt zu finden unter http://www.imdb.com/title/tt0097939/

Was gut rüberkommt ist die Verzweiflung etwas tun zu wollen/müssen aber am Anfang nicht zu wissen wie......
Im Vergleich zu dieser Zeit hat sich gottseidank ja einiges getan.

Also Sabine, das wärs mal von meiner Seite,

erfolgreiches Rätseln

LG

Harald


Schneefrau Offline




Beiträge: 2.958

28.09.2004 06:42
#33 RE: mein erstes Mal Zitat · Antworten

Morggäähn Harald!

Via Nmail ist das Rätsel ja nu passé und ich teil deine Einschätzung, die du selber ja gegeben hast, das aber nur bedingt- kommt Zeit kommt auch der Wunsch nach "mehr Offenheit"- so jedenfalls meine Erfahrung hier auf Saufnix,aber machmal ist "langsam mit den jungen Hühnern" eben auch sinnig

Ich pick mal kurz einen Satz raus, der was wichtiges erklärt, wo wir beide tatsächlich und ohne Wenn & Aber im selben kleenen roten Gummiboot sitzen:

"Kapituliert habe ich vor dem Glauben normal/kontroliert Trinken zu können, das war ein absoluter Meilenstein ohne den ich sicher nicht mehr hier posten könnte."

Für mich heisst der Satz:

"Kapituliert habe ich vor dem Glauben und tiefen Wunsch meine Eltern vor sich und ihren Gefühlen "erretten" zu müssen/wollen, da sie diese nur in Kombi mit Arbeit ( Landgasthof/hotel in Norddeutschland) sozusagen nur mit Alk betäuben und sich zum "Weiterfunktionieren" bringen konnten und sie das ja angeblich alles für uns zwei Kinder (ehemals drei) taten.
Davon gut Abstand äusserlich wie innerlich zu erarbeiten war ein Meilenstein für mich, aber ohne wiederholter Kapitulation wäre es nicht gegangen und ich würde hier sicherlich auch nicht posten können!"

Da ist sie wieder- die Kapitualtion- und sach mir mal einer die sei leicht ... zwar birgt sie Erleichterung auf einer Hand, weil sozusagen das da / seltener und net täglich oder so passiert- aber leicht auszuhalten, das wird´s erst scho mit einer guten langen Weile = also Zeit und Prozess... mit Üben der Haltung oder so und Loslassen und Gehenlassen oder so!
...naja - ist noch bissel früh am Tach heute für mich
Und wer dazulernen mag, der kann sich meiner Meinung Borniertheit nicht wirklich leisten oder nur in Bereichen, wo er/sie sich selber die Einschätzung gibt, "Vollprofi" zu sein - also sehe ich im Grunde Ressentiments als eigene Begrenzung, wobei ich mich davon auch net immer komplett frei fühle! Aber Vorurteile abzubauen empfinde ich halt als Bereicherung - manche eben nicht und das ist ja auch ihre Schablone auf Welt, warum auch immer sie die weiternutzen ist dann
Damit alles bleibt wie es ist- oder eben ähnlich wie zuvor- Vorurteil bestätigt und weiter marsch marsch wie bisher- naja- - Menschen solcherlei Schlags ( die so eben viele und gepflegte Vorurteils-Anteile haben) vertrag ich eben nur in homöopathischer Dosierung

Bis denne mal!

Gruss und schönen guten Morgen gewünscht!

Sabine/Schneefrau


Wildatheart ( gelöscht )
Beiträge:

28.09.2004 11:41
#34 RE: mein erstes Mal Zitat · Antworten

Ja Grüß Dich Sabine,

Der Wunsch nach Offenheit,...yup den hatte ich schon öffter,und punkuell hab ichs auch gemacht,nur den Fehler den ich begannen habe ist das ich damit oft gemeint habe das sich das Thema damit dann erledigt hätte,und ab gings wieder ins Schneckenhaus.

So als unterschwelliger Wunsch das Alkoholismus heilbar wäre,....da hats mir eifach am Durchhalte Vermögen gefehlt,und oft habe ich gehört das man an sich arbeiten sollte sich ändern was anderes ausprobieren, gewusst habe ichs immer nur getan so gut wie nie.

Also Durchhalte Vermögen steht bei mir ganz oben auf meiner Liste von Renovierungsarbeiten meines Charakters.


Eine der härtesten Prüfungen die ich mir vorstellen kann ist es kapitulieren zu können/müssen jemanden nicht mehr helfen zu können den man liebt.
Das hast Du ja am eigenen Leib erfahren, aber wo es Schatten gibt da muß es auch irgendwo ein Licht geben.
Diese Erfahrung hat Dich sicher gelehrt auch in Anderen Lebenssituationen eine Wahl zu treffen die Dich nicht selbst zerstören würde, wies bei sovielen Co´s leider Gottes der Fall ist.

Obwohl mein Vater kein Alkoholiker war,litt er doch unter dem berühmten Trockenrausch (mir fällt dazu kein besseres Wort ein),und wir mit ihm.

Gings ihm gut dann gings uns gut, und vice versa.

Aber zurück zur Kapitulation,auch ich habe das vor kurzem für mich in Bezug auf meine Mutter durchgemacht, da mein jüngerer Bruder mit Schizophrenie diagnostiziert wurde und sein alter ego fast schon gemeingefährlich ist,habe ich mir ihr Klagen solange anghört bis ich selber schon ganz krank wurde.

Beide wohnen gemeinsam in einem Haus das seiner Entwicklung sicher nicht zuträglich ist, und sie leidet unter seinen Wutausbrüchen und Stimmungsschwankungen.

Ihr zu helfen aus dieser Situation auszusteigen habe ich schon zig mal versucht,aber auch ihre Angst vor der Einsamkeit hat mich nachdem ich schon alles vorbereitet hatte immer wieder zurückgepfiffen,...

Zurückgepfiffen ist bewusst gewählt, eingesetzt wurde ich wie ein Schutzhund, meinen Bruder wieder mal einen Schuß vor den Bug zu setzen,aber ohne Ende in Sicht bis ich einfach nicht mehr konnte...

Mittlerweile habe ich auch da kapituliert, nicht jeder Mensch der Rettung braucht läßt sich auch retten,das mußte ich mir schweren Herzens dann auch selber eingestehen, und um nicht zu weit zu schweifen glaube ich kann ich mich da gleich mal selbst an der Nase nehmen.

Aber wie gesagt bemühe ich mich ja auch das alles zu ändern.

Ich gebe Dir vollkommen recht das Kapitulation eine absolute Erleichterung darstellt, aber irgendwie bleibt da ein bittere Beigeschmack;also bei meiner Mutter/Bruder Konstellation auf jeden Fall.

Beim Alkohol nur anfänglich,bis man sich halt von der Verleugnung über die Wut bis zur Aktzeptanz hochgehangelt hat.Also ich finds für mich leichter mir vorzustellen nicht zu trinken als mir Gedanken darüber zu machen ob ich nicht doch vieleicht im Urlaub oder so und dann wieder Entzug usw.

Wie eine Achterbahn, und wer kommt denn schon zur Ruhe wenn er Achterbahn fährt.

Zu den Resentiments, da glaube ich ists abhängig vom Grad der Verletzung,...ich hab mir gestern mal den Post von Saftnase unter dem Thread erschütternde mails durchgelesen,...und wahrlich das waren sie ,dem Mann dem dies widerfahren ist bedauere ich zutiefst,...und am Ende Kapitulierte er auch davor seiner Frau nicht mehr helfen zu können außer er wirft sein eigenes Leben über bord und schätzt die Kostbarkeit ihres Lebens höher ein als das seine,er hats nicht getan, er hat sich gerettet nachdem nichts mehr ging,...das er gegenüber seiner Frau gewisse Vorbehalte hat kann ich gut nachvollziehen, Resentiments können glaube ich auch eine wichtige Schutzfunktion haben,nämlich nicht nochmal in gewisse Situationen schlittern in denen man sich aufreibt bis die Nerven blank liegen.

Aber im Ganzen gesehen sinds natürlich Grenzen die unsere Entwicklung bremsen, da hast Du vollkommen recht.

Die Leute mit den Schablonen,naja ...da ich ja ganz fest an Wiedergeburt glaube ,glaube ich auch bei denen an ein Happy End,...oft kann ich in manchen Sachen einfach keinen Sinn erkennen wenn ich alles auf ein einziges Leben reduzieren würde, worin besteht der Sinn das ein Kind bei der Geburt stirbt oder warum manche Menschen krank sind und Andere nie eine echte Chance hatten zu zeigen was in ihnen steckt,hoppala jetzt fühle ich sie, die berühmten Resetiments also bei solchen Überlegungen sind sie schon da,ohne Schutfunktion ohne Nachteil sondern dieses Mal einfach nur als Gefühl.


Aber gottseidank gibts ja auch das Gegenteil von solchen Sachen, wo Schatten da auch Licht, und jetzt werd ich mich mal ein bißchen über meine Bücher stürzen,hab ja bald wieder Uni und die erste Prüfung steht ins Haus.


Mit vielen lieben Grüssen


Harald


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