Hallo liebe Leute ... erst mal ein kompliment für dieses tolle Forum...schön das es so etwas gibt.
Also ich muss etwas aushohlen. ich bin seid 4 Monaten mit meinem Freund zusammen und es klappt recht gut. Wir haben uns in der Firma kennengelernt und nach über einem Jahr flirten endlich zusammengefunden. Ich wusste von Anfang an, das er trockener Alkohliker ist und wir haben auch alles besprochen. Ich kenne seine Trinkerkarriere bis hin zum großen Showdown, an dem er auch beruflich ziemlich tief gefallen ist.
Soweit so gut. Es ging alles ziemlich gut bis wir einen Abend getrennt ausgingen. Er erzählte im nachhinein, das er sich plötzlich so allein und melancholisch fühlt und ihm jemand Wisky anbot. Da konnte er nicht wiederstehen. er dachte, das er früher als ich zu hause sein würde und ich es nicht merken würde wenn er einfach im Bett liegt und schläft. Doch wie der Zufall es wollte trafen wir zeitgleich zu hause ein und ich hab ihn erwischt. Wir haben am nächsten Tag geredet und er hat sich sehr geschämt, das er an diesem Abend den Kampf verloren hat war aber auch der Meinung, das es gut war das ich ihn erwischt hab. Meine Frage ist, wie weitermachen nach einem Rückfall? Einfach so nur mit reden oder kann ich noch anderes tun? Hilft es ihm nur mit mir zu reden oder braucht er fachkundige Hilfe?
Nach langen reden, über das was passiert ist, hat er mich gebeten dass er die EM (er ist riesiger Fussballfan) bei mir schauen darf (haben getrennte Wohnungen). Liebend gern. Er hat gesagt, das ihm das schon sehr helfen würde wegen alter Gewohnheiten Fussball gucken = Bier trinken.
Aber was könnnen wir noch tun? Einfach weitermachen wo er aufgehört hat?
bist du sicher, daß es nur ein "Ausrutscher" war? Die Umstände erscheinen mir etwas merkwürdig. Einen Tag geht er allein aus und da wird ihm ein Gläschen angeboten... Ich würde erwarten, daß ein trockener Alkoholiker auf diese "Standardsituation" nicht so simpel reinfällt, sorry Trinker können ganz schön verlogen sein. Wenn er wirklich abstinent bleiben will, scheint er auf jeden Fall einen Rückhalt zu brauchen, sprich Gruppe oder Therapeut.
Aber, ich bin erst die 5. Woche abstinent. Kann sein, daß ich zu Paranoia neige
Hallo Leticia Ich will ja nicht schwarz malen aber mich stört der Satz“ er dachte das ich es nicht merken würde und es hat ihm jemand Whisky angeboten. Als ich meinen Ex vor 3 Jahren kennen lernte hat er gemeint: Man kann ja was trinken nur keine harten Sachen (er hat aber immer heimlich Schnaps getrunken vor dem öffentlichen Bier.) Bei kleineren Mengen hat er immer gemeint ich merk nichts und immer fleißig geleugnet. 3 lange Jahre lang hab ich immer gehört:“ ich weiß schon ich muß was machen“bloß passiert ist nix. Oder wenn ich AA vorgeschlagen habe kam dann „du bist für mich die beste Therapie“ was erst recht ein Schmarrn war. Es hat ihm Jemand Whisky Angeboten? Mein Ex hat an Weihnachten einen Weihnachtsmann getroffen der Schnaps verteilt hat . Hab ich gleich nicht geglaubt, natürlich hat er den selber gekauft. Solche Geschichtchen kenn ich noch haufenweise. Hab jetzt Schlußgemacht, würde Ihn nur noch trocken zurücknehmen. Wird wohl nix werden. Tut weh aber ist halt so. Kann bei euch natürlich ganz anders sein, wünsch ich dir. Wie siehts mit SHG zB AA aus? Liebe Grüße Susi
Ich bin im 20. Monat trocken und habe seitdem jede Situation gemeistert, auch, wenn man mir etwas angeboten hat. Mein Spruch ist einfach nur "Nein Danke".
Wenn dein Freund dazu Ja sagt, stelle ich mir vor, dass er doch kein ganz trockener Alkoholiker ist. Hat er nur auf eine Gelegenheit gewartet, ohne Aufsicht mal zu probieren? Auf jeden Fall würde mich das nachdenklich und aufmerksam machen. Wenn es wirklich nur ein Glas war und er seitdem kein Verlangen hat, wieder zuzugreifen, dann könnte man das als einmaligen Ausrutscher betrachten.
Ich weiß jetzt auch nicht, was ich dir raten kann - außer, dass du die Augen offen halten solltest.
Also ich denke ähnlich Jutta könnte wirklich nur nen Ausrutscher gewesen sein, aber die Augen solltest Du schon offen halten Anscheinend hat Er ja in den 4 Monaten in denen Du mit Ihm zusammen bist nichts getrunken.Leider ist es aber so das bei Alkoholikern wirklich das Erste Glas reicht um wieder "drauf" zu sein Er trinkt vielleicht die nächsten Tag nichts aber das Suchtgedächtnis ( das leider immer da ist ) ist wieder geweckt. Du solltest Deinen Fraund vielleicht mal zu einer Selbsthilfegruppe raten, wenn er gewillt ist nicht mehr zu trinken wird er das schon Dir zu Liebe tun und die bieten auch Abende an an denen der Partner auch mitkommen kann ( habe ich auch schon gemacht war gar nicht schlecht :zwinker1
Du solltest Ihm auf alle Fälle zeigen das Du Dir Gedanken und auch Sorgen um Ihn machst. Alleine die Tatsache das Er die EM (ist das diese Sache mit dem runden Ball ? :grins2 bei Dir schauen will zeigt schon das Er sich selber noch ziemlich unsicher ist.
was hattest Du für einen Eindruck, als Du mit ihm zusammengetroffen bist? War es ein Whisky oder mehrere? Da der Körper nichts vergißt, dürfte man einem Alkoholiker einen Drink kaum anmerken. Hat er einen angeheiterten Eindruck gemacht? Wenn ja, dann war es sicher mehr. Mein Standardspruch früher war 2 Glas Wein. Es waren nie 2 Gläser, sondern immer mehr, was ich aber nie zugab.
Vielleicht war es ja wirklich nur ein Ausrutscher? Ich würde das beobachten. Eine SHG würde ich ihm auf alle Fälle empfehlen.
Es muß jetzt nicht sein, daß er wieder abstürzt. Ich hatte nach 10 Jahren einen Rückfall. Habe einen Abend getrunken und dann war es wieder gut. Das war vor 2 1/2 Jahren. Also, man muß nicht gleich schwarz sehen. Nur aufpassen würde ich schon.
darüber reden ist immer gut. Schwierig ist es mit den getrennten Wohnungen.Da bekommt man nicht immer mit,was der andere tut. Bei mit hat es auch nach 3 1/2 Jahren Trockenheit mit einem Gläschen angefangen und dann wurde es immer mehr. Ich habe auch genau gewusst, was ich tue, trotzdem habe ich nicht nein gesagt. Wenn es noch nicht richtig klick gemacht hat,denkt man, alles im Griff zu haben. Sprich mit ihm darüber und biete ihm Deine Hilfe an, mehr kannst Du nicht tun. Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Hoffentlich war es wirklich nur ein einmaliger "Ausrutscher" und er hat sich wieder im Griff. Ich wünsche es Dir. Liebe Grüsse Marieluu
ich kenne auch solche Sprüche "und gleich beim ersten Bier hat sie mich erwischt!"
In Wahrheit musste das heißen: "das war das erste Bier, bei dem sie mich erwischt hat", die anderen habe ich unbemerkt getrunken.
So hab ich mir auch mal die Welt schön geredet. Und habe gedacht, wenn ich mich selbst betrügen kann, klappt das bei den Anderen auch.
Aber: das war bei mir so. Es kann bei Euch aber auch sein, dass der Schein nicht trügt, dass es wirklich nur ein Glas war.
Ansonsten gilt es jetzt für Deinen Freund sehr aufmerksam zu sein - nicht unbedingt für Dich, Du kannst eh nix verhindern. Aber als Betroffener redet man sich dann leicht ein, das eine Glas hat mir doch nichts ausgemacht, also...
Und: drüber reden ist immer gut, dazu gibt es auch Selbsthilfegruppen an (fast) jeder Ecke.
Ein Rückfall ist sicher kein Grund, sofort die Freundschaft zu kündigen.
Aber was mir an der Sache auffällt, ist, daß er Dich ganz schön unter Druck setzt: Wenn Ihr mal getrennt ausgeht, dann fühlt er sich allein und melancholisch.
Die WM schaut er lieber bei Dir an, weil ihm das alleine zu gefährlich ist.
Da würde ich an Deiner Stelle Klartext reden.
Das hat auf Dauer keinen Taug, daß er nur Trocken bleiben kann, wenn er an Deinem Rockzipfel hängt.
Er kann Dich damit ja ganz schön unter Druck setzen.
Ich fände auch sehr wichtig, daß er eine Selbsthilfegruppe besucht und dort Kontakte aufbaut, damit er auch außer Dir noch jemanden kennt, wo er notfalls mal anrufen kann, wenn er sich alleine fühlt.
Für Dich wäre es sicher auch gut, eine Selbsthilfegruppe für Angehörige zu besuchen, wo Du über solche Verhaltens-Muster reden kannst und lernst, wie Du damit umgehen kannst!
Also es war natürlich nicht nur ein Glas sondern mehrere, gott sei dank kein Totalabsturz. Ich kann mit ziemlicher Sicherheit sagen, das er in den letzten 4 Monaten nicht getrunken hat, da wir uns fast täglich gesehen und die Abende miteinander verbracht haben, wie es halt so ist wenn man frisch verliebt ist. Was nicht heißt, das er mir am Rockzipfel hängt um trocken zu bleiben. Wir waren schon öfter getrennt weg. Es war also nicht die berühmte erste Gelegenheit. Was warscheinlich auch sehr hilfreich ist, das er jeden morgen um 4 Uhr aufstehen muss um zu Arbeiten dazu gehört natürlich auch ein gewisses Maß an Disziplin und er wird hier in der Firma sehr beäugt, denn es ist die chance nachdem er hier einmal sehr tief gefallen ist durch die Trinkerei (danach Therapie) Ich muss auch sagen, das ich keine Person bin, die sich Dinge schön malt. Im gegenteil ich bin die geborene Skeptikerin...fast schon zu viel Er hat vor gut einem Jahr eine Therapie gemacht und geht auch hin und wieder zur Suchtberatung ich hab den Vorschlag gemacht das wieder zu tun weil ich denke, das ich als nicht Alki nicht ausreiche als "professionelle Hilfe" er hat zugestimmt aber wir sind kurz darauf in den Urlaub gefahren und erst jetzt wieder gekommen. Ich werde es aber noch mal ansprechen.
Ich finde es auch nicht schlimm das er die EM bei mir schaut um sicher zu gehen nichts zu trinken, was immer ihm auch hilft, ich bin dabei oder nicht auf Feste zu gehen von denen er weiß, das dort getrunken wird (festzelt auf Volksfesten etc) jeder geht warscheinlich anders damit um trocken zu bleiben, warum denn nicht durch beschäftigung und ablenkung (Arbeit und gemeinsame Unternehmung)
Was den Druck angeht, den er Aufbaut. Ich empfinde das nicht so. Ich bin gern mit ihm zusammen und er ist auch öfter mal allein weg, schon weil seine Kinder die er sehr vermisst rund 500km weg wohnen. Es ist also nicht so, das ich denke oh oh jetzt ist er allein unterwegs und zieht sich bei der nächsten gelegenheit schnaps rein... ich weiß das es seine Aufgabe ist auf sich aufzupassen und ich ihm nicht viel helfen kann.
Dem Tenor kann ich also entnehmen, das ich Suchberatung bzw. _SHG deutlich zustimmt. Dann werde ich das nochmal thematisieren und natürlich gern mitgehen. Da ich wie gesagt sehr skeptisch bin, stelle ich die meisten Sachen in Frage, ich möchte aber nicht mit Misstrauen Dinge in Frage stellen, bei denen er überhaupt nicht Schuld ist. Oder misstrauen entwickeln. Was empfindet ihr wenn ihr trocken seid und ihr werdet gefragt ob ihr es seid, oder wie euer Trinkdruck ist? Ist es störend (weil man gerade nicht daran gedacht hat) oder gar verletzend (wegen fehlendem vertrauen)?
Sorry für das lange Posting.....danke fürs lesen...danke fürs antworten
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