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Saufnix  
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Dieses Thema hat 10 Antworten
und wurde 436 mal aufgerufen
 Ganz, ganz viele Fragen
Manuel ( gelöscht )
Beiträge:

12.03.2004 09:30
RE: Alkoholiker in der Familie Zitat · Antworten

Ich weiß nicht ob da was dran ist aber bei uns in der Familie gibt es extrem viele Alkoholiker, die zum Teil auch einen Entzug hinter sich haben. In den letzten Jahren sind zwei Cousins meines Vaters an Leberversagen gestorben, mein Großvater (Vater meines Vaters) war Alkoholiker und sein Bruder auch. Es scheint in dieser Familie überdurchschnittlich häufig vorzukommen.
Mein Problem damit ist, dass wir (meine Eltern und ich) uns Sorgen um meinen Bruder machen. Er ist jetzt 31 und ich glaube für ihn vergeht kein Tag an dem er keinen Alkohol trinkt. Meistens Bier oder Wein, aber auch Schnaps (davon - hoff' ich jedenfalls - nicht viel). Wenn er mit anderen trinkt, so ist er immer als erster fertig und bestellt das nächste alkoholische Getränk. Man merkt ihm es auch gar nicht an, wenn er drei oder vier Bier getrunken hat.
Wenn man meinen Bruder auf Probleme mit Alkohol anspricht, so reagiert er aggressiv, versucht das Thema zu wechseln oder geht einfach. Für ihn ist es kein Problem.
Mein Vater hat ihm schon mal vorgeschlagen eine Woche lang auf Alkohol zu verzichten, damit er dann sicher sagen kann dass er das Zeug nicht braucht. Aber ich glaub das hat er nicht mal versucht.
Jetzt wissen wir nicht mehr, was wir tun sollen. Vielleicht ist die Angst ja auch unbegründet, weil das mit der "Familie" keinen Einfluss hat?? Wir wollen meinen Bruder ja auch nicht grundlos beschuldigen!
Vielleicht wisst ihr einen Rat?

Manuel


Spatzl ( gelöscht )
Beiträge:

12.03.2004 14:28
#2 RE: Alkoholiker in der Familie Zitat · Antworten

Ach manuel,

das hab jetzt verfolgt, so viele zugriffe auf Deine Frage und niemand gibt Dire eine Antwort - alle so beschäftigt.

Es ist aber auch schwierig, ich denke, Du solltest irgendwie mehr über das (Trink-)Verhalten Deines Bruders heruasfinden - irgendwie. Wie ist denn Euer Verhältnis sonst? es hört sich nicht gut an, was Du sagst - ganz abgesehen von irgendwelchen familiären Belastungen.

Hilfe von "aussen" ist schwierig, aber auf jeden Fall den Verusch wert. Also, erzähl mehr und wende Dich nicht ab, nicht hier und nicht von Deinem Bruder bitte.


Lisl Offline




Beiträge: 1.980

12.03.2004 15:04
#3 RE: Alkoholiker in der Familie Zitat · Antworten

hallo Manuel,

du fragst dich ob dein Bruder auch Alkoholiker ist?

Mein Bruder ist auch Alkoholiker, er hatt einen Vorteil zu Deinem Bruder, er weiss es nun.
Doch als ich ihn die erste Zeit darauf ansprach, hatt er auch abgeblockt und wurde aggresiev.

Erst als es ganz schlimm wurde, da hatt er es eingesehen, dass es so nicht mehr weiter gehen kann.
Doch da sind Jahre vergangen, da er immer mal monatliche oder wöchentliche Alkohol - Pausen machte und dachte es wäre ja nicht schlimm.
Es kostete mich und seiner Frau viel Energie.

Es gibt da irgenwo im Netz einen Test wo man nachschauen kann wie es mit einem steht.
Zeige doch deinem Bruder mal diesen Test.
Oder erzähle ihm, dass Du Dir Sorgen um ihn machst.

Du willst Deinen Bruder nicht grundlos beschuldigen?
Ich bin Alkoholikerin und habe ein Krankheit, es kann mich also niemand beschuldigen, nur ich mich selbst.
Erzähle ihm doch mal, dass das eine Krankheit ist und dass es viele Suchtberatungsstellen dazu gibt wenn er schon nicht auf die Familie hören möchte.

Auch in meiner Ahnenfamilie gibt es viele Alkoholiker, doch ich bin die Erste und die Einzige die in diesem Ahnenkult versucht den Alkoholismus zu stoppen.
Fällt mir jetzt erst auf

Ich wünsche deinem Bruder dass er bald weis wie es um ihn steht und Dir und Deiner Familie viel Kraft und Geduld bis er es weis.

alles liebe


Gast ( gelöscht )
Beiträge:

12.03.2004 15:08
#4 RE: Alkoholiker in der Familie Zitat · Antworten

Hallo Spatzl!

Naja, wir kommen eigentlich ganz gut aus. Ich selber wohne nicht mehr bei meinen Eltern, mein Bruder wohnt mit seiner Frau bei meinen Eltern oben im Haus.
Man kann mit meinem Bruder wunderbar sprechen, solange es nicht um irgendwelche Probleme geht... dann wechselt er das Thema oder er schimpft gleich rum.
Seine Frau ist so unstetig... mal sagt sie, sie würde sich auch Sorgen machen und ein andermal sagt sie: "Andere trinken noch viel mehr"!
Ich besuch meine Familie fast jedes Wochenende.
Ich will meinen Bruder halt auch nicht einfach so beschuldigen... ich glaub' wir sollte einfach mal mehr darauf achten was so an Bierkisten im Keller wegkommt. Aber manchmal hat er sein Zeug eben auch bei sich oben...
Glaubst du, dass es sowas wie eine Familienbelastung gibt?

Manuel


Spatzl ( gelöscht )
Beiträge:

12.03.2004 15:26
#5 RE: Alkoholiker in der Familie Zitat · Antworten

Lieber Manuel,

Du hast sicherlich auf Antworten hier gelauert, das kann ich gut verstehen, ging mir auch so.

Es ist toll, dass Du Dich um Deinen Bruder sorgst und nicht
wegschaust, wie ist das denn bisher, fällt er irgendwie auf?
Damit meine ich so bei Famielienfeiern etc. oder im einfachen Umgang, arbeitet er ? Wie ist Euer Stand? Nur gelegentlich? Wie wurdest Du darauf aufmerksam? Hat er Kinder? Seine Frau macht sich also schon Sorgen, versucht es aber zu relativieren?

Wie lange schon ?


Manuel ( gelöscht )
Beiträge:

12.03.2004 16:03
#6 RE: Alkoholiker in der Familie Zitat · Antworten

Hallo Spatzl!
Mein Bruder fällt eher überhaupt nicht auf. Bei Familienfeiern ist er immer ruhig. Seine Frau redet dafür ziemlich viel. Er sitzt nur da und sagt hin und wieder mal was. Besorgniserregend find ich ist, dass er Bier und Wein so schnell trinken kann.
Er arbeitet, er schichtet: mal morgens-vormittags und mal nachmittags-abends. So hat er ziemlich viel Freizeit. Er sitzt gerne am Computer und oft steht eben ein Bierglas dabei. Aber er treibt auch intensiv Sport - er macht Triathlon - das könnte er doch gar nicht, wenn er Alkoholiker wäre! (sagt er, ich weiß es nicht!)
Kinder hat er keine.
Wir machen uns bestimmt schon seit fast 10 Jahren Sorgen, damals hat das mit dem Alkohol trinken angefangen und ich denke, dass viele Jugendliche einfach am Anfang zu viel trinken, und dass das eben normal war. Er ist in dieser Zeit viel mit Kumpels weggegangen. Heute geht er kaum mehr weg, auch wegen seiner Frau.
Ich finde das Gefährliche heute ist die Gewohnheit, die Selbstverständlichkeit mit der er Alkoholika trinkt - als sei es ganz normal nachmittags um vier ein Bier zu trinken und abends mal noch ne Flasche Wein.
Dann kommt eben diese Verwandtschaft dazu - obwohl ja viele Leute behaupten Alkoholismus wäre nicht vererbbar.

Manuel


Spatzl ( gelöscht )
Beiträge:

12.03.2004 16:18
#7 RE: Alkoholiker in der Familie Zitat · Antworten

Lieber Manuel,

Du machst Dir berechtigt Sorgen.

Sport mache ich auch - wie verrückt !
Daran kann man wenig erkennen.

Wir reden weiter okay ?

nur jetzt muß ich weg - bis Montag- spätestens!
Grüß Dich lieb und bleib dran.


NoAlktoday Offline




Beiträge: 654

12.03.2004 16:28
#8 RE: Alkoholiker in der Familie Zitat · Antworten

Hallo Manuel,

ich habe eben deine Fragen hier gelesen und möchte dich erst einmal an diesem Board recht herzlich begrüßen!

Ich verstehe, dass du dir Sorgen machst um deinen Bruder, aber besser wäre es, du setzt dich mal in aller Ruhe mit ihm zusammen, ohne Vorwürfe, ohne Schimpfen, und fragst ihn einfach mal, warum er so viel trinkt.

Für manche Menschen gehört Alkohol eben zum Leben dazu und sie können sich manche Momente mit einem Glas Wasser/Saft einfach nicht vorstellen.

Ich habe da gerade gestern ein Beispiel erlebt:
Ich bin zur Zeit total mit Grippeviren behaftet und beim Telefonieren mit meiner Schwester - die etliche hundert Kilometer entfernt wohnt und die ich alle Jubeljahre nur sehe - bekam ich außerdem noch einen Hustenanfall.
Meine Schwester meinte sofort: "Trink mal einen Schnaps, dann wird es dir schon besser gehen!"
Ich habe daraufhin erwidert: "Schwester, ich trinke schon lange keinen Alkohol mehr".
Sie war sowas von entsetzt und fragte gleich, wie man denn leben könne, ohne bei Gelegenheit mal Schnaps, Wein, Bier, Sekt etc. zu trinken.
Ich sagte dann nur: Prima, ich vermisse absolut nichts!

Auch in meiner Familie war Alkohol ein ständiger Begleiter, aber geerbt habe ich das auf jeden Fall nicht, dass ich irgendwann die Kontrolle verlor und nicht mehr aufhören konnte/wollte.

Rede mit deinem Bruder in Ruhe - und wenn er abblockt, kannst du gar nichts machen. So leid es mir tut.
Das muss er schon selber rausfinden, wenn der Alkohol ein Problem für ihn ist.
Manch einer verträgt mehr - das kommt immer auf die Verfassung, die Körpergröße, das Trinkverhalten, die Gesundheit usw. an.
Das kann man nicht alles über einen Kamm scheren.

Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute!

Mit lieben Grüßen
Jutta


Manuel ( gelöscht )
Beiträge:

12.03.2004 16:39
#9 RE: Alkoholiker in der Familie Zitat · Antworten

Hallo Lisl!
Danke für deinen Beitrag! Alkoholismus als Krankheit - das hört sich gleich ganz anders an.

Hallo Spatzl!
Danke! Ich bin auch erst wieder Montag im Netz!

Manuel


Manuel ( gelöscht )
Beiträge:

12.03.2004 16:41
#10 RE: Alkoholiker in der Familie Zitat · Antworten

Hallo Jutta!
Ok - ich werd's versuchen! Danke für deinen Beitrag!
Manuel


Lisl Offline




Beiträge: 1.980

12.03.2004 16:55
#11 RE: Alkoholiker in der Familie Zitat · Antworten

Alkoholismus eine Erbkrankheit?

ich hatte mal gelesen, dass es was mit den Genen zu tun hätte, doch das wurde wiederlegt.
Ich meine die Ursache dieser Krankheit ist vielseitig.
Du brauchst nur mal die verschiedenen Alkoholkarieren lesen, dann siehst Du, dass jeder mensch individuell ist

1934 - 1945 wurden 4000 Männer die angeblich an "schweren Alkoholismus" litten, Opfer einer Zwangssterilisation, da sie eine Gefahr für die deutsche Volksgesundheit seien.

Denn in dieser Zeit galt Trunksucht als Erbkrankheit oder als Ursache Erbkrankheit.
So wurden auch viele Söhne von Alkoholkranken Vätern "zeugungsgefährlich" und auch gleich mit sterilisiert

da kann ich nun weiter nichts mehr sagen


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