Es hat einige Zeit gebraucht, um festzustellen, dass ich Alkoholikerin bin, da mach ich mir gar nichts mehr vor. Unter unseresgleichen lass ich mir auch die Bezeichnung „Säuferin“ gefallen.
Was mich stört, sind diese Begriffe „nass“ und „trocken“.
Gewiss, damit ist kurz und bündig gesagt, ob jemand noch säuft oder nicht, ohne viel Drumrum.
Aber jetzt mal ganz blöd gefragt, verwendet man diese Begriffe nicht auch bei Babys und Haustieren? Die pieseln ne Zeitlang ungeniert rum, bis sie den Dreh raushaben. Dann sind sie trocken und vergessen in der Regel nie wieder, dass man aufs Klo oder sonstwohin gehen muss, wenn es soweit ist. Und denken auch nicht drüber nach, wie wir.
Ich stell das jetzt einfach mal in den Raum.

Hi Olga,

nicht schlecht.Hab erst mal herzlich gelacht und dann versucht zu denken.
Also eingefallen ist mir dazu folgendes:

Hunde und Babys müssen den Reflex noch lernen.Das sind Nervenbahnen im Hirn,die gebildet werden müssen um das Signal:"Ich muss auf's Klo" auch begreifen zu können.

So,und jetzt zu uns: Auch wir hatten mal ein Signal,das uns sagte :Stop,bis hierhin und nicht weiter,Du hast genug getrunken."

Aber dieses Signal ist uns abhanden gekommen.

Und nun haben wir sinnbildlich Blasenschwäche.

Ob Du es glaubst oder nicht: ich denke auch nicht darüber nach, ob ich trocken bleibe. Das ist ja das schöne daran, wenn man wirklich trocken ist. Es wird immer selbständiger und unwichtiger, wenn ich nicht im Forum oder der Gruppe bin, spielt es in meinem Leben keine Rolle. Auch wenn es Dir jetzt fremd erscheint: es ist recht schnell selbstverständlich, dass man keinen alkohol trinkt. Ungefähr so, wie aufs Klo gehen. Ich finde Das Bild, so wie Du es siehst sehr anschaulich und gar nicht so daneben. Wenn ich wieder trinken würde, wäre es so, wie wieder in die Hose machen. Hihi...
Merryl

Hallo Olga,

ich finde die Ausdrücke nass oder trocken gar nicht verkehrt.
Bei Kleinkindern sagt man aber eher, bevor sie trocken werden, sie sind noch nicht sauber, man würde niemals sagen: Mein Kind ist nass.

Ich habe eben mal gegooglet, um irgend eine Erklärung dafür zu finden, ich habe aber wenig gefunden außer Nass-Trocken-Saugern

Gefunden habe ich nur einen Hinweis auf das Forum frei-saufen.de.

Und da bin ich ganz schnell wieder weggegangen, denn bin ich lieber trocken als mich so zu amüsieren wie die da.

Ich definiere dann Nass - Trocken lieber so:

Ist der Boden, auf dem man läuft, nass, besteht die Gefahr, auszurutschen und zu verunfallen.
Ist er trocken, bewegt man sich darauf viel sicherer.

Gruß Jutta

@ Biene:
[Dummheit ON] Wenn ich mal etwas locker interpretiere, leiden Alkis unter geistiger Inkontinenz ? Mir wurde schon nachgesagt, ich leide unter verbaler Diarrhoe . [Dummheit OFF]

LG --- Ritsch

Hi Ritsch,

echt witzig....
Suchen wir jetzt irgendwo den Sinn an der Sache????

Hai Biene!

Das könnte ein umfangreiches Projekt werden .

Also mal im Ernst: Ich bin schon so daran gewöhnt, bei Alkohol an "nass" zu denken - und bei mir denk ich "trocken". So auf die schnelle ist das das beste, was mir dazu einfällt. Bin diesen Jargon auch vom Board her gewohnt. Nachdem ich mir das Trinken abgewöhnt habe und schon einige Zeit stubenrein bin, habe ich meine "nassen" Dinge voll im Griff!

LG --- Ritsch

Hi Ritsch,

dann denk mal ganz ernst weiter:

Du bist trocken,aber NICHT wie ein Baby,denn auf diese TROCKENHEIT muss man aufpassen,das sie nicht wieder stiftengeht.

Im Übrigen hatte ich nicht die Nass-Trocken-Geschichte erklärt,sondern den Faden weitergesponnen.

Und es ist so,dass Alkoholikern eine Fähigkeit abhanden gekommen ist,die man nicht wieder erlernen kann.

Die ganze Analogie passt irgendwie sowieso nicht.

Aber,man sollte nicht die Krümel suchen,sondern sich mit dem Kuchen beschäftigen.

Ja ,da hast Du schon recht, mir sitzt heute nur ein wenig der Schalk im Nacken. Manchmal versuche ich ernst zu schreiben und dann wird Kabarett draus.

Zurück zum Thema: Sobald mal erlernt, bleiben Babys trocken - stimmt. Sobald einmal nass, kann der Alki jederzeit wieder nass werden - stimmt auch. Ein sturer Alki wie ich kann es aber vermeiden, sich wieder zu benässen. Ich denke zwar nicht ständig daran, aber wenn wirklich der Gedanke an Alk bei mir aufkommt, ist es nicht der REFLEX, der mich am Trinken hindert, sondern der WILLE. Und solange dieser Wille mich nicht verlässt, wird sich daran auch nichts ändern. Das ist auch keine Entschuldigung für einen fiktiven, in der Zukunft gelegenen Rückfall, ich weiss nur, dass es keinen Garantieschein dafür gibt.
Aber mein Wille zur Trockenheit ist stark, Deiner hoffentlich auch, und so geht es immer weiter, bis wir im hohen Alter weisshaarig, tattrig und trocken hier posten!

@Alknix04: ich bevorzuge den Begriff "stubenrein" für Lebewesen, die wissen, wo sie gewisse Geschäfte erledigen.

So, ich hör jetzt lieber auf, ich kann heute nicht lang ernst bleiben, mir jucken schon wieder die Finger ...

LG --- Ritsch[f1][ Editiert von Ritsch am: 21.02.2004 9:41 ][/f]