Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 
Saufnix  
Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 26 Antworten
und wurde 1.131 mal aufgerufen
 Ganz, ganz viele Fragen
Seiten 1 | 2
Rosa Krebs Offline




Beiträge: 436

16.03.2004 16:39
#16 RE: zwischenmenschlich Zitat · Antworten

Auf Die Frage:
Und wie geht's Dir?

Na ja, der Puls stimmt.
An den Geldbeutel aus Zwiebelleder habe ich mich gewöhnt
und Stuhlgang hatte ich heute auch schon.
Was will mehr?

PS:
Zwiebelleder
(öffne ich den Geldbeutel kommen mir die Tränen)


Jarjar Offline




Beiträge: 117

16.03.2004 18:52
#17 RE: zwischenmenschlich Zitat · Antworten

Hallo Ihr alle,

die Frage ist doch wirklich, was will das gegenüber hören.
Als ich noch studierte, war die Standardfrage: Na, noch am studieren ? Du studierst schon soooo lange !
Seid ich nicht mehr studiere, und auf Anhieb einen (zwar nicht so tollen, siehe Meckerbox) Job habe, interresiert das keinen mehr.
Und wo Ihr gerade bei den Tanten wart, da ist so eine die fragt auch immer so, nach dem Motto, na säufst du wieder, dann ist ja mein Weltbild wieder zurechtgerückt.
Also ich bin bei solchen Fragen mittlerweile sehr kurz angebunden, selbst die Gegenfragen langweilen mich.
Die Leute wollen doch gar nicht wissen, wie es mir geht.
Gute Freunde dürfen mich allerdings auch direkt fragen: Na, noch trocken ?
Es kommt einfach darauf an, wer fragt, und vor allem wie er fragt !
Aber die tote Tante, also der Gedanke hat was.


Melli Melli Offline




Beiträge: 138

16.03.2004 19:00
#18 RE: zwischenmenschlich Zitat · Antworten

Hey Rosalie,
Dein Posting war wirklich absolute Spitze.
Meint
die Melli
die gerade ihren Gebetsteppich ausrollt - für das Saudi Arabische Dienstag Abend Gebet


Gast ( gelöscht )
Beiträge:

17.03.2004 08:20
#19 RE: zwischenmenschlich Zitat · Antworten

Hallo Melli,

Na, hoffentlich hast Du vorher auch den arabischen Sender eingeschaltet, damit das Gebet nicht etwa "mit dem Rücken zu Mekka" in die Hose geht...

Kannst Du nicht mal einen Schnappshot machen davon? "Melli auf dem arabischen Gebetsteppich" Da wär ich ja zu gespannt drauf...

@Manuela und alle anderen

Ich frag jetzt mal als Co. Wie würdest Du/Ihr Dir/Euch denn wünschen, dass man sich verhält, in der Phase des gerade Trocken werdens...?
Ich lese so heraus, dass Anteilnahme erwünscht ist, jedoch nicht zuviel, da es ansonsten wohl nervt...und man ständig mit der Krankheit konfrontiert wird.
Das kann ich gut nachvollziehen.

Wenn ich mal einen Pickel im Gesicht habe, wünsch ich mir auch nicht gerade, dass mich ständig jemand drauf anspricht, obs denn jetzt schon besser ist oder noch im Aufblühstadium und ich vielleicht noch ein Handbuch darüber schreiben soll...

Ist jetzt ein wirklich blöder Vergleich, was besseres fiel mir jedoch gerad nicht ein, um ein vergleichsbild zu finden, wenn mir was unangenehm ist.

Woher kommt denn eigentlich die Besorgnis der anderen gegenüber einem Alkoholiker, der dabei ist trocken zu werden oder gerade trocken ist? Obs er/sies schafft? Ob er/sie durchhält? Obs ihm/ihr ernst ist? Da es wohl schwer ist? Oder warum?

Eine Freundin von mir (Alkoholikerin) macht auch gerade eine Therapie und will nun ihr Leben ohne Alkohol weiterführen. Eigentlich bin ich gar nicht so besorgt um sie, ich versuch sie eher aufzumuntern und zu ermuntern weiter zu machen mit der Trockenheit...

Besorgt war ich vorher, wo sie noch getrunken hat...

Für mich ist das heute eher wie eine Befreiung, dass sie ihr Leben *endlich* in die Hände nimmt und einen neuen Weg gehen möchte... Da versuch ich sie eher bei ihrem Weg zu unterstützen, als ständig ein besorgtes Gesicht zu machen...

Außerdem, wenn man genau hinschaut, kann man oft ganz gut erkennen, wies dem anderen geht.

Liebe Grüsse

Rosalie


Rosalie ( gelöscht )
Beiträge:

17.03.2004 08:37
#20 RE: zwischenmenschlich Zitat · Antworten

UUUps, der Gast war ich jetzt.

Rosalie


NoAlktoday Offline




Beiträge: 654

17.03.2004 09:32
#21 RE: zwischenmenschlich Zitat · Antworten

Hallo Manuela und alle anderen

Die Frage „Wie geht es dir“ muss man meiner Meinung nach nicht unbedingt als Neugierde bewerten, sondern kann darin auch ein wenig Anteilnahme sehen.
Sicher wird es immer wieder Menschen geben, die nur, wenn es ihnen bekannt ist, dass du Alkoholiker bist und versuchst, abstinent zu leben, scheinheilig fragen und das auch mehrfach, weil sie evtl. sensationslüsternd sind und sich einen Ast lachen würden, wenn man wieder in die Alkoholfalle tappt. Diese Menschen wären mir aber so was von egal und ich würde genauso reagieren, wie es hier schon vorgeschlagen wurde. Ich würde denen also das geben, worauf sie warten, damit sie wieder Stoff haben für ihre „Bild-Zeitung“, um zu tratschen.
Und sollte diese Frage mehrfach gestellt werden, würde ich ganz leise anfragen, ob in der Familie schon mal Alzheimer aufgetreten wäre oder ob derjenige es schon mal mit Gedächtnistraining probiert hätte, er würde sich ständig wiederholen. Man könnte auch sagen: Mir geht es ausgezeichnet, aber bei dir scheint was nicht zu stimmen. Warum fragst du mich immer wieder dasselbe?

Es gibt aber auch Menschen, die interessiert es wirklich, wie es einem geht und die gehen schon mal davon aus, dass die erste Antwort auf die Frage nach dem Wohlbefinden eben automatisch kam. Und mit denen kann man dann auch intimere Gespräche führen, wenn es die Zeit erlaubt und es nicht nur Nachbarn, Arbeitskollegen oder weitläufige Bekannte sind, die man alle Jubeljahre mal trifft.
Meine Freunde haben mir angesehen, wenn es mir schlecht ging und sie haben sich ihren Teil gedacht. Und diejenigen fragen heute nicht mehr, wie es mir geht, sie sagen mir gleich, dass ich besser aussehe oder dass ich mich seit dem letzten Treffen zum Vorteil verändert hätte.
Ich selber habe solche Begegnungen nämlich wissentlich vermieden, als es mir noch schlecht ging. Ich bin ausgewichen, hatte keine Zeit, war fahrig, wollte alleine sein.
Das ist jetzt schon lange nicht mehr der Fall.
Und wenn ich solche Menschen jetzt "Wie geht es dir?" frage, wäre ich, wenn ich ihnen ansehe, dass es ihnen schlecht geht, auch nicht mit einem „Mir geht es gut“ zufrieden, sondern würde noch einmal nachfragen, und meist würden diejenigen im weiteren Gespräch dann sogar auf den Punkt kommen.
Man muss meiner Meinung nach hier differenzieren.

Nette Gespräche wünscht euch
Jutta


1Aldebaran ( gelöscht )
Beiträge:

17.03.2004 09:35
#22 RE: zwischenmenschlich Zitat · Antworten

Hi Rosalie,

diese Frage finde ich super von dir.

Da man einem Alki in der "Trockenwerdephase" praktisch (also mit Taten) wohl eh nicht groß helfen kann, wäre es für mich (bin heute den 8. Tag in eben dieser Phase) am schönsten, wenn das Umfeld/die direkt Beteiligten einfach "nur" mit Verständnis dafür reagierten, dass ich es in dieser Zeit physisch wie psychisch nicht gerade leicht habe und innerlich unendlich viele Veränderungen auf mich einprasseln, die erstmal be- und verarbeitet werden wollen.

Einfach nur Verständnis aufbringen, Mut zusprechen, einen mal unverhofft in den Arm nehmen und diese "Aktion" respektieren und anerkennen....

Wünsch euch was,
Liebe Grüße, Aldebaran


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

17.03.2004 10:13
#23 RE: zwischenmenschlich Zitat · Antworten

hi Rosalie,
du fragst etwas naiv: "Woher kommt denn eigentlich die Besorgnis der anderen gegenüber einem Alkoholiker, der dabei ist trocken zu werden oder gerade trocken ist? Obs er/sies schafft? Ob er/sie durchhält? Obs ihm/ihr ernst ist? Da es wohl schwer ist? Oder warum?"
Na ganz einfach: Die meisten Leute hatten mit der/dem trinkenden Alkoholiker/in nichts als Trödel, Unannehmlichkeiten bis zum Abwinken, Lügen und falsche Versprechungen ohne Ende, und das jahrelang, so dass man getrost sagen kann: es war eine einzige Katastrophe!!! Weil ein trinkender Alkoholiker ist ein Ungetüm und kein Getüm!! Und ich bringe da sofort Verständnis auf für jeden der sowas erlitten hat, wenn er schon aus Angst bis 'na man hört ja so viel' lieber 7mal öfter nachfragt und zweifelt, wenn er nicht vorsichtshalber ganz wegbleibt.
Muss ja wohl doch wie ein Hammerschlag sein für die sachunkundige Umwelt, falls unsereins tatsächlich aufhört zu saufen. Wir sind ja selber verblüfft dass es tatsächlich geht und auch anhält. Wie erst der andere!!!
Wenn deine Frage jedoch sachlich war, nicht naiv, dann zählst du für miene Begriffe zu denjenigen ganz seltenen Auserwählten, die überhaupt begriffen haben worum es hier im Kern geht.
Aber dir traue ich das zu!! Gruß Max


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

17.03.2004 11:57
#24 RE: zwischenmenschlich Zitat · Antworten

Hallo
meinem Sohn (der ersten Grades von mir abstammt, hihi) fiel eben noch ein zum Thema:
„Höflichkeit ist das Holzbein der Wahrheit“
lieben Gruß von Max + Sohn


Adobe Offline




Beiträge: 2.561

17.03.2004 12:55
#25 RE: zwischenmenschlich Zitat · Antworten

Hallo,

also, wenn ich ich Leute treffe, die ich lange nicht gesehen habe oder entferntere Bekannte, betrachte ich diese Frage als Floskel, die wissen eh von nichts und es ist ja üblich, daß man mal nachfragt "wie gehts".
Bei meinen engen Freunden, die Bescheid wissen, sehe ich diese Frage auch nicht im Zusammenhang mit Alkohol. Die würden auch ohne Fragen merken, wenn ich was getrunken habe. Sowohl mein Partner als auch mein Sohn sagen, daß sie bereits an meiner Sprache das erste Glas immer gemerkt hätten.
So sehe ich die Frage "wie gehts" eigentlich als übliche Floskel an ohne Hintergedanken.

Gruß
Adobe


Rosalie ( gelöscht )
Beiträge:

17.03.2004 16:17
#26 RE: zwischenmenschlich Zitat · Antworten

Lieber Max,

meine Frage war sachlich gemeint, da das Thema ja wie ich annahm um eine übliche Floskel von flüchtigen oder weniger flüchtigen Bekannten und eine anteilnehmende Frage von Freunden ging...

Als langjährige Partnerin eines Alkoholikers sieht die Sache nochmal ein wenig anders aus. Allerdings würde ich meinen Partner auch nicht fragen "Wie gehts Dir". (Was soll das dann heißen?: Wie gehts Dir ohne Alkohol? Oder hast Du gerade Lust auf Alkohol? Oder was sind denn so momentan Ihre Beschwerden Herr Patient? Oder wie jetzt?) Das wär mir dann doch irgendwie zu blöd.

Insgesamt wäre ich bei meinem Partner in solcher Phase sehr wachsam, obs denn jetzt wirklich "ernst" ist mit dem Trocken werden oder mal wieder einer der 1000en vorübergehenden Selbstversuche, die alle bisher in eine Sackgasse führten. Da ich in der Hinsicht bisher bei meinem Partner nie eine Ernsthaftigkeit des Trockenlegens gespürt hatte, müsste da allerdings schon ne Menge passieren, bevor ICH das ernst nehmen könnte.

"So oft gesagt, so oft versprochen, so viel Hoffnung in meinem Herzen, jahrelang.... und doch ist nichts *wirklich* passiert,...........jetzt geht es halt anders und neu weiter...."

Das macht mich traurig und schmerzt, jedoch kann ICH da am wenigsten dran ändern...

(Mensch, das hat ja jetzt hier einen Anflug von Traurigkeit...) Nächstes Mal wieder mit einem Scherz auf den Lippen, versprochen!

Liebe Grüsse an Dich und Deinen Fridolin

Rosalie


Schneefrau Offline




Beiträge: 2.958

17.03.2004 18:14
#27 RE: zwischenmenschlich Zitat · Antworten

Moin moin !

Also- ich seh dat mit dem "Hallo- wie geht´s?" eher als das "Auftakt-Ritual" also, Begrüssungsritual, als "sozialer Schleim", damit weitere Kommunikation denn "flutscht"...

Aber das kann, muss aber net oberflächlich sein- kommt - wie hier schon oft gesagt wurde- eben immer druff an, wer da fragt.
Ich kenn eigentlich zur Zeit nur einen Menschen, bei dem mich diese Frage nervt: den Stellvertreterchef aus meinem Betrieb.
Der macht wirklich am Anfang der Schicht die Runde durch die Halle und gibt jedem brav Pfötchen- bzw. man muss ihm dann Pfötchen geben- dann kommt der Frau/Herr XYZ- Hallo- wie geht´s Spruch..." und dann wartet der - dreist oberflächlich wie´s nur deutlich gar net mehr geht- die "Standard-Floskel: Gut- danke- und Ihnen?" net a mol ab!!!! Der latscht dann einfach zum nächsten Mitarbeiter...

Das hat mich n paar mal echt völlig aufgeregt und als er letztens fragte: Na- Frau Schneefrau.. Wie ist die Lage?" und sich dann vom Acker machte, da bin ich hinterher- hab ihm am Ärmel /Ellenbogen genommen und ihm gesagt: Herr Stellvertreterchefchen- wenn Sie die "Lage" nicht interessiert, dann fragen Sie doch einfach nicht!"....
DAS hat echt gut getan... aber Eure Antworten fallen mir hoffentlich bei garantiert wieder eintreffenden Situation auch mal ein....

Ansonsten kann ich net viel dazu sagen: bei manchen nehm ich die Frage ernst, bei anderen als höfliches Hallosagen und mehr net... Und manchmal macht mir die Frage auch klar, ob ich im Grunde von mir erzählen kann/mag oder net ...

Mehrfach gefragt wurde ich glaube ich aber wirklich sehr selten innerhalb eines Gesprächs- dann muss dat Gegenüber schon echt besorgt oder hypernervös/verunsichert sein...

Wirklich wissen, wie´s einem geht, - hehe- wenn man wie ich zu über 80% ehrlich anwortet, wollen aber wirklich lediglich so 25%... der Rest fragt dann wirklich danach nur noch nach, wenn sie mehr als 50% Interesse an meiner Person haben- aussgenommen der besagter "Roboter-Abfrage-Cheffe"
Aber denn kriege ich auch noch "weich" ....

Schneefrau/Sabine


Seiten 1 | 2
 Sprung  
disconnected Saufnix-Chat Mitglieder Online 2
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz