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Saufnix  
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Dieses Thema hat 93 Antworten
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 Deine eigene Alkoholkarriere
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bordeauxnixe ( gelöscht )
Beiträge:

02.07.2004 12:03
#16 RE: wie geht es weiter? Zitat · Antworten

Hallo Markus,

ohhh, ich kann dir so gut nachempfinden. Ich koche auch leidenschaftlich gerne. Meine Lieblingsküche ist die mediterrane Küche und das schon seit fast 15 Jahren.Früher war ich auch in vielen Gourment-Restaurants (arbeitete sogar mal in einem im Service) - heute denke ich manchmal - was da Geld flöten gegangen ist?

Sehr gutes Olivenöl, Knoblauch, wunderbare Kräuter am besten aus dem Garten...., und zu guter Letzt (wie Biolek) immer mit einem "wirklich gutem Glas Rotwein".

Wenn wir heute Essen gehen mit bestellter Apfelsaftschorle, habe ich gar kein Sitzfleisch mehr wie früher.Irgendwie beschränkt sich alles mehr auf das Wesentlich nämlich aufs Essen.Und die Lust Essen zu gehen, sinkt auch deutlich!Darüber bin ich nun doch froh, denn vorher saß man bis in die Puppen, und dass auch nur wegen des Rotweines. Das ist nun für mich ein ganz neues Lebensgefühl und auch spannend! Und ich fand es ja auch manchmal ganz schön langweilig und es endete wie gesagt die letzten Jahre nicht oft sehr schön. Wie du schon erwähntest: Verletzungen, Beleidigungen bis hin zu Handgreiflichkeiten und Drohungen.

Ach ja, und selbst Weinkenner mit vielen Weinkenner-Freunden, von denen ich mich allerdings gerade distanziere.

Mein Mann teilt den Hang zum Genuss und zu hin und wieder Exzessen mit mir. Wir haben aber so viel durch in unserer Beziehung mit dem "Freund" Rotwein,
dass ich nun überaus dankbar für die Solidarität meines Mannes bin.

Mein Mann macht es mir da momentan leicht, da er auch nichts mehr getrunken hat, nachdem ich vor mir selbst und dem Alk kapitulierte, mich offenbart hatte, und danach mit ihm sprach.

Ich scheine so eine Mischung aus Alkoholikerin und Co-abhängig zu sein. Keine Ahnung! Mein Mann zieht die Abstinenz alleine durch.Er sagt, er denke nur selten an Alkohol und verspüre auch keinen Drang. Ich denke ständig an Alk !Wann hört das endlich auf??? Ich für meinen Teil, muß meinen eigenen Weg gehen und auch nicht auf ihn schauen, so gut es geht.

Die Zeit wird es zeigen!

Wohin mein Weg geht, weiß ich nicht! Manchmal dachte ich schon, es könnte ja im nüchternen Zustand, obwohl man es gar nicht vor hatte zu einer Trennung kommen.Wenn es so sein soll, wird es so sein! Es geht nun um mich !Ich versuche weiter auf meinem steinigen Weg zu gehen!Denn diesmal tue ich es nur für mich!

Habe noch 2 Flaschen Wein im Keller! Eine will ich halten für Gäste (dieses Thema kommt ja eh´auf mich irgendwann zu und dann möchte ich auch das 1.Glas stehen lassen können)und die andere bei Gelegenheit verschenken.

Ich wurde auf drei Namen getauft,mein erster ist mein Rufname. Katharina ist mein dritter Name und ich habe diesen auch bei den AA´s. Ich habe ihn ganz bewußt genommen, da meine Namen zu mir gehören und für mich auch meine Lebensabschnitte zeichnen. Heute morgen dachte ich darüber nach unter der Dusche, und stellte fest, dass ich immer mehr Katharina werde und werden will.

Habe heute einen Sohn von 9 Jahren (wegen starker Blutungen mußte ich fast die ganze Schwangerschaft im Krankenhaus liegen: Jubel! Wir beide haben es geschafft, ich bin darüber überglücklich).
Ich bin 41 Jahre alt (kaum zu glauben,denke immer noch 40), fühle mich aber inzwischen wie 19. Zwischen dem 20igsten und 30igsten Lebensjahr hatte ich 3 Fehlgeburten, alle während meines Studiums.

Find ich gut deine Idee mit dem Radfahren. Ich werde morgen eine Tour mit meinem Sohn per Bus machen und übermorgen vielleicht auf den Flohmarkt gehen.

Einen Rückfall brauche ich wirklich nicht. Früher muße ich auch immer Erfahrungen machen, nur um der Erfahrung wegen und hätte mir manche Verletzungen ersparen können.Wie sagten die "Alten" früher: "wer nicht hören will, muss fühlen" - heute weiß ich was damit geminet ist. Vielleicht sollte man einfach mal genau hören und sich so was ersparen. Trotzdem habe ich meine Ängste - siehe gestern Abend!

Liebste Grüße und bis bald
Gute 24 Stunden

Katharina


apfelsaft Offline



Beiträge: 256

02.07.2004 13:29
#17 RE: wie geht es weiter? Zitat · Antworten

Ich bin gerade im Geschäft und sehe auf dem Vorplatz; die öffentlich bekanntesten Alkoholiker des Ortes... Sie ca.18 Er ca. 35....jeder von beiden hat eine Flasche Korn in der Hand... . Die Kleidung der beiden ist schon ziemlich runter gekommen..... Sie wank ein wenig und schaut mit ziemlich gequälten Blick in mein Geschäft......mir läuft es kalt den Rücken runter.... und ich, ich bin doch ein besserer Trinker oder? Das sind die Alkis!!!!! Ich bin doch nur Genießer....oder muss ich auch soweit nach unten absteigen? bis es richtig rums macht iner Birne....

Heute trinke ich !!!!!! bestimmt!!!!!! wieder NIX

Markus


Biene2 Offline




Beiträge: 4.231

02.07.2004 14:02
#18 RE: wie geht es weiter? Zitat · Antworten

Hallo Markus,

nee,du bist Alki mit Hirn und Stil,aber Alki biste trotzdem.

"Sucht" macht vor Nichts halt,auch nicht vor Firmen,Gewerbescheinen oder Doktortiteln.....

Aber dat Dumme an der Geschichte ist,daß die Sucht auf Dauer alle gleich macht....Aber in Richtung Abwärts...


2Solgar ( gelöscht )
Beiträge:

02.07.2004 14:27
#19 RE: wie geht es weiter? Zitat · Antworten

Hallo Apfelsaft,

erstmal willkommen in der Hölle ;-)

Ich war vor kurzem auf einer Kurzeittherapie (8 Wochen).

Ich hatte mal ne ähnliche Denkweise wie Du. Ich bin doch nicht so wie die, ich trinke ja nur gute Weine, nur Zuhause, nur auf Feiern, nur wenn ich mal schlecht drauf war, nur wenn ich mal gut drauf war, nur wenn es mal geregnet hat, nur wenn es mal nicht geregnet hat u.s.w.

Aber ich war besser als die Penner. Keine Flasche Wein unter 5,-€, kein Billigbier und niemals Schnaps.

Auch mein Verlauf war Deinem sehr ähnlich --Jugend,Feiern, Bundeswehr u.s.w.

Irgendwann änderte sich mein Trinkverhalten. Meine trinkerei störte meine Frau. Anfangs gab es Streit deswegen, irgendwann wollte ich deswegen nicht mehr streiten und ich fing an heimlich zu trinken. Im Keller, in der Arbeit und auf dem Weg von meinem Großdealer (Tankstelle) nach Hause.

Anfangs war das besser, betrunken war ich immernoch, aber meine Frau merkte anfangs fast nichts davon. (Ein Hoch auf alle Pfefferminzbonbonhersteller !![Ich glaube die gehen alle pleite wenn es keine Alkoholiker mehr gibt ])

Allerdings ergaben sich dadurch neue Probleme. Nachbarn die mich auf der Straße mit nem Bier in der Hand sehen, entsorgung der Drogenaufbewahrungsbehälter aus dem Keller u.s.w.

Aber scheiß drauf, hauptsache voll. Aber, ich war immernoch besser als die Penner, hatte ja noch Frau, Kinder, Superjob u.s.w. O.k. mittlerweile war es mir wurscht ob die Flasche Wein 5,-€ kostet und gut ist. Billigbier wurde auch akzeptiert. Und Jägermeister ging auch rein (sind die Flaschen kleiner zum Entsorgen, so als Tipp).

Nach diversen versuchen kontrolliert unkontrolliert zu trinken und unkontrolliert nichts zu trinken musste ich feststellen das ich nix kontrollieren kann. -----Scheisse....

Aber egal, ich war ja besser als die Penner.

So fing ich also mit einer ambulanten Therapie an (nach AA-Besuchen, kontrolliertem Trinken u.s.w.)

Während meiner ambulanten Therapie hab ich mich entschlossen auf eine stationäre zu gehen. Dort habe ich ein paar Dinge über Alkoholiker gelernt :

- Kein Alkoholiker hat als Penner angefangen, keiner hat mit Schnaps angefangen, keiner hat mit 2 Liter Schnaps/Tag angefangen.

- Alkoholiker sind wenn sie feststellen das sie Alkoholiker sind ziemliche Jammerlappen (mich eingeschlossen). Nach dem Motte ich kann doch nicht (heul), ich möchte ja so gerne (heul heul), warum ich (heul heul heul) u.s.w.

- Kein Alkoholiker trinkt noch aus Genuß, auch wenn er das noch glaubt.

Ich könnte diese Liste noch ewig weiterführen, hab aber leider nicht genug Zeit.

Also ich denke die Frage ist nicht ob ich anders bin als der Penner sondern ob ich das was ich tue noch kontrolliere. Wenn nicht bin ich schon das Willenlose Monster und unterscheide mich nicht mehr von dem Penner. Und das will ich nicht sein. Also nixmehrsüppeln.

Ich wünsch Dir viel Erfolg bei Deinem Vorhaben und kann Dir nur raten Dir jemand zum reden zu suchen. (Selbthilfegruppe, Therapeut, Arzt, guter Freund u.s.w.)

Gruß Solgar


bordeauxnixe ( gelöscht )
Beiträge:

02.07.2004 15:26
#20 RE: wie geht es weiter? Zitat · Antworten

...???????? mir dünkelt da langsam etwas!!!!!!!!
Ich berappel mich langsam wieder........

Ich glaube, es waren gar nicht die Geschichten der anderen, die mich gestern Abend im AA-Meeting so runterzogen.
Es war ein Teil meiner eigenen Geschichte.
Und das wußte ich, glaube ich, schon gestern Abend instinktiv, aber irgendwie nicht bewußt! Sagt mal bin ich noch sooo benebelt von den letzten Jahren?

Ich sprach gestern im AA-Meeting das 1.Mal (außer dem normalen Vorstellen und der aktuellen Lage)über "mich" und zwar als ich so 20ig war.
Mir war während des Redens schon plötzlich ganz kalt geworden und ich zitterte (obwohl es gestern ganz warm war), dass fiel mir seltsamerweise schon während des Redens auf. Davor hatte ich mich nur vorgestellt und alles war bei mir normal. Ach ja, und danach, weiß wußte ich eigentlich gar nicht mehr genau was ich alles losgelassen hatte. Irgenwie hab ich einfach losgeplappert wie ein Kind vollkommen ohne Plan ! Nicht zu fassen!Ich hab wahrscheinlich einen Monolog gehalten.

Es waren meine eigenen Verletzungen oder irgendwas ähnliches, dass wird mir heute im Laufe des Tages immer immer klarer, die meinen "Freund" anklopfen ließen. Das war ich selbst! Mannomann ! Da hab ich nun den ganzen Vormittag damit verbracht mich wieder zu fassen und ganz schön lange gebraucht, um da endlich drauf zu kommen. Es beruhigt mich einerseits und es wühlt mich gleichzeitig auf, aber ich ziehe auch wieder langsam Kraft aus dem Meeting von gestern. ENDLICH LICHT IN SICHT!

Mir reicht es erstmal , dass ich das erkannt habe.Will nun nicht weiter in mir selbst rumwühlen! Weiß eh nicht mehr so genau , was ich sa alles losgelassen habe.


AA-Info:

"In den Anfängen dauerte es ganze vier Jahre, bis die AA nur einer einzigen Frau zur Nüchternheit verhelfen konnte. Genau wie diejenigen, deren Tiefe nicht die Gosse war, sagten die Frauen, dass sie anders seien; die Gemeinschaft der AA war nichts für sie. Als die Verbindung untereinander jedoch besser wurde - häufig von den Frauen selbst ausgehend - veränderte sich das Bild.

Dieser Vorgang der Identifizierung und Weitergabe setzte sich fort. Der Penner glaubte, er sei anders. Dasselbe, sogar noch lauter, sagte der Mann aus der feinen Gesellschaft - und so sprachen die Künstler und Gelehrten, so sprachen Reiche, Arme, Religiöse, Agnostiker, Indianer und Eskimo, Kriegveteranen und Gefangene.

Heute sprechen sie alle - und viele, viele anders - nüchtern darüber, wie sehr wir Alkoholiker uns alle gleichen, wenn die Tünche runter ist." (Aus:"Wie bill es sieht",24)

Bin ich froh meine AA´s zu haben. Die bringen mich immer wieder auf den boden der Tatsachen zurück. Auf in die nächsten Meetings.

Jeder Alkoholiker meint etwas "Besonderes" zu sein, anders als die ihn umgebenden Mit-Schlucker, zu sein.

Ich habe eine kleine Portion Demut gelernt seit gestern.


Gute 24 Stunden

an alle

Katharina


Kati55 Offline



Beiträge: 119

02.07.2004 15:30
#21 RE: wie geht es weiter? Zitat · Antworten

Hi Solgar, toller Beitrag

Hallo Katharina und Markus,

vor meinem letzten Absturz glaubte ich auch, ich müßte der Versuchung widerstehen können, wir hatten ebenfalls Alkohol "für Gäste" im Haus. Elf Monate habe ich durchgehalten, obwohl die Flaschen immer mit mir "geredet" haben, wenn ich in ihre Nähe kam. Eines Tages dann, hatten sie mich überredet.

Alkohol überfällt einen, gerade in der Anfangszeit, ohnehin an jeder Ecke, was hindert euch, aus eurem Zuhause eine alkoholfreie Zone zu machen?
Ich möchte euch dringend ans Herz legen, alle Vorräte zu verschenken, irgendwie zu entsorgen, ohne Rücksicht auf irgendwelche "edle Tropfen".

Es heißt nicht umsonst, es reicht nicht aus, einfach nichts zu trinken, man muß sich von alten Verhaltensweisen verabschieden und dazu gehört m.E. auch die "Vorratshaltung".

Gäste, die sich bei mir nicht wohlfühlen, weil es keinen Alkohol zu trinken gibt, sollen meinetwegen bleiben wo der Pfeffer wächst.

LG Kati


2Solgar ( gelöscht )
Beiträge:

02.07.2004 15:45
#22 RE: wie geht es weiter? Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von bordeauxnixe

Ich habe eine kleine Portion Demut gelernt seit gestern.



Hi Du,

hab da 2 Fragen an Dich :

1. brodeauxnixe ist das ein Wasserweib das in Rotwein schwimmt. [dachte zuerst der Nick kommt aus den Asterixheften : Bordeauxnix, eine Person die dem Bordeaux entsagt hat, hab mich nur verlesen, schade, wäre ne gute Idee für nen Nick ]

2. Demut vor was ?? Hängt das nicht mit demütigen zusammen ???

Gruß Solgar


bordeauxnixe ( gelöscht )
Beiträge:

02.07.2004 16:02
#23 RE: wie geht es weiter? Zitat · Antworten

Hi 2Solgar,

ja ursprünglich hieß ich auch Bordeauxnix (mein Sohn und ich sind große Asterix-Fans), mußte es aber umwandeln in Bordeauxnixe, mich neu anmelden, denn ich hatte mich bei der Eingabe meiner Email vertippt und die Administration hat sich auch nach mehrmaligen Mails von mir nicht gemeldet. Habe es nun einfach ins Weiblich umgewandelt!

Demut, meinte ich nicht als demütig wie es in unserer Gesellschaft verstanden wird!

Ich hatte gestern im Meeting so viele Geschichten gehört und mich innerlich einfach arrogant über jemand anderes gestellt (es war eine Frau, Mutter von 4 Kindern, die durch den Alkohol ihre Kinder abgenommen bekommen hat, da dachte ich wie Markus vorhin geschrieben hat."NEIN, DAS HAT MIT MIR NICHTS ZU TUN, ich bin doch keine Pennerin" - so ungefähr jedenfalls).

Dabei haben wir beide die gleiche Krankheit, nur befinde ich mich vielleicht noch in einem anderen Station.
Das meinte ich mit der kleinen Lektion Demut lernen.

Bis dann

Katharina


bordeauxnixe ( gelöscht )
Beiträge:

02.07.2004 16:12
#24 RE: wie geht es weiter? Zitat · Antworten

Noch ein kleiner Zusatz: Habe viel Bordeaux getrunken und dem will ich entsagen. So bin ich ursprünglich draufgekommen!


apfelsaft Offline



Beiträge: 256

02.07.2004 16:25
#25 RE: wie geht es weiter? Zitat · Antworten

Ja das ist es....@ Katharina... das Stadium in dem ich mich befinde, dass ist vielleicht noch mein schwerer Denkfehler... Die Abhängigkeit ist mir sehr wohl bewusst....halte ich mir da noch etwa eine Hintertür auf??????

Ich habe mein Problem schon vor einigen Monaten @ Solgar ( sprich mit nem Freund darüber) bei meiner Freundin angesprochen... Gut sagte Sie, etwas weniger Trinken ist schon ok, aber du musst dich ja nicht gleich als Alkoholiker bezeichnen...Ja ich hab es dann natürlich verharmlost...ich bin gefährdet...(Selbstbetrug?) aber immerhin ein Ansatz.
Meine Freunde haben mich für komplett verrückt gehalten.... jeder von Ihnen trinkt, betrinkt sich auch ..aber eben nicht täglich...na und ich habe ja auch 2-3 Monate nicht getrunken darauf lobten sie mich und sagten, siehste geht doch, du bist kein Alkoholiker.

Heute sieht es für mich anders aus. Ich akzeptiere es ein Stück mehr, als noch vor Monaten, Shit ich schreibe :“nur ein Stück mehr“.
Den Weg in eine SHG schaffe ich einfach noch nicht, oder will es noch nicht. Vielleicht wäre ein Therapeut eine Möglichkeit.
Hat jemand von euch Erfahrung mit einer Therapie? Was passiert da?

Markus


2Solgar ( gelöscht )
Beiträge:

02.07.2004 16:37
#26 RE: wie geht es weiter? Zitat · Antworten

Hi Markus,

1. Bist Du Alkoholiker oder nicht.... das solltest Du für Dich klarstellen, nur für Dich...

2. Ich habe/hatte auch Freunde die sagten: soviel trinkst Du ja garnicht (weil sie selber saufen wie die Ochsen, wenn ich da ein Problem hätte müssten sie sich auch eines eingestehen)

3. Geh doch einfach mal zur Caritas, Stadt, AA, Freundeskreis, Kreuzbund, Guttempler u.s.w. Da bringt Dich niemand um. Ruf einfach mal an und frage wann Du mal vorbei kommen kannst. Nicht mehr, nicht weniger.

4. Probier es aus ob Du Alkoholiker bist. Lass den Alkohol einfach weg. Weisst Du, ich nasche z.B. nicht. Es macht mir nichts aus Schokolade einfach so liegen zu lassen. Ich denk nicht mal dran das noch irgendwas zum Naschen rumliegt. Es ist mir wurscht. Behandle den Alkohol genauso. Denk nicht dran, kauf Dir nen Wein, trink einmal im Monat ne gute Flasche mit Deiner Frau. Wenn das alles kein Problem ist hast Du auch kein Alkoholproblem.....

...Nur warum verstopfst Du uns hier den Server ??....

Alles Gute

Solgar


2Solgar ( gelöscht )
Beiträge:

02.07.2004 16:40
#27 RE: wie geht es weiter? Zitat · Antworten

@apfelsaft

hoffe Du bist keine Mimose, ich bin immer sehr direkt

Gruß Solgar


apfelsaft Offline



Beiträge: 256

02.07.2004 17:09
#28 RE: wie geht es weiter? Zitat · Antworten

@ solgar zu punkt 1: bin ich Alkoholiker oder nicht? Ich denke schon, weiss es aber nichtdefinitiv und versuche hier über Gespräche oder Selbstdarstellung es herauszufinden oder einzugestehen oder sonst was......ich glaube dafür ist diese Plattform angelegt *grübel

punkt 2 ----------

punkt 3 lies meinen letzten Beitrag nochmals

punkt 3 klappt nicht

Nein eine Mimose bin ich nicht.
Aber wie groß muss dann das Alkoholproblem sein? das man damit den Server nicht verstopft?
3 Flaschen Bier 20 KB ? ne Flasche Schnaps 300 KB ?

Es zwingt Dich niemand, ich am allerwenigsten, meinen Seelenmüll zu kommentieren.

In dem Sinne

Markus


Miezekatz Offline




Beiträge: 731

02.07.2004 17:37
#29 RE: wie geht es weiter? Zitat · Antworten

Hallo Markus,

nicht unbedingt die Menge und Sorte des Alkohols, die du konsumierst, macht dich zum Alkoholiker, sondern die Art und Weise WIE du sie konsumierst.

Wenn du keine Kontrolle mehr hast, nach ein, zwei Gläsern, wenn du da noch weitertrinkst, obwohl du das garnicht willst.... dann ist es schon sehr wahrscheinlich, dass du alkoholkrank bist. Oder wenn du heimlich trinkst und dir Verstecke anlegst... Wenn sich deine Gedanken und dein Handeln zu 90 % um das Thema Alkohol (wie besorge ich ihn, wie trinke ich ihn möglichst unauffällig, wie entsorge ich das Leergut) drehen.....

Es gibt da auch diesen Jellinek-Fragebogen, auf den ich dich aufmerksam machen möchte.

Es ist ganz klar, dass man da ziemlich lang herummacht, mit dieser Frage, bin ich es jetzt oder bin ich es nicht....


Ob du jetzt Champagner trinkst und nicht mehr damit aufhören kannst, oder einen billigen Fusel..... ob du auf der Strasse sitzt, oder auf einer Designer Couch, ob du dein soziales Umfeld noch hast oder nicht mehr.... das ist für das Bild der Krankheit Alkoholismus relativ unerheblich. Das sieht nur von aussen etwas anders aus.

Ich wünsche dir, dass du nicht mehr lange daran herummachen musst, mit dem kapitulieren. Bei mir hat sich das über Jahre gezogen. Mit denselben Argumenten, die du auch hast. Ich glaube, jeder von uns hat sie.

Solgar hat dir in seinem Stil eigentlich eine super Antwort gegeben. Wenn du jetzt beleidigt bist, sollte dir das auch zu denken geben, denn dann hat er dich an einem ganz wunden Punkt getroffen......


Ich wünsch dir alles Gute!


bordeauxnixe ( gelöscht )
Beiträge:

02.07.2004 17:39
#30 RE: wie geht es weiter? Zitat · Antworten

hi Markus,

das Problem ist wirklich, dass die wenigstens sich mit dem Verlauf der Alkoholkrankheit auskennen, deswegen habe ich mich persönlich an Fachleute gehalten.

Ich würde mich auch nicht outen gegenüber meinen Freunden, denn ich glaube auch nicht, dass diese meine Freunde bleiben werden. Ich merke ja jetzt schon wie ich mich ganz langsam im Schneckentempo verändere.Außerdem würde mich dies nur belasten und die Rechtfertigungen nur Kraft aus mir rausziehen.

Du hast geschrieben in deinem letzen Posting:

...Ja ich hab es dann natürlich verharmlost...ich bin gefährdet...(Selbstbetrug?)


Willst du eine ehrliche Anwort? Ja , es ist Selbstbetrug, wenn ich mein Alkoholproblem vor mir selbst verniedliche!!!!

Ich glaube nicht, dass meine sogenannten "Freunde" mir bei diesem Weg helfen können, also laß´ich das.Rede mit denen darüber erst gar nicht!

Ich kann dich nur immer wieder dazu ermutigen, gehe in eine SHG.

Ich mußte nur eines mitbringen zu den AAs:

"Den Wunsch mit dem Trinken aufzuhören!"

Das war erstmal nicht viel. Ich hatte keine Lust auf einen Therapeuten, dem ich sowieso wieder was vormachen kann. So zumindest meine Erfahrung! Der Wunsch kam alleine von mir. Und auf einen Psycho-Freak hatte ich (aus Erfahrung)keine Lust.Die hatten mich immer falsch eingeschätzt und auch da dachte ich irgendwie ähnlich wie mit einer Pille. Ich geh´da hin und der repariert dann schon.Nichts war, es harr mir nie etwas nur im geringsten gebracht.

Also war ich bei einem Fachmann, nämlich bei einem Sucht-Therapeuten.Geh´vielleicht am besten erstmal zur Suchtberatung, danach weißt du mehr.

Das Gute an AA, meiner Meinung nach, ist, dass alles auf Freiwilligkeit beruht (du mußt nur den Wunsch haben mit dem Trinken aufzuhören) und du brauchst dich für nichts zu rechtfertigen. Von anderen AA-Mitgliedern habe ich schon von anderen SHGs gehört, die mit dem Zeigefinger arbeiten.

Es gibt auch einige bei den AAs, die kamen und haben parallel zu den Meetings getrunken,sind aber heute schon zig Jahre trocken. Sie kamen mit einem einfachen Wunsch und einer ureigenen Vermutung!
Da ich alles demagogische ablehne und ein sehr freiheitsliebender Mensch bin, sind die AAs vorerst das Beste für mich!

@2Solgar: Wie geht es dir so momentan?

"Lass das 1.Glas stehen, und denk dir dein Letztes!"

Katharina


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