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Saufnix  
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Dieses Thema hat 203 Antworten
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 Deine eigene Alkoholkarriere
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Hoffnung Offline



Beiträge: 276

06.09.2004 00:11
#61 RE: 90 Tage nur ... ??? Zitat · Antworten

NACHTRAG zu Mo, 29.08.04: "DAS-SHG-PROTOKOLL"

Das-Rückfall-Thema: ... Der innere Saufdruck ... und was WIRKLICH dahinter steckt ... Der Gedanke hinter dem Gedanken ... Das Gefühle hinter dem Gefühl ...

Drei Motivationen kamen an diesem Abend zur Sprache:

1. "Etwas-weg-machen"
2. "Erpressung"
3. "Ich könnte doch mal wieder ..."


Der Rückfall beginnt nicht mit dem ersten Schluck ... Er kündigt sich an ... meist schon Wochen vorher ... Warnsymptome!!!
Folgende Worte klingen noch eindrucksvoll in meinen Ohren: "Der Alkoholiker geht 20 mal durch die Hölle hindurch ... und wieder zurück ... bis es dann wirklich zum realen Rückfall kommt." ... "Diese riesige Alkoholflasche vor Augen ... so unendlich groß, dass sie den gesamten inneren Horizont ausfüllt ... Das ist meist erst das Endstadium des Weges zum Rückfall."


1. "ETWAS-WEG-MACHEN"

Diese unerträglichen Gefühle und Gedanken, die einen zu beherrschen drohen:
"Ich ertrage `es´ nicht mehr!" ... "Ich kann `es´ nicht mehr aushalten!!!"

Der Griff zur Pulle ... Flucht ... Schutz ... Betäubung ...
um WEG-ZU-MACHEN ... statt "es" aus-zu-halten ... zu-zu-lassen ... und los-zu-lassen!

Doch muss ich dabei auch wissen, was "es" nun wirklich ist ... Was ist so unerträglich, dass ich "es" innerlich nicht mehr ertragen kann? ... Was versuche ich, weg-zu-machen???

UND DANN???

Ist eine direkte Konfliktlösung möglich???
Kann ich direkt Einfluss auf "es" nehmen? ... Kann ich "es" wirklich ändern?
Habe ich die Fähigkeit? ... die Kraft und Energie? ...und habe ich auch den MUT dazu???

Und wenn nicht??? ... Was für andere Ventile als den Alkohol habe ich zur Verfügung? ... und welche dieser anderen Ventile würde ich davon wirklich nutzen?


2. "DROHUNG und ERPRESSUNG"

Ein Thema, dass schockiert ...

"Wenn das und das nicht passiert, saufe ich! ... und DU bist dran schuld!!!"

Nein ... Diese Worte werden nicht offen ausgesprochen ... Nur der Rückfall zur Pulle wird real!
Dieses "nasse" Denken und Fühlen findet im Inneren statt ... und meist ist man sich dieser Form des Selbstbetruges nicht einmal bewusst!!!
Ein sehr heimtückischer Gedanke-hinter-dem-Gedanken!
Ein sehr heimtückisches Gefühl-hinter-dem-Gefühl!
Denn wer schaut schon gerne in den eigenen Spiegel der Drohung-und-Erpressung ... "Wenn das und das nicht passiert, saufe ich! ... und Du bist daran schuld!!!"

Liegt auch dieses Schema "Schuldzuweisung - Drohung und Erpressung" in mir vor???


3. "Ich könnte doch mal wieder ..."

Und wenn es einem dann wieder besser geht ... zeigt der innere Saufkamerad seine geschickten Verführungskünste ... Erinnerungen werden wach ... an die schönen Momente des Alkohols! ... und das ganze Elend der Sucht droht in Vergessenheit zu geraten!!!

Dieses Thema wurde an diesem Abend nicht weiter verfolgt ... und stellt dabei momentan wohl die größte Gefahr für mich dar!


Merryl Offline




Beiträge: 822

06.09.2004 09:50
#62 RE: 90 Tage nur ... ??? Zitat · Antworten

Mein lieber Hoffnung!

Ich habe ein wenig gelesen in deinen Beiträgen. Sie sind sehr ausführlich, etwas wirr sind sie und sie setzen eine ganze Menge Wissen über Dich voraus. Ich bin mir nicht sicher, ob Du das für Dich selbst schreibst (was o.k. ist) oder aber für uns schreibst (was auch o.k. ist) ich finde aber, Du schreibst, als ob Du das beides nicht von einander trennen kannst (was nicht so o.k. ist). Du drehst Dich im Moment sehr um Dich selber, die Hintertüren zur Sucht sind mittlerweile weit geöffnet, manchmal denke ich dass Du unterbewußt uns "mit im Boot" haben möchtest, bei der Vorbereitung eines Rückfalls.

Ich empfehle Dir ganz, ganz dringend, eine Langzeittherapie zu machen, wenn es irgend geht nicht ambulant, sondern stationär. Ich glaube das wird Dir sehr helfen.

Lieber Gruß
Merryl


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

06.09.2004 10:15
#63 RE: 90 Tage nur ... ??? Zitat · Antworten

hallo Hoffnung,
ich schließe mich Merryl an, beim Lesen deiner Beiträge fällt mir nur ein: mal sehen wann er es rafft. Es ist reichlich diffus, ich vermisse eine Kontur.
ich grüße dich, Max


Beachen Offline




Beiträge: 3.654

06.09.2004 11:15
#64 RE: 90 Tage nur ... ??? Zitat · Antworten

Hi Hoffnung !

Ich schließe mich Maxe und Merryl an, ich verstehe deine posts nicht.
Mir kommt es eher so vor, als ob du dich selbstverliebt um dein Gedankenchaos drehst.

Gruß
Bea


Gast ( gelöscht )
Beiträge:

06.09.2004 19:55
#65 RE: 90 Tage nur ... ??? Zitat · Antworten

Hallo Ihr Lieben,

Ich kann das irgendwie nachvollziehen, was Hoffnung da durch macht... Dies ist Teil einer tiefen Depression und wie ich meine typisch für das Krankheitsbild schwere Depression...

Dazu gehört auch, fast immer mehr Fragen zu haben als Antworten, Fragen über Fragen und dann kommen ganz viele 100e Antworten von aussen und von innen, die jedoch immer neue Fragen aufwerfen. Die Antworten scheinen alle irgendwie zu passen, jedoch nur irgendwie und nie so richtig, nie so vollkommen...Es fühlt sich alles irgendwie nicht richtig und wahr und echt an...
Es ist das Verfangen in den vielen Möglichkeiten des Lebens, des Geistes und der Realität, der vielen Warnehmungen der Umwelt und seiner vielen eigenen Wahrnehmungen seiner selbt, seines eigenen Ichs...
Das alles scheint overwhelming zu sein. Es kommt wie Wogen, große Wellen über einen. Man versucht immer den Kopf aus dem Wasser zu halten, den Kopf oben zu halten und schon kommt die nächste welle, die über einen hinwegrollt und man kämpft sich mühsam wieder und wieder aufs neue an die Wasseroberfläche...und manchmal möchte man auch einfach unter Wasser bleiben und nicht mehr kämpfen, weil man den Sinn des Kämpfens nicht mehr so richtig sieht...

Das ist kräftezehrend und anstrengend und sooo mühsam... nur man kann nicht wirklich was dagegen tun...

Bei mir war es so, dass diese Depressionen einsetzten, jedesmal als ich einen großen seelischen Schmerz erlebte und diesen mittels Depression verarbeitet habe...(Das habe ich natürlich in der Depression nicht so gesehen)

Einer dieser Schmerzen in meinem Leben war eine Fast-Vergewaltigung, ein anderer großer Schmerz war, als meine Mutter mir erzählte, dass der schlimmste Tag in ihrem Leben meine Geburt war...
Ein nächster großer Schmerz war, als meine erste lange Beziehung in die Brüche ging, da ich sie "nur" führte, weil ich nicht mehr an die Liebe glauben wollte, weil ich sie gewählt hatte, weil mir meine Mutter tolle Ratschläge zu Männern auf den Weg gab, die ich natürlich erstmal glaubte, danach handelte und sie später für mich als falsch feststellte. Und weil sie passend war zu meinen eigenen Ängsten und der Schutzmauer, die ich wegen meinen Ängsten um mich herum gebaut hatte...

Als ich meine Ängste überwunden hatte, konnte ich wieder an die Liebe glauben und stellte fest...diesen Mann hatte ich nie geliebt, er war mir in all den Jahren und auch heute noch ein guter Freund, das wars... Ich fand heraus, dass ich mein Leben jedoch mit jemandem verbringen wollte, den ich liebe und der mich liebt und daher ging diese Beziehung notwendigerweise in die Brüche.

All diesen Schmerzen folgte jeweils eine tiefe Depression mit Selbstmordgedanken und allem drum und dran...

Das habe ich aber erst viele Jahre später herausgefunden...
Diese Depression ist sowas wie Trauerarbeit, Trauerarbeit um sich selbst, um sein eigenes (verpfuschtes ?) Leben vielleicht...um seine verloren geglaubten Wünsche, Hoffnungen und Träume... um das Märchen-Leben vom Prinzen und der Prinzessin, die glücklich bis ans Lebensende leben, um eine Harmonie, die man glaubt nicht mehr erleben zu können, weil schon soviel kaputt gegangen ist und weil diese Wunschvorstellung, das Leben kann so wie im Märchen sein, anscheinend zerplatzt ist.

Irgendwann fand ich dann wieder in die Realität und zu mir selbst zurück und aus der Depression heraus.
Als ich wieder aktiv am Leben teilnahm und mich darauf besann, welche Träume ich mal hatte und was ich mir für mein Leben vorgenommen hatte und das ich dennoch viel in meinem Leben erreicht habe. Es ist wie das Akzepteren des Lebens, so wie es ist und wie es gelaufen ist. Und das es sich so gefügt hat, weil es sich so gefügt hat und das niemand wirklich daran "schuld" ist und dass das Leben dennoch traumhaft schön sein kann und dass es nach jedem Tief ein Hoch gibt und dass die Höhen die ich erlebt habe, mit den Jahren immer tiefer, schöner, inniger wurden.

Ich habe gelernt mich selbt zu mögen und beschlossen mich nicht mehr so sehr um mich selbst zu drehen, sondern zu versuchen anderen Menschen Freude und glück zu schenken und sei es nur ein Lächeln oder ein gutes Wort zu einem anderen Menschen und das Feedback auf dieses "Etwas gutes tun" und zu verstehen, dass sich die Welt nicht um mich dreht, ich jedoch meinen berechtigten Platz auf diesem Planeten einnehme und Vertrauen habe, dass alles gut wird, egal was passiert, wenn ich es zulasse ... - macht mich heute reich und viel zufriedener...

Rosalie


Hoffnung Offline



Beiträge: 276

07.09.2004 01:31
#66 RE: 90 Tage nur ... ??? Zitat · Antworten

Hi Merryl!


Ob ich für mich schreibe? ... Ja! ... auf JEDEN Fall!! ... und an ERSTER Stelle!!!

Ob ich für andere schreibe? ... Vielleicht als eine Form von schriftlichen Exhibitionismus? ... und ich scheine dabei auch den psychischen Voyeurismus einiger Menschen zu befriedigen ... ???

Ob ich zwischen dem beiden Motivationen trennen kann? ... Ist das so wichtig???


Zumindest hilft es mir, hier zu schreiben ... und jedes feedback darauf hilft mir auch ... Ja ... Jeder fremde Betrag stellt eine Hilfe für mich dar ... auf seine ganz spezielle Art und Weise.


"Manchmal denke ich, dass du unterbewusst uns `mit an Boot´ haben möchtest, bei der Vorbereitung eines Rückfalls" ... Auch wenn dies ein sehr raffiniertes Manöver darstellen würde ... subtil entwickelt in den unendlichen Tiefen der eigenen kranken Psyche ... so will ich doch davon erst einmal nicht aussgehen.


Lese ich nun meine Worte vom Wochenende ... so vermag ich sie so-oder-so zu vertehen:

- Als Warnsignal meines baldigen Rückfalls

vs.

- Als einen weiteren Schritt auf meinem neuen Weg ... ein Prozess des wehmütigen Abschiedes ... vom Alkohol ... genauso wie man von einer Geliebten Abschied nimmt, deren zärtliche und verführerische Lippen man nicht mehr berühren darf ... weil ihr Kuss für einen selber tödlich ist!

Alles ist und bleibt nur eine Form der BETRACHTUNGSWEISE ... oder? ... Zumindest weiss ich dabei, dass auch an diesen beiden "kritischen" Tagen keine Gefahr eines Saufeinbruches bei mir bestand!!!


Es ist sicherlich so, dass meine Zeilen wirr und verworren auf andere Menschen wirken ... aber das Niederschreiben meiner Empfindungen erschafft eine innere Ordnung ... in mir selber ... Ich habe dabei keine "Botschaft" zu verkünden ... Dieses Niederschreiben von Erlebnissen ... Gedanken ... Gefühlen ... Es sind nur Fragmente ... die in ihrer Gesamtheit meine persönliche Entwicklung über einen gewissen Zeitraum dokumentieren.

Und lieber schreibe ich meine Gedanken und Gefühle nieder ... wage diese zu äußern ... offen ... echt und ehrlich ... nehme dabei das Ärgernis auf mich, dass sie für andere Menschen nur wirr und verworren klingen ... als dass ich BLIND-lings in den nächsten Absturz von Suff oder Depression torkle ... Hinschauen + Beobachten ... Erkennen.


Mittlerweile habe ich das SELBST-VERTRAUEN gewonnen, um sagen zu können, dass mein momentaner Weg der richtige Weg für mich ist ... denn ich weiss, wo ich vor ein paar Wochen und Monaten noch stand ... oder genauer lag ... und wo ich jetzt stehe ... Entwicklungen ... step-by-step.

Ich werde diesen Weg weitergehen ... mit meinem Job ... mit meiner Weiterbildung ... mit meinen SHG ... mit den wöchentlichen Gesprächen beim Psychologen ... mit meiner Rückkehr zu den anderen Menschen ... mit meiner Rückkehr zu meinem eigenen Handeln.

Bei den Möglichkeiten der spezifischen Alkoholtherapie gibt es für mich nur den Weg der "Ambulanten(!)Rehabilitation Sucht" ... auch wenn das bürokratischen Genehmigungsverfahren hierbei noch einige Zeit und Geduld in Anspruch nimmt.
Der Schritt RAUS aus der Realität ... in eine stationäre Behandlung ... wäre momentan nur GIFT für mich.
Meine direkten Kontakte in Sachen "Suff und Depression" ... Suchtberatung - Psychologe - SHG ... bestätigen mich hierbei in meiner Meinung und Entscheidung.


Meryll - Danke für deine besorgten Zeilen an mich... und Danke für deine Gedanken und Gefühle ... Aber ... unterschätze bitte hierbei meine Person nicht!


Mit lieben Gruß ... Hoffnung

[f1][ Editiert von Hoffnung am: 07.09.2004 1:38 ][/f]


Hoffnung Offline



Beiträge: 276

07.09.2004 01:43
#67 RE: 90 Tage nur ... ??? Zitat · Antworten

Hi Max!

OZM: "Mal sehen, wann er es rafft." ... Schaun mer mal!!!

OZM: "Ich vermisse eine Kontur." ... Die eigene Kontur kann ich nicht erzwingen ... Sie entwickelt sich ... mit der Zeit ... langsam und allmählich ... Lebensprozesse.
Momentan ist mir meine AHNUNG lieber als eine mögliche erzwungene Kontur, die sich später dann doch nur als ein KORSETT entlarvt.

Ich grüße dich zurück ... Hoffnung


Hoffnung Offline



Beiträge: 276

07.09.2004 01:48
#68 RE: 90 Tage nur ... ??? Zitat · Antworten

Hi Bea ... Tja ... Es gibt Menschen, die verstehen sich nicht ... Gruß ... Hoffnung


Hoffnung Offline



Beiträge: 276

07.09.2004 02:02
#69 RE: 90 Tage nur ... ??? Zitat · Antworten

Hallo Rosalie,

ich DANKE dir für deine ausführliche Schilderung ... und für die Offenheit in der Beschreibung deiner eigenen Person.

Ich empfinde deine Worte als wahr ... und doch sind sie Ausdruck DEINES Entwicklungsprozesses ... ohne "Klick" ... sondern langsam und allmählich reifend ... Und wer weiß ... vielleicht könntest du jetzt gar nicht dort stehen, wo du jetzt stehst ... mit deiner Fähigkeit zur SELBST-ERFÜLLUNG ... wenn du nicht zuvor diesen Weg des langen und schweren Leidens beschritten hättest ... ???

Ich ... für meine Person ... kann mich nur wiederholen ... Ich empfinde meinen momentanen Weg als nicht so "negativ" wie manch anderer Mensch ihn sieht. Meine momentanen Schritte auf diesem Weg ... innerlich und äußerlich ... sind ein wichtiger Teil MEINER Entwicklung ... und damit auch ein wichtiger Teil meiner SELBST.

Wie auch immer ... Du bist in deiner Entwicklung viel weiter als ich ... und deine niedergeschriebenen Worte und Zeilen geben MUT!!!


LG ... Hoffnung


Hoffnung Offline



Beiträge: 276

07.09.2004 02:27
#70 RE: 90 Tage nur ... ??? Zitat · Antworten

Mo, 06.09.04 ... Tag 31-von-90 ... "Back to reality" ...


Job ... stressig ... aber ich fühle mich wohl.
Danach das montagliche Psycho-Doppel-Pack: Psychologe + SHG
Am späten Abend noch ein Kaffee im Café ... mit einigen Teilnehmern ... Gespräche ... Nachbetrachtungen ... zum heutigen Treffen.

Diese Woche gibt es CHECK-LISTEN für jeden Tag ... Die notwendigen Pflichten ... Ziele-und-Pläne des Alltages ... ABARBEITEN ... Private Ziele-und-Pläne ... nicht in Vergessenheit geraten ... HANDELN!!!
Wird ein Punkt nicht in die Realität umgesetzt ... kommt er auf die Check-Liste des nächsten Tages ... Dort wartet er dann auf Erfüllung ... oder wird überflüssig.




[f1][ Editiert von Hoffnung am: 07.09.2004 7:54 ][/f]


Merryl Offline




Beiträge: 822

07.09.2004 13:42
#71 RE: 90 Tage nur ... ??? Zitat · Antworten

Hallo Hoffnung,

Du schreibst:

"Ob ich für mich schreibe? ... Ja! ... auf JEDEN Fall!! ... und an ERSTER Stelle!!!

Ob ich für andere schreibe? ... Vielleicht als eine Form von schriftlichen Exhibitionismus? ... und ich scheine dabei auch den psychischen Voyeurismus einiger Menschen zu befriedigen ... ???

Ob ich zwischen dem beiden Motivationen trennen kann? ... Ist das so wichtig???"


Ja, genau das finde ich wichtig.

eigentlich sollte ich jetzt nicht sagen warum, und Dich damit alleine lassen, dass Du Dir Gedanken machst, warum sowas so wichtig sein kann...Ich gebe aber noch ein paar Ansatzpunkte:

Du schreibst also in erster Linie für Dich selber. Dennoch willst Du, dass es jemand liest, Du bist sogar verstimmt, wenn Dich jemand nicht versteht. Warum?

Das Interesse der anderen ist für Dich "psychischer Voyeurismus" anderer? Ich fühle mich nun mal einfach nicht auf den Schlips getreten, aber frage Dich: warum reagierst Du so zynisch und aggressiv auf die Möglichkeit, dass jemand anders Deine Gedanken liest? (und möglicherweise eine andere Meinung dazu hat, als Du selbst?)

Ist Dir mal der Gedanke gekommen, dass Du hier möglicherweise Hilfe suchst? Auch wenn Du so schreibst, als seist Du der erste der Welt, der ein Suchtproblem hat und uns dieses erklären möchte (tobe nur, es ist dennoch so): Ich glaube schon, dass Du Hilfe suchst.

Du hast nur gewaltige Probleme, Dir dieses einzugestehen.

Und eben diese etwas vermarmelte Art nach Hilfe zu suchen macht mich nun nochmal sicherer: Mache um Himmels willen eine Therapie, eine stationäre. Du mußt begreifen, dass es "da draußen" eine Welt gibt, die sich nach ihren eigenen Regeln dreht und nicht nach Deinen. Einige Dinge nimmt man einfach hin. Eine kleine Prise Demut an die Hoffnung geben schadet nicht.

Zuhören auch nicht.

Merryl

[f1][ Editiert von Merryl am: 07.09.2004 13:44 ][/f]


Merryl Offline




Beiträge: 822

07.09.2004 13:51
#72 RE: 90 Tage nur ... ??? Zitat · Antworten

Und noch was, Hoffnung:

Bei dir liest sich der Suff immer wie eine Alternative, die da absolut und unverrückbar im Raume steht. Eine reale "Fluchtmöglichkeit" für die, die nicht in der Lage sind, sich den Problemen des Alltages zu stellen? Der man nur durch massive Argumentation, Listigkeit, Durchhaltevermögen und großen Kampf aus dem Wege kann? Wofür man dann mächtig gelobt werden will?

So wird das aber nichts und ich möchte das in einem Alkoholikerforum nicht durchgehen lassen. Erst wenn Du kapiert hast, dass Du ohne Alkohol leben willst, wenn du nicht mehr gegen an gehst, sondern einfach daran vorbei gehst, dann klappt das auch.

Das mit der Kapitulation haste nämlich überhaupt nicht kapiert, da hat Max ganz recht.

Merryl


Lisl Offline




Beiträge: 1.980

07.09.2004 18:02
#73 RE: 90 Tage nur ... ??? Zitat · Antworten

Hallo Hoffnung

ich lese oft bei dir, dass dich eine Depression überfällt.
Ich habe nun nochmals viele Treads von dir nachgelesen, doch nicht gefunden, was für eine Depression du hast.


Depressionen entstehen, wenn lebenswichtige Impulse oder Bedürfnisse, von denen die Lebensfreude abhängt, unterdrückt werden.
Das Ausmass der Depression entspricht der Stärke der Unterdrückung, so dass man sagen kann, dass gerade die depressivsten Menschen potentiell zur intensivsten Lebenfreude fähig sind.

Sind die Gründe für deine Depression dir bekannt und verständlich?
wenn ja, dann hast du eine reaktive Depression = Reaktion auf unerfreuliche Lebensumstände.

Wenn dir die Gründe für deine Depression nicht erklärlich sind, dann hast du eine endogene Depression = aus deiner Seele stammend.

Hast du eine Diagnose?

alles gute ich verfolge dein Thread gerne weiter


Rosalie ( gelöscht )
Beiträge:

07.09.2004 18:22
#74 RE: 90 Tage nur ... ??? Zitat · Antworten

Hier hat Hoffnung über die Diagnose seiner Depression geschrieben:

topic.php?id=187175

Zitat daraus von Hoffnung:

"Meine Depressive Erkrankung wurde vor 9 Jahren diagnostiziert ... Nachdem ich die Symptome als solche erkannt habe, kann ich diese bis zu meinem 17. Lebensjahr zurückverfolgen.

Seit der Diagnosestellung war ich mehrmals in stationärer psychiatrischer Behandlung ... wegen "schwerer depressiver Dekompensation" ... alles Einbildung? ... alles Täuschung?? ... oder weil ich das alles als so supi gut empfinde???"

Grüsse
Rosalie


Lisl Offline




Beiträge: 1.980

07.09.2004 18:49
#75 RE: 90 Tage nur ... ??? Zitat · Antworten

Danke Rosalie

immer hilfbereit

da hätte ich mir ja das Suchen in den Threads sparen können, wenn ich gewusst hätte, dass du die Diagnose kennst


Hoffnung kannst du mir da etwas zu deiner Depression schreiben ?
Ich verstehe sie nicht...und möchte sie jedoch verstehen

oder hast du das auch schon irgendwo geschrieben?


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