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Saufnix  
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Dieses Thema hat 6 Antworten
und wurde 765 mal aufgerufen
 Ganz, ganz viele Fragen
Marieluu ( gelöscht )
Beiträge:

15.06.2004 23:50
RE: Wie ist das möglich? Zitat · Antworten

an alle,
erst einmal möchte ich mich kurz vorstellen,nachdem ich nun schon etliche male gepostet habe.Ich bin weibl.
Alkoholikerin und seit 4 Jahren und 3 Monaten trocken,was ich nun auch für den Rest meiner Tage bleiben möchte
Nun meine Frage, meine Schwester,welche 500km weit entfernt wohnt,ist auch Alkoholikerin(was sie nie zugeben würde).
Nachdem sie verg.Jahr eine Darmgeschichte hatte, haben ihr die Ärzte geraten,keinen Alk mehr zu trinken. Angeblich hat sie sich auch daran gehalten.Heute kam mein Neffe und erzählte mir, ihr Arzt hätte gesagt,ein Glas Rotwein oder ein Bier nach dem Essen würde ihr nicht schaden, was sie jetzt wieder weidlich ausnutzt,denn es ist ja auf Anraten des Arztes
Wie kann es sein,dass ein Arzt so leichtfertig Ratschläge gibt.Alkoholismus ist ja schließlich eine Krankheit,womit nicht zu spassen ist. Ich bin echt sauer.

Liebe Grüsse
eine zufrieden trockene
Marieluu


Susi 47 Offline



Beiträge: 63

16.06.2004 07:55
#2 RE: Wie ist das möglich? Zitat · Antworten

Hallo Marieluu
Mein geschiedener Mann war 11 Jahre trocken. Dann hat er Bluthochdruck bekommen und der Arzt hat ihm gesagt er soll am Tag ein Glas Rotwein trinken . Ich weiß aber nicht ob er dem Arzt gesagt hat das er Alkoholiker ist.Als meine Tochter Ihn Besucht hat sie dann eine ganze Kiste stehen sehen .Ich hab dann mal nachgefragt da kam dann folgendes „ Ich bin kein Alkoholiker mehr ich kann wieder normal trinken und manchmal besauf ich mich auch.“ Von meinem Sohn weiß ich das das Mittagsbierchen auch schon wieder dabei ist.
Der Hausarzt von meinem Ex-Freund meint: das ist kein richtiger Alkoholiker weil da schon mal 2-3 Wochen sind in denen er nichts trinkt.
Das ist doch abartig
Die haben wohl überhaupt keine Ahnung.
Vielleicht ist es ja so ,da Alk eine Gesellschaftlich anerkannte Droge ist wird mit der Proplematik einfach zu lax umgegangen.
Ich stell mir mal einen Arzt vor der einem Deppressiven zu ein paar Joints rät. Das gibt’s ja auch nicht, weil illegal!
Der Bruder von meinem Ex-Freund ist auch Alkoholiker ,mich würde mal interessieren von was diese familiäre Anhäufung kommt.

Auch wenn mir jetzt jemand den Kopf abreißt , ich glaube das ist Irgendwie erlerntes Verhalten .Wie wird in der Herkunftsfamilie mit Alk und Problemen umgegangen, werden die Kinder selbstständig erzogen oder in Abhängigkeit von einem Elternteil usw. usw.

Übrigends der Rückfall von meinem geschiedenen war für mich schon nach 7 Jahren Trockenheit vorhersehbar, er hatte aufgehört in AA zu gehen und er „ war Alkoholiker“.
Meine Tochter hat jegliche Achtung vor dem Papa verloren. ( Der sieht aus wie ein Penner)
Liebe Grüße
Susi


NoAlktoday Offline




Beiträge: 654

16.06.2004 09:12
#3 RE: Wie ist das möglich? Zitat · Antworten

Hallo Mariluu,

erst einmal willkommen am Board, du hast dich ja in einem anderen Thread vorgestellt und auch schon etliche Beiträge geschrieben

Ich kann das verstehen, dass du dich aufgrund der Tatsache aufregst, dass ein Arzt ein Gläschen Wein empfiehlt.
Mir haben auch schon Menschen mit niedrigem Blutdruck erzählt, dass sie morgens eine Piccolo trinken sollten, um den Blutdruck anzuregen. Sicher gibt es da auch andere Möglichkeiten, man muss ja nicht gleich morgens eine Alkoholfahne haben.

Letzten Endes warst du aber nicht dabei, als der Arzt das empfahl, oder? Ich würde das nicht unbedingt glauben, was man dir da berichtet. Und wenn es tatsächlich der Fall war, denn müsste hier der Patient dem Arzt seines Vertrauens doch auf jeden Fall mitteilen, dass er Probleme hat, mit dem Trinken aufzuhören, wenn er mal angefangen hat.

Als ich noch getrunken habe, hätte ich gerne solche Empfehlungen angenommen und hätte Andeutungen, dass z.B. ein Schnaps nach dem Essen helfen könnte, den Magendruck abzustellen, sicher auch in die Tat umgesetzt (sozusagen auf ärztliches Anraten).
Heute wissen wir das besser und können aufgrund derartiger Aktionen nur mit dem Kopf schütteln.
Es soll aber Menschen geben, die in gewisser Regelmäßigkeit ihr Verdauungsschnäpschen trinken oder wo das Bier oder der Wein zum Essen dazu gehört.
Nur: Die Leute können damit umgehen und hören dann auch mit Trinken auf.

Und in deinem Fall: Du schreibst selber, dass deine Schwester niemals zugeben würde, Alkoholikerin zu sein. Dann wird sie auch nicht jedem behandelnden Arzt erzählen, dass man ihr aufgrund der Darmgeschichte nahe gelegt hat, den Alkohol zu meiden! Schließlich steht ihr das nicht im Gesicht geschrieben und ein anderer Arzt, der ihre Krankengeschichte nicht kennt, kann das gar nicht wissen.

Lieben Gruß
Jutta


laufchrissi ( gelöscht )
Beiträge:

16.06.2004 09:52
#4 RE: Wie ist das möglich? Zitat · Antworten

na ja....wenn der Arzt wissen sollte, daß er einen trockenen Alkoholiker 1 Gläschen empfiehlt, dann sollte er seine Approbation zurück geben. Ich kann nur sagen, ich habe lange Zeit keinem Arzt gesagt, was mit mir los ist, obwohl ich schon Jahre trocken war. Ich habe mich so geschämt. Aber das habe ich gründlich geändert. Jetzt ist es so, daß ich beim Arzt immer sage, was los ist und mit dem Arzt zusammen versuche, die Medikament abzustimmen. Zumindest bitte ich immer darum zu überprüfen, ob in den entsprechenden Sachen kein Alk ist.
Ansonsten kann ich nur sagen, die Vorlesung über Alkoholismus zählt nicht zu den meistbesuchten und ist auch soweit ich weiß nur einmal in der ganzen Studienzeit angesetzt. Außerdem hat mal ein Arzt zu mir gesagt "wissen sie, ich habe lieber einen Herzinfarkt als einen Alkoholiker. Bei einem Herzinfarkt kann ich wenigsten was tun, der Alkohiliker, versucht mich eh nur anzulügen".
Wenn ich jetzt mal ehrlich hingucke, hat er vollkommen recht. Was hab ich gelogen....das sich die Balken gebogen haben.
Für heute trocken und ehrlich


Adobe Offline




Beiträge: 2.561

16.06.2004 10:43
#5 RE: Wie ist das möglich? Zitat · Antworten

Hallo Marieluu,

leider ist es so, daß sich die meisten praktischen Ärzte mit Alkoholismus überhaupt nicht auskennen.

Ich habe da bei meinem schon seltsames erlebt, ob zwar ich es ihm gesagt habe. Es wird nicht darauf geachtet, was verschrieben wird. Tropfen mit Alk usw. Auch wollte er mir schon Tranquilizer verschreiben. Es müßte doch allgemein bekannt sein, daß ein Alkoholiker die nicht nehmen sollte.

Natürlich ist ein kleines Gläschen Rotwein (0,1) gut für den Blutdruck. Nur ein Alkoholiker kann sich nicht beherrschen und trinkt die x-fache Menge. Und schon erreicht es das Gegenteil und treibt den Blutdruck noch mehr in die Höhe.

Die Verantwortung für sich hat nun mal der Betroffene selber. Man kann dem Arzt nicht alles in die Schuhe schieben. Ich würde nie auf die Idee kommen, jeden Tag ein Gläschen zu trinken, nur weil das irgendein Arzt meint.

Mein früherer Arzt hatte im Wartezimmer einen tollen Spruch:

Geliebt, geraucht, gesoffen
und alles dann vom Arzt erhoffen.

So ist es doch. Wir leben ja schließlich in einer aufgeklärten Gesellschaft. Ich kann mich natürlich selber ruinieren, schleichender Selbstmord ist in Deutschland erlaubt.

Und wahrscheinlich hat Deine Schwester dem Arzt auch keinen Ton gesagt. Ich frage meinen Arzt jedesmal, ist da Alkohol drin. Der kann tausendmal sagen und denken, daß mir das nichts schadet. Die Verantwortung trage ich nunmal selber.

Liebe Marieluu,

laß doch Deine Schwester machen was sie will. Du weißt doch aus Erfahrung, daß ein Alkoholiker tausend Ausreden hat und alles besser weiß. Du kannst ihr nur raten und helfen, wenn sie es selber will. Reib Dich damit nicht auf, sondern kümmere Dich darum, daß es Dir gut geht. Auf das was andere machen, hast Du kaum Einfluß.

Viele Grüße
Adobe


Marieluu ( gelöscht )
Beiträge:

16.06.2004 19:31
#6 RE: Wie ist das möglich? Zitat · Antworten

an alle,

natürlich denke ich im Vordergrund nur an mich und das es mirgut geht.
Ich möchte noch hinzufügen, dass es bei uns zu Hause keinen Alk gab und meine Eltern nie zuviel getrunken haben.
Wir hatten eine sehr schöne Kindheit.
Vielleicht liegt es an den Genen
Vielleicht liegt es aber auch an jedem selbst, was er aus
seinem Leben macht. Ich kann nur von mir aus sagen, dass meine Alkoholkrankheit schleichend kam und irgendwann hatte ich mich nicht mehr im Griff.
Ich war eher ein sog. Quartalssäufer oder Problemsäufer. Klingt hart, aber es war so.
Heute lasse ich das erste Glas stehen und es geht mir gut dabei.

Liebe Grüsse
Marieluu


Sinn ( gelöscht )
Beiträge:

17.06.2004 16:35
#7 RE: Wie ist das möglich? Zitat · Antworten

Tja, Erfahrung - Erfahrungen mit Ärzten ist wohl ein Kapitel für sich.

Nur ein kleines Beispiel :

Lieber Sinn - Deine Sucht kommt vom Cognac - ein-zwei Bierchen schaden nichts.

Kannts ruhig so weitermachen. Aber lass die harten Sachen weg.

Das war die Antwort eines Allgemeinmediziners. Wortwörtlich.

Besser für mich wäre es gewesen, mit 1-2 Promille in eine Selbsthilfegruppe zu gehen und mir dort den richtigen Rat-sprich Ärzte einzuholen.
Na, ja, das Ergebnis sieht man ja, über 1 Jahr trocken-und letzte Woche völliger Totalabsturz.

.........Manchmal läuft alles alles Sch...........

Es war nur 1 Tag, trotzdem sch........

Aber schau mer mal, in Zukunft etwas weniger euhporisch.

Gruß Sinn


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