hallo an alle! mir ist bei all meinen überlegungen leider kein prägnanterer titel für diesen thread eingefallen, somit wurde es dann etwas mit trinkverhalten und ähnlichem
ich möchte als erstes meine situation schildern und im anschluss einige fragen stellen.
alles begann vor etwas über zwei jahren, mit beiden beinen fest im leben integriert, mit stress, aber auch nicht mehr als gewöhnlich. zu dieser zeit war ich geschäftlich zu vielerlei anlässen geladen, bei denen auch getrunken wurde (aus meiner sicht aber auch nicht übermässig, soll heissen pro abend im schnitt 2-3 bier oder wein a 0,33 bzw. 0,2 liter). mehr wurde nicht getrunken und mehr wollte ich auch nicht um nicht unangenehm aufzufallen. diese "anlässe" boten sichzwei bis drei mal in der woche bzw. auch am wochenende. zwischen diesen tagen habe ich in heimischer ruhe auch jeden abend bier oder wein zu mir genommen. weniger wein, mehr bier. über die monate hat sich dieser pegel erhöht, so das ich täglich meine 5-6 bier und 1-2 kleine schnäpse getrunken habe. dieses nur zu hause, nie bei geschäftsessen oder ähnlichem. in den letzten zwei jahren war dies mein (fast) tägliches niveau. vor ca einem jahr ist es meinem freundes- und bekanntenkreis aufgefallen, ich durfte mir anhören: "du trinkst zuviel" , habe darauf aber nicht viel gegeben. jetzt trinke ich seit acht wochen weder normales bier, noch wein noch sonstige alkoholische getränke. lediglich alkoholfreies bier oder alkfreies radler. mir ist bekannt das auch diese alkohol "freien" getränke durchaus alkoholwerte bis zu 0,5 vol% enthalten, aber dieser wert ist ja auch in säften oder milchspeisen wie zb kefir zufinden...
daher meine fragen an euch:
(1) denkt ihr das ich,nur in bezug auf die mengen und die regelmässigkeit, ein alkoholproblem hatte/habe (obwohl weder freundschaftliche noch geschäftliche kontakte gelitten haben)?
(2) falls frage (1) mit ja zu beantworten ist, sollte ich mich vollends, also auch dem alkohol-freien bier, dem alkohol abwenden? (sei es in lebensmitteln, getränken, wie säften oder ähnlichem?)
habe noch viele fragen, derer stellung ich im moment nicht im stande bin, zu stellen. fürs erste sollte dies aber zur erfassung meines "problems" reichen.
Gute Idee, dass du hier vorbeischaust. In den vielen Geschichten, die es hier zu lesen gibt, findest du sicher die richtigen Antworten. Schmökere dich mal ein wenig durch.
Ob du ein Alkoholproblem hast, musst du selber herausfinden.
Deine angegebene Menge ist in jeder Hinsicht problematisch. Und ein täglicher Alkoholkonsum auch. Ging es dir da auf die Dauer hundertprozentig gut? Also mir ging es damals mit sechs täglichen Bieren (in der letzten Zeit "schaffte" ich auch das Doppelte plus noch ein, zwei, fünf Wodka danach, durchschnittlich zuletzt aber acht bis zehn Halbliter Bier) nicht so wirklich gut, bin schlecht aufgestanden, fühlte mich auf Dauer schlapp, etc. Und Bierfahne kam auch nicht besonders attraktiv rüber auf die Mitmenschen, Auto fahren geht nicht mehr nach ein paar Bieren, und wenn mich jemand ganz dringend und sofort braucht und ich einen Dusel habe? Ich bin froh, dass das der Vergangenheit angehört.
Deine Schilderung ist das, wo viele von uns sagen "ja, genau so hat es angefangen". Nur, wir haben so weiter gemacht, bis halt leider der Punkt erreicht war, dass wir es uns verscherzt haben und wir nun überhaupt nicht mehr Alkohol konsumieren können (auch nicht als Kefir), weil uns das im Nu wieder in den alten Trott fallen lässt und wir uns zu Grunde richten würden. Ich trinke nicht mehr, sonst kriege ich mein Leben nicht auf die Reihe.
Du sprichst von zwei Jahren. Und jetzt trinkst du alkoholfreies Bier (schmecken dir keine anderen Getränke?)
Wie geht es dir auf Dauer, jetzt wo du nicht mehr so viel trinkst? Wenn der Konsum wieder steigt und es wieder täglich 6 Bier werden, dann weißt du, wo du stehst. Ich finde es super, dass du dir Gedanken machst. Viele von uns sind leider nicht früher draufgekommen, haben sich nicht frühzeitig gezügelt und nicht andere Hobbys gesucht. Jetzt heißt es bei uns auch: Lieber Finger weg von Kefir und Weinsauce.
zu deiner ersten frage kann ich dir sagen, dass im alkoholfreien bier auch ein restalkohol von einem halben prozent ist. das ist nicht viel, aber der gedanke zählt ja. das ist dein gedanke an bier. zum beispiel wird in der rückfallprävention immer geraten, keinen alkoholfreien sekt oder alk.freies bier zu trinken. brauchst du den gedanken, jetzt trinke ich ein bier? auch wenn es alkoholfrei ist? versuch es doch, den ganzen tag getränke zu dir zu nehmen, die auch nicht im entferntesten mit alkohol zu tun haben, auch nicht den namen tragen. checke ab, wie es dir damit geht und dann siehst du, wie es mit dir steht. wie bist du an saufnix gekommen? einfach nur gesurft, oder hat man dir das empfohlen. allein schon, dass du auf dem board erschienen bist, zeigt ja, dass du dir sorgen um dein trinkverhalten machst. meld dich wieder! schönen tag, bis dann barbaraa
1)denkt ihr das ich,nur in bezug auf die mengen und die regelmässigkeit, ein alkoholproblem hatte/habe (obwohl weder freundschaftliche noch geschäftliche kontakte gelitten haben)?
Du hast ja einige Mengen getrunken...das war zuviel! Ich hatte auch keine Probleme im Geschäft oder mit Freunden, da ich heimlich zu Hause getrunken hatte und du ja auch Ich denke das zu Hause trinken...ist ja schon auch Krank!
(2) falls frage (1) mit ja zu beantworten ist, sollte ich mich vollends, also auch dem alkohol-freien bier, dem alkohol abwenden? (sei es in lebensmitteln, getränken, wie säften oder ähnlichem?)
wenn du Alkoholkrank bist, dann ist alkfreies Bier usw. out für Dich
hi princeofdanmark, „ . .Deine Schilderung ist das, wo viele von uns sagen "ja, genau so hat es angefangen". Nur, wir haben so weiter gemacht, bis halt leider der Punkt erreicht war, dass wir „ kann auch ich voll unterschreiben. „ . .nur in bezug auf die Regelmässigkeit . . „ reicht ja eigentlich schon. Soooo wenig ist es nicht, und du trinkst ja so regelmäßig, dass du keine wirklich abgesetzte/ausgeruhte Entscheidung treffen könntest ohne dass der Alk dich beeinflusst hat. Du schleichst also um die Dinge herum, später dich aus den Dingen heraus. Das kann noch Jahre gehen, aber um welchen Preis?!! Noch eine „Kleinigkeit“: ich trinke weder alkoholfreies Bier, noch esse ich Kefir etc. noch esse ich Bäckertorte (da ist Alk im Guss, und es ist nicht deklariert), dafür prügele ich mich mit dem Arzt wegen Suchtpotential in seinen Medikamenten herum. Es ist nämlich MEINE Gesundheit die der Arzt aufs Spiel setzt. Das hatte bei mir zur Folge dass ich jetzt seit 5 Jahren etwa jogge und Fahrrad fahre, überhaupt nicht krank war, und ich wundere mich selber wie dämlich ich früher gewesen bin. Kurzfassung: Konsequent Null Alk, wenigstens 3 Monate lang, hier weiter im Bord schreiben und lesen, auch winzig kleine Veränderungen bemerken lernen. Sonst schmorst du weiter im eigenen Saft. Ich finde dich angenehm positiv weil du beizeiten fragen kommst, dieses ist leider krankheitsbedingt selten. und ich grüße dich, Max
zu Deiner ersten Frage. Also die wird Dir kaum jemand einfach so beantworten können. Du mußt selber herausfinden inwieweit Du mit Alkohol umgehen kannst, wie er Dir bekommt, wie es Dir dabei geht.
Zu Deiner zweiten Frage. Die ergibt sich ja automatisch aus der ersten. Falls Du keine Probleme hast, kannst Du Deine alkoholfreien Biere ruhig weitertrinken. Falls doch, sind auch diese zu streichen.
Du hast Deine momentanen Trinkgewohnheiten geschildert und willst wissen Ob Du gefähttet oder schon abhängig bist.
Das kann Dir wie auch schon die Vorposter geschrieben haben, keiner von uns beantworten. Die Antwort mußt Du Dir alleine geben.
Max hat Dir in seinem Theread geraten drei Monate Null Alkohol zu trinken d.h. auch kein Alkoholfreies Bier. Dieser Meinung schließe ich mich an. Du wirst dann sehen wie lange Du das schaffst, und dann bist Du in der Lage Dir selbst diese Frage zu beantworten.
Zitatvor ca einem jahr ist es meinem freundes- und bekanntenkreis aufgefallen, ich durfte mir anhören: "du trinkst zuviel"
und
Zitatobwohl weder freundschaftliche noch geschäftliche kontakte gelitten haben
widerspricht sich eindeutig.
Wenn deinem Freundeskreis dein Alkoholproblem auffällt, und diese dich sogar darauf ansprechen, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, daß du Alkoholiker bist.
Mach mal einen Termin bei der Suchtberatung. Dort sitzen Fachmänner die dir sicher genaueres sagen können.
das mit dem alkfreien Bier ist so eine Sache. Hatte ich in der ersten Zeit meiner Trockenheit auch konsumiert, aber sehr unregelmäßig und mit großen Abständen. Ich habe dann in den folgenden Tagen genau aufgepaßt, ob sich mein Denken in diese Richtung bewegt (also den täglichen Konsum herbeiwünscht).War aber nicht so.
Nach einigen Monaten kam es mir doof vor, so ein Bier zu trinken, ich hatte das Gefühl, als ob die Entscheidung nicht 100%ig 'rein' ist - obwohl ich nie eine Wirkung von den 0,5%Alk verspürt habe.
Auch meine Geschmacksnerven konnten dem nichts mehr abgewinnen.
Wenn du mehrere Pullen davon trinkst, ist es schon bedenklich, da die Paralelle zum Saufen ja gegeben ist.
Ich gehe noch einen Schritt weiter: Es sind nicht nur Paralellen, es ist Saufen. Du, Dein Wille, Deine Psyche, oder wie auch immer weigern sich, sich engültig vom geliebten Alkohol zu verabschieden. Es ist der Mechanismus, der Dich treibt. Alkoholfreies Bier riecht wie Bier, sieht aus wie eins, und schmeckt auch so. In therapeutischen Kreisen spricht man von "nassen Gedanken" also das Nicht-Loslassen-Wollen von alten Verhaltensmustern. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann Du Dich nicht nur nach dem Geschmack sehnst sondern auch nach der Wirkung. Sei froh, daß Du Freunde hast, denen auffällt, das mit Dir etwas nicht stimmt. Das sind Leute, auf die Du bauen kannst.
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