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Saufnix  
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Dieses Thema hat 43 Antworten
und wurde 2.608 mal aufgerufen
 Ganz, ganz viele Fragen
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Flores ( gelöscht )
Beiträge:

13.08.2004 16:45
RE: Eingestädnis oder bin ich Alkoholiker? Zitat · Antworten

Ihr Lieben,

ich bin nun auf euer forum gestoßen und komme nicht umhin zu posten.
ich befinde mich seit anfang diesen jahres in einer therapiegruppe einer suchtambulanz.
mit der zeit stellte sich heraus, daß es sich bei mir nicht um reinen mißbrauch handelt, sondern das eine abhängigkeit vorliegt.
ich tue mich damit sehr schwer!!!
ich bin noch relativ jung (27) und habe überwiegend an den wocheneden getrunken, aber wenn ich einmal anfing gab es kein ende, ich soff bis nichts mehr ging. Mir war nach ein zwei gläsern alles egal, ich wollte mehr, das seelige vergessen und auch wenn ich schon total dicht war, trank ich weiter.
manchmal trank ich auch in der woche und es wurde für mich eine art highlight, eine flucht vor mir selbst , die möglichkeit mich gut und frei zu fühlen, frei von mir meinen sorgen, problemen.einfach urlaub von mir, meinem ich.
ende letzen jahres hatte ich dann nach einer durchzechten nacht einen nervenzusammenbruch. ich ging zu meiner ärztin, die schickte mich zu einem neuen psychater ( ich habe zudem depressionen) und dieser stellte mein alkoholproblemn fest.

nun bin ich wie gesagt seit anfang diesen jahres in der gruppe und hatte schon einige rückfälle, den längsten vor zwei wochen, ich trank mich 5 tage jeden abend dicht.
nun ja ich auf der einen seite sehe und merke ich das ich abhängig bin und auf der anderen seite will es nicht in meinen kopf... in meiner gruppe sind menschen mit einer erheblichen längeren karriere, die auch mehrere stationäre entgiftungen machen mußten.
das war bei mir nicht der fall, obwohl ich mich nach meinem letzten rückfall sehr schlecht fühlte: übelkeit kopfschmerzen, ängste, gelenkschmerzen.
meine sogenannten freunde trinken fast alle mehr oder weniger, der unterschied war nur, das ich immer die, war die komplett abstürzte und bis zum bitteren ende trank. filmrisse waren da am wochenede schon fast an der tagesordnung, genauso wie viele blaue flecke.
wenn ich das hier so aufschreiben, merke ich, das es klar ist, wo ich stehe und das ich eine alkoholikerin bin.
dennoch schleichen sich die gedanken ein, das ich es nicht bin, noch viel zu jung, kein wirklicher entzug usw.
aber ich weiß, das ich trocken bleiben will und muß, denn sonst funktioniert gar nichts.... und ich merke das es mir momentan schwer fällt nichts zu trinken und ich abends oft saufdruck habe. ich gehe deshalb abends nicht mehr weg denn die versuchung wäre zu groß und meine sog. freunde sagen, ich bin kein alkoholiker, das wäre übertrieben.

ich weiß nicht genau, warum ich euch das alles schreibe...um micht alleine damit zu sein, eine ehrliche einschätzung von euch zu bekommen, um zu erfahren ob ihr das alles kennt und euch auch schwer mit dem eingeständnis getan habt alkoholiker zu sein...

in diesem sinne.. ich freue mich auf eure antworten und werde wohl nicht nur gast hier blieben
flores


Bernd48 Offline




Beiträge: 979

13.08.2004 16:58
#2 RE: Eingestädnis oder bin ich Alkoholiker? Zitat · Antworten

Willkommen, Flores

Du bist hier genau richtig, und meine Art, zu saufen, ähnelt Deiner sehr.

Habe mich noch vorgestern das letzte Mal weggebeamt - bis nichts mehr ging.

Aber ich habe in der letzten Zeit soviel an die Wand gefahren, dass ich aufhören WILL.

Also bleib hier, gleich wirst Du viele nette Leute lesen, die uns auch helfen.


Nelli Offline



Beiträge: 188

13.08.2004 18:45
#3 RE: Eingestädnis oder bin ich Alkoholiker? Zitat · Antworten

Hallo Flores

von mir auch ein herzliches Willkommen.
Dein Trinkverhalten erinnert mich auch sehr stark an mich.
Mit 27 bist du noch sehr jung und hast noch viel vom Leben vor dir, also zieh jetzt die Notbremse und suche dir alle Hilfe die du bekommen kannst um mit dem Trinken aufzuhören.

JaJa, ich versuche es seit vier Wochen im Alleingang aber du solltest es dir nicht so schwer machen wie ich

Hier bist du mit deinem "Sauf" -problem nicht alleine, schreib dir von der Seele was dich bedrückt, das hat mit auch geholfen.

Bernd hat schon den wichtigsten Satz im Zusammenhang mit Aufhören gesagt:

Zitat
dass ich aufhören WILL



Grüße Nelli


Adobe Offline




Beiträge: 2.561

13.08.2004 19:28
#4 RE: Eingestädnis oder bin ich Alkoholiker? Zitat · Antworten

Hallo Flores,

erstmal möchte auch ich Dich hier willkommen heißen.

auch ich tat mich mit der Erkenntnis ich bin Alkoholikerin unglaublich schwer. Mißbrauch hätte ich ja noch akzeptiert, aber Abhängigkeit?

Aber an der Kapitulation führte kein Weg vorbei. Und dazu gehörte für mich die Erkenntnis ich bin abhängig.

Bis zum Filmriß saufen bedeutet Kontrollverlust und Kontrollverlust ist eindeutig ein Zeichen der Sucht. Und Alkoholismus ist eine Krankheit. Sie kann nicht geheilt werden, sondern nur durch absolute Abstinenz gestoppt werden.

Ich wünsche Dir gute trockene 24 Stunden
LG
Adobe


Saftnase Offline




Beiträge: 1.206

14.08.2004 04:23
#5 RE: Eingestädnis oder bin ich Alkoholiker? Zitat · Antworten

Hallo und herzlich willkommen, Flores

es ist völlig egal, wie alt du bist oder ob deine sogenannten Freunde mehr oder weniger trinken.
Alkoholismus ist keine Frage des Alters und die "lieben" Freunde, besser gesagt Saufkumpane, werden sich hüten, bei dir ein Alkoholproblem zu sehen, weil sie sonst ihr eigenes Trinkverhalten überdenken müssten. Die haben dasselbe Problem wie du, nur können sie es nicht eingestehen. Es geht ihnen offiziell noch zu gut.

Du bist bereits in einer Therapiegruppe der Suchtambulanz, und damit genau an der Stelle, wo du deine quälenden, suchtbedingten Erlebnisse offen aussprechen kannst und musst. Dort weis man bereits, dass du alkoholabhängig bist und es nützt dir nichts, die Augen zu verschließen oder die Sprache vor etwas zu verlieren, das da heißt: Ich bin Alkoholikerin und brauche Hilfe um dauerhaft trocken bleiben zu können.

Aufgrund deiner gesamten suchtbedingten Erlebnisse, wie Filmrisse, Totalabstürze, Übelkeit,Kopfschmerzen, Ängste, Kontrollverlust, Nervenzusammenbruch, Rückfälle, blaue Flecken, usw. frage ich mich, was noch passieren muss, um dir einzugestehen, dass du Alkoholikerin bist. Oder anders gefragt: Was sollte denn noch alles passieren, damit du dich als Alkoholikerin bezeichnen kannst? Und was ist daran so schlimm für dich?

Ich habe lange Zeit gewusst, dass ich Alkoholikerin bin, gesagt habe ich es nicht. Dann hätte ich etwas gravierend verändern müssen und das wollte ich (noch) nicht, weil es mir mit Alkohol noch zu gut ging. Ich habe gewartet, bis nix mehr ging, wie du.

Du hast eine Krankheit, wo du jetzt entscheiden musst, ob du sie wirklich stoppen willst oder lieber (mit Saufpausen) weiter jammervoll in ein immer größer werdendes Elend, mit tödlichem Ausgang, versinken möchtest.

Im ersteren Fall musst du am Anfang den Saufdruck aushalten und ihn mit viel Ablenkung und Tee/Wasser trinken, überstehen. Gleichzeitig musst du bereit sein, die Probleme aufzuarbeiten, die dich immer wieder zum alkoholischen Wegbeamen treiben.
Du nennst es das seelige Vergessen und vergißt, dass darauf immer das schamhaft-schmerzvolle Erinnern folgt.

Ich weis auch, dass es nicht einfach ist, aus dem Teufelskreis rauszukommen. Aber es geht und es lohnt sich.
Den ersten Schritt hast du schon gemacht. Es liegt an dir,
wieviel dir dein Leben wert ist, um weiter zu gehen.


Liebe Grüße
Laila


barbaraa ( gelöscht )
Beiträge:

14.08.2004 07:34
#6 RE: Eingestädnis oder bin ich Alkoholiker? Zitat · Antworten

hallo flores,
du hast das grosse glück, deine sucht schon eingestanden zu haben. das ist ein toller anfang. gehe um himmels willen weiter in deine gruppe. das chatten hier ist auch eine gute sache. das habe ich seit gestern festgestellt. es hilft ungemein, sich mit gleichgesinnten zu unterhalten, auch wenn gerade nicht der gruppentermin ist.
ich bin ja nun ein gutes stück älter als du und habe erst nach 27 jahren erkannt, dass saufen absolut zum ende führt. dieses kannst du dir alles ersparen. ich arbeite meist mit jungen menschen. wenn ich merke, da kommt bei einem das problem sucht auf, erzähle ich meine geschichte.
ich bin zwar seit 4 jahren trocken, aber deshalb nicht besser oder schlechter, als jemand, der noch aktiv trinkt.
alkoholiker bleibt alkoholiker.
lass es nicht so weit kommen. werde aktiv. suche dir vor allen dingen freunde, keine saufkumpel. die triffst du an jeder ecke. mach sport, hobbies, nette lover usw.
halte durch, denn jetzt ist wochenende und das ist immer so eine sache. bevor du eine flasche aufmachst, koche dir einen kaffee und nimm die tasse mit vor den computer. das lenkt dich ab. bist du schon verabredet, trink einfach die hälfte. gruss die alte barbaraa


Lisl Offline




Beiträge: 1.980

14.08.2004 09:40
#7 RE: Eingestädnis oder bin ich Alkoholiker? Zitat · Antworten

hallo flores

ein herzliches willkommen hier im Forum

Ich bin in deinem Alter um die Suchtberatungsstelle rumgeschlichen und hatte mich nicht getraut zu klingeln
10 Jahre später musste ich klingeln...da ich am Ende war
ich wusste: Alkohol und Tod! oder Abstinenz und Leben!
Ich habe mich für das Leben entschieden

Schade nur: 10 Jahre Leid und Elend hätte ich mir sparen können.
Ich war Quartalstrinker und konnte mich anfangs in der Gruppe auch nicht als Alkoholikerin sehen
Ich musste auch keine Entgiftung machen

Doch der Alkohol spannte mich trotzdem viele, viele Jahre ein und machte aus mir einen total anderen Menschen
Er hatte die macht über mich übernommen....und er ist heute noch da...obwohl ich nicht mehr trinke
Willst du auch dein Leben so einem hinterlistigem, machtbesessenem, Leben zerstörerischem angeblichem Freund Alkohol die Macht über dich überlassen?

flores mache die Augen auf und entscheide dich für dich



barbara
du schreibst:>schon verabredet, trink einfach die hälfte.<

ich konnte nie die Hälfte trinken ...alles bs zum letzten tropfen musste weg und dann noch mehr, mehr, mehr
das ist ja die Alkoholkrankheit...keine Kontrolle mehr zu haben


Sarakay Offline



Beiträge: 23

14.08.2004 10:59
#8 RE: Eingestädnis oder bin ich Alkoholiker? Zitat · Antworten

Liebe Flores,

ersteinmal Herzlich Willkommen hier an Bord, schön, dass Du hier bist.

Ich möchte Dir gleich als aller erstes sagen, dass es mir ganz genauso wie Dir geht.

Als ich eben deine Zeilen las, habe ich mich wiedergefunden.
Der einzige Unterschied ist, dass ich meine Depressionen erst vom Trinken bekomme.

Ich glaube kaum von mir, dass ich hier irgendwie in der Lage wäre jemandem zu helfen, oder Ratschläge zu geben, ich kämpfe ja selbst noch mit mir,und kenne mich nicht so aus, aber ich denke gerade die eigenen Erfahrungen auszutauschen,das ist hier die Hilfe, und ich habe auch unheimlich viel Antworten auf mein Post bekommen, das hat mir sehr geholfen.

Die Menschen, die Du in Deiner Gruppe siehst :

in meiner gruppe sind menschen mit einer erheblichen längeren karriere, die auch mehrere stationäre entgiftungen machen mußten.

das können wir in 10 bis 20 Jahren sein!

Aber wir haben jetzt die Chance, da vorher abzuspringen, und genau das ist es, wofür ich kämpfen will.
Ich bin jetzt 32 Jahre alt, und fühle mich viel jünger, auch immer noch viel zu jung, um zu sagen, ich bin schon Alkoholiker, und am Ende, aber warum muss man denn das Ende erst mit 50 erreichen?

Ich denke, wir wollen einen Freibrief, der sagt : Sauf doch noch, noch kannste ja, bist ja jung!
Alkoholiker ist man erst ab 50, das ist eine Alterskrankheit!!
Hör erst auf, wenn du ab 40 die ersten zitternden Hände bekommst, und du Dir nicht mehr nur am Wochenende die Kante gibst,sondern jeden Morgen deinen aufgedunsenen Körper mit Schmerzen zum Supermarkt bewegst, um Schnaps zu kaufen!

Wie ich das aus deinen Zeilen lese, bist du noch nicht körperlich abhängig, also hast noch keine Entzugserscheinungen, richtig?
Das war immer ein Grund für mich weiter zu saufen! Warum soll ich aufhören,mir gehts doch abgesehen von den paar Katerstimmungen am Wochenende gut!
Ausserdem saufen alle meine Freunde auch, und manchmal sogar viel mehr, die sind doch auch keine ALkoholiker!

Ich hab doch nen Job,ne Wohnung, nen lieben Mann,ich liege nicht unter einer Brücke!

Aber nachdem ich mich hier viel durchgelesen habe,ist gerade das, was viele hier schon durchmachen mussten, ein Grund für mich nicht weiter zu saufen, ich will das nie erleben!

Und es kann schon passieren, dass wenn du heut wieder saufen solltest, du morgen zitternd aufwachst, und vielleicht nicht mehr weisst, wo du bist.(Bis jetzt hast du ja immer nur nicht gewusst, wo du warst.....)

Da gibt es keinen Wecker, der klingelt, und dich warnt: Wenn du jetzt dieses Glas trinkst, bist du süchtig!

Wir sind es schon,wir befinden uns nur noch auf dem schleichendem Weg hinunter, aber es geht immer schneller bergab.

Ich habe auch überwiegend am Wochenede gesoffen, und jedesmal war es so, dass ich nur ein Glas trinken wollt, und mir dann voll die Kante gegeben habe! Ich habe schon nicht mehr stehen oder reden können, aber habe weitergesoffen, immer rein, immer rein,egal was,und immer wie wasser alles runtergespült, nur runter damit!
Das weiss ich übrigends auch nur von Leuten, die mich dabei gesehen haben, meistens mein Mann, denn ich weiss absolut nix mehr von all meinen Wochenenden!

Du schreibst :
meine sog. freunde sagen, ich bin kein alkoholiker, das wäre übertrieben.
ich habe auch viele sogenannte Freunde, und genau die sind es, die mich als Mitsäufer und Spasskanone verlieren würden, wenn sie zugeben würden, dass ich Alkoholiker bin!
Wo sollen die denn in Zukunft feiern gehen, wenn die Sarakay am Wochenende keine Party schmeisst???????
Wen sollen die den in Zukunft vor ihr eigenes schlechtes Gewissen schieben, um immer sagen zu können: Guck, so viel wie die Sarakay sauf ich ja nicht!
Über wen sollen die sich denn amüsieren, wenn die Sarakay nicht mehr auf die Schnauze in den Dreck fällt?

Liebe Flores,
ich bin noch ganz am Anfang meinen Weg aus dem Dunkel zu gehen, und es fällt mir leichter mit Gleichgesinnten.

Komm, lass uns zusammen gehen,ich begleite dich gerne auch auf deinem.

Liebe Grüße, Sarakay


barbaraa ( gelöscht )
Beiträge:

14.08.2004 11:00
#9 RE: Eingestädnis oder bin ich Alkoholiker? Zitat · Antworten

für lisl.

natürlich hast du völlig recht, lisl. die hälfte geht nicht entweder saufen oder ganz aufhören. aber ich habe mir gedacht, am wochenende kann flores bei ärzten usw. nicht viel erreichen. so ganz plötzlich aufhören und dann noch ohne hilfe. ich weiss nicht. aber ich gehe halt von mir aus. hätte ich ohne entgiftung aufgehört, wäre ich die wände hochgegangen oder hätte einen krampf bekommen. ich kann der flores nur wünschen, dass es ihr bei einem entzug besser geht. sonst ist das nicht ganz ungefährlich!!!


barbaraa ( gelöscht )
Beiträge:

14.08.2004 11:15
#10 RE: Eingestädnis oder bin ich Alkoholiker? Zitat · Antworten

hallo sarakay,

gestern habe ich ja zum ersten mal diese seite besucht und als erstes deinen bericht gelesen. als ich in deinem alter war, war ich genau so drauf wie du. party, grillfeste ....
aber ich habe mir damals noch nicht so viele gedanken um den alkohol gemacht, wie du jetzt. da bist du mir also ungefähr 18 jahre voraus. du kannst dir gar nicht ausmalen, was das für dich für einen vorteil bedeutet(gott, ist mein deutsch heute schlecht).
du hast einen job und einen mann. ich weiss ja nicht, ob dein mann die gleichen trinkgewohnheiten hat wie du.
mein mann hat es damals derart angekotzt, wenn ich zu hause besoffen auf der couch lag, dass er aus verzweiflung auch in die kneipe gegangen ist. was dann nachts los war, kannst du dir wahrscheinlich gar nicht vorstellen. die polizei kannte uns gut....aus einer wohnung sind wir auch rausgeflogen, es gab natürlich geschrei,schläge usw. und das bei einer TOCHTER AUS angeblich GUTEM HAUSE.
vor schreck hat mein mann dann aufgehört zu trinken(sein führerschein und job waren inzwischen weg). das war mir aber egal. ich habe gerade weitergesoffen. jeden tag, ausser wenn ich arbeiten musste, 1 liter wodga. er nannte mich nur noch gorbi. den rest der story erzähle ich ein anderes mal. ich will mich hier ja nicht verzetteln und anderen mit meiner geschichte auf den wecker gehen.
gruss barbaraa


Gast ( gelöscht )
Beiträge:

14.08.2004 16:48
#11 RE: Eingestädnis oder bin ich Alkoholiker? Zitat · Antworten

Ihr Lieben,


ich freue mich wahnsinnig über diese große Resonanz!!!
Ja und ihr habt alle so recht, was soll den noch alles passieren, damit ich einsehe, begreife und wahrlich wirklich für mich handele?
dennoch schleichen sich gedanken wie "ach flores, du bist ja noch so jung und das wird schon nicht so schlimm sein und wenn ziehst du eben in ein paar jahren die notbremse"ein.

ich weiß, das das totaler quatsch ist und diese hinterlistige stimme von der sucht kommt.
ein halbes glas zu trinken ist für mich mittlerweile leider undenkbar, wenn ich anfange zu trinke gibt es keine ende, kein halten mehr.
was mir sehr zu schaffen macht ist der suchtdruck und das wissen nicht trinken zu dürfen, oder das wissen das es mich kaputt macht. ich sehe mich immer noch und immer wieder nach der wundervollen betäubung und es gibt momente in denen es ganz schlimm wird und ich diesem verlangen kaum estwas entgegenzuhalten weiß.
ich sehe, daß mr. alk schon vieles in mir zerstört hat, dennoch kann er immer noch so unglaublich stark werden und ich weiß dann nicht ein noch aus und er schägt alle meine guten vorsätze in den wind...
was macht ihr in solchen momenten???
ich danke euch nochmal herzlich für eure antworten, ich fühle mich hier sehr willkommen, verstanden und geborgen, das ist schön.
euch ein schönes we, vielleicht komme ich heute abend mal in den chat, denn gerade das we ist sehr hart für mich.
alles liebe euch
und gute 24 stunden
Flores


Lisl Offline




Beiträge: 1.980

14.08.2004 17:51
#12 RE: Eingestädnis oder bin ich Alkoholiker? Zitat · Antworten

Hallo flores

Du fragst
was macht ihr in solchen momenten???

meinst du bei Saufdruck?

Ich schreibe hier seit Februar und seither bin ich trocken...schreiben tut gut
Das schlimmste am Anfang von allem beim aufhören war für mich der Saufdruck
Ich musste mich oft regelrecht festhalten um hier nicht um die Ecke zu einem Geschäft zu gehen um mir Wein zu kaufen

Doch flores es geht vorbei...es sind ja immer nur Minuten und da gilt es Ablenken, Ablenken und nochmals Ablenken!
Nun bin ich gute 6 Monate trocken

In eine Gruppe gehst du ja schon...das ist gut

Ich gehe noch in eine ambulante Therapie...das heisst jede Woche Gruppe mit Therapeuten und alle 2 Wochen Einzelgespräch mit Therapeuten. Geht ein halbes Jahr...und kann man auch selbst bezahlen = 1 % von deinem netto Gehalt!
Würde ich dir sehr raten, das auch zu machen...da kann man immer einsteigen....und es ist provisionelle Hilfe!
Info gibt es in der Suchtberatungsstelle

Wenn der Saufdruck ganz schlimm war, dann bin ich raus aus der Wohnung ins Kino, Theater, Sauna, Spazieren, Wellness, Essen, und viel Sport habe ich gemacht.
Vor allem habe ich hier gleich geschrieben wie es mir geht
Ich hatte hier immer gleich Hilfe bekommen


Gute 24 Stunden und was noch ganz wichtig ist...immer Wasser trinken ....denn sehr oft ist der Saufdruck auch nur Durst!!!!


gepard Offline




Beiträge: 851

14.08.2004 19:22
#13 RE: Eingestädnis oder bin ich Alkoholiker? Zitat · Antworten

"sehr oft ist der Saufdruck auch nur Durst"

Da bin ich auch draufgekommen. Und bei mir war es auch oft Hunger bzw. Appetit. Denn früher hatte ich ja sehr oft anstatt etwas zu essen ein Bier aufgemacht.

Mir hat es sehr geholfen, wenn ich ständig was zum Nippen da hatte (Lieblingstee, Eistee, selbstgemixter alkoholfreier Cocktail) und zwischendurch mal ein Glas Wasser auf ex. Wenn ich dachte, ich hätte Appetit auf was Alkoholisches, war es meist in Wirklichkeit Appetit auf leckeres Essen oder was Süßes! Das Essen habe ich dann sehr genossen, ich war befriedigt und der vermeintliche Appetit auf Alk war weg.


Lisl Offline




Beiträge: 1.980

14.08.2004 20:05
#14 RE: Eingestädnis oder bin ich Alkoholiker? Zitat · Antworten

ich habe mir angewöhnt immer ne kleine Flasche wasser oder anderes in meiner Tasche zu haben.

In der Anfangszeit hatt mir das schon sehr viel Hilfe bei Saufdruck gegeben.

Oh wenn ich daran denke

Und nun ist er fast gar nicht mehr da

doch er schleicht sich noch um mich dieser Gollum !
zum Beispiel heute Mittag als ich Mom nach Hause brachte, dachte ich dann beim nach Hause fahren "Ach jetzt ein Wein"
Doch ich hatte ne Flasche Sprudel dabei und dachte auch gleich an meine freie Wohnung!

Doch er ist schon sehr hinterlistig dieser verflixte Gollum


Sarakay Offline



Beiträge: 23

14.08.2004 20:17
#15 RE: Eingestädnis oder bin ich Alkoholiker? Zitat · Antworten

@Lisl,

was bitteschön ist GOLLUM ???
... is das nicht der aus Herr der Ringe ? Was macht der bei Dir, um Himmels Willen ?

Gruss, Sarakay


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