-"Einer der guten Sprüche, die mir weiterhelfen, lautet: die Zeit/Jahre, die ich trocken bin, erlaubt mir lediglich länger drüber nachzudenken, ob ich vielleicht eher nicht doch weitermachen will mit meiner Abstinenz."
DANKE für deine Ehrlichkeit!
-"Aber in einem muss ich dir auf das Schärfste zu wiedersprechen: Wir spielen hier alle in der gleichen Liga. Und das Spiel lautet: Auf Armlänge wegbleiben vom Stoff. Die entscheidende Instanz dauerhafter Abstinenz ist Ellenbogen und Fersenbein. Den Arm straff angewinkelt und den Körper um 180 Grad gedreht und die Gefahr ist überstanden. Und wenn sie weiter andauert, dann Verstand abschalten und Mund fest verschließen auf dieser Ebene muss man sich dem Problem nähern – alles andere ist mindfucking (Hirnfick wurde mir mal hier gerügt)"
... lol ... Trotzdem spiele ich in einer anderen Liga ... weil ich mich mit einem ernsthaften Umgang mit der Erkrankung noch nicht beschäftigt habe ... also bin ich nicht einmal reif für die Reservebank ...
-"Die Kicker kriegen auch nichts geregelt. "
Wieso? ... Die Deutschen habe doch die Erwartungen voll und ganz erfüllt! ... aber die TCH waren heute absolute KLASSE!!!
"Die ersten beiden Tage war mir speiübel, nachdem ich vor mehr als 20 Monaten das letzte Glas trank und mein Verstand mir gesagt hatte, dass es nie wieder ein Glas geben wird. Da hätte ich sowieso nichts trinken können. Ich habe dann nicht einen Tag Suchtdruck gehabt, vielleicht bin ich da auch eine große Ausnahme? Es gab keine Gelegenheiten, wo ich mir gesagt habe, dass ich jetzt könnte, wenn ich wollte, weil ich es früher so gemacht habe. Ich habe vom Tage X an den Alkohol nicht einen Tag vermisst."
Mein Weg wird härter und länger werden ... ABER ES BLEIBT DABEI: Solche Worte machen mir Hoffnung und MUT!
"Ich war vorher 10 Jahre lang trocken, aber von VERSTAND und ÄNGSTEN dominiert ... Vor 2 1/2 Jahren ... Und da wurde ich ich frei und zufrieden trocken ..."
Du weißt gar nicht, was solche Worte für mich bedeuten ... ICH bin ein Mensch, der von VERSTAND und ÄNGSTEN getrieben wird ... ein permanenter Druck ... und sicherlich eine Ursache (keine Entschuldigung) für Depression und Suff ...
Offenheit ... Echtheit und Ehrlichkeit ... sich SELBER gegenüber ... in den eigenen Gedanken ... in den eigenen Gefühlen ... im eigenen Handeln ... Ein lohnendes Ziel!!! ... Aber ich bin MEILENWEIT davon entfernt!!!!!
Auch hier ein echtes und ehrliches Danke für deine Antwort ... NP
ZitatGepostet von Nullo-Promillo Eine Überlegung, die ich von der Depression her kenne. Jetzt bin ich überrascht. Bisher war meine Ansicht: Depression ... Kämpfe dagegen an ... und du verlierst! Alkoholismus ... Kämpfe dagegen an ... und du gewinnst!
Mag ja miteinander zusammenhängen, Depression und Alkoholismus. In beiden Fällen ist die Hirnchemie durcheinander, in den gleichen Hirnzentren, und es sind auch verwandte Regelkreise betroffen.
Jedenfalls, auch beim Saufdruck gilt: bewußt machen, daß es eben Saufdruck ist, und keine Katastrophe, von der die Welt untergeht. Einfach aushalten und warten, daß es vorbei geht. Es geht vorbei, glaubs mir. Wenns wieder kommt, geht auch das vorbei. Oder stell Dir Schwimmen vor, in schwerer Brandung, es kommt und geht..mitschwimmen und Richtung halten, irgendwann kommst Du ans Trockene.
Ganz wichtig : essen und trinken, was das Zeug hält. Wasser, Säfte, Tee, Obst, Eisbecher...das mindert das Gefühl der inneren Leere. Am Anfang ein paar Kilo zulegen, egal, das geht wieder weg. Alkoholismus kann das Leben kosten, zumindest ist es nix mehr wert auf Dauer, also alles ist besser.
dann ist der Umgang mit dem Alkohlismus dem Umgang mit der Depression gar nicht so unähnlich ...
A-tens) Bei beiden heisst es dann: Aushalten und Ertragen bis es vorbei geht ... Denn es geht vorbei! ... irgendann!!!
B-tens) Ein Leitsymptom der Depression ist das Doppelpack "Passivität + Isolation" ... Das kenne ich auch vom Saufen ... Ich werde passiv ... und verkrieche mich ... In der Verhaltenstherapie der Depression heißt es: Mit "Aktivität" und "anderen Menschen" raubt man der depressiven Erkrankung die Sperrspitze!!!
wenn ich es so richtig bedenke, gibt es doch viel mehr Menschen,die keine Alkoholiker sind. Jeder von uns kennt sie. Was ich damit sagen will ist, auch die haben ihre Probleme und nicht zu knapp.
Nur was ist bei uns Alkis anders, wir denken wahrscheinlich, ohne Alk hätten wir keine oder nur sehr sehr wenige Probleme, kann sein, muß aber nicht.
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