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Saufnix  
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Dieses Thema hat 38 Antworten
und wurde 1.658 mal aufgerufen
 Ganz, ganz viele Fragen
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Saftnase Offline




Beiträge: 1.206

15.02.2004 01:24
#16 RE: Verkochter Alkohol in Speisen? Zitat · Antworten

Hallo ihr Lieben,

ich muß noch mal was klar stellen. Als ich damals diese Bonbons gegessen habe, habe ich auch keinen Alkohol geschmeckt oder eine Wirkung gemerkt oder sogar verlangen nach Alkohol gehabt. Ich war aber erst am Anfang der Trockenzeit und deshalb vorsichtig. Der Grund warum ich überhaupt so sehr auf Alkohol in irgendwelchen Lebensmittel achte, war im letzten Jahr meine Angst vor einer LZ und in diesem Jahr ist es die Fettleber. D.h. ich möchte der geschundenen Leber keinen Alkohol mehr zumuten, auch wenn ich weiss, dass er "verkocht" oder "verbacken" ist, aber ich denke die Leber "schmeckt" das Gift. Ist ziemlich blöde, ich weiss, aber es hilft mir irgendwie.

Liebe Grüße

Laila


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

15.02.2004 10:41
#17 RE: Verkochter Alkohol in Speisen? Zitat · Antworten

ja ja ja
bis auf jenen Teil Ethanol, der tatsächlich in Substanz sich immer noch im Essen befindet (von "alkoholfreiem" Bier ganz zu schweigen, das ist bewusst gelogen).
Wenn es jemand denn nicht schadet dann ist es ja gut. Aber ich kenne einige wo das eben nicht so war, ganz im Gegenteil. Es ist auch nicht selbstverständlich, dass man nach einem Rückfall wieder trocken werden kann. Solch Rückfall kann auch Jahre dauern. Aber bitte schön, mir wäre das zu klapprig!! Und darum hatte ich mir auch erlaubt, die physikalischen Zusammenhänge aufzuschreiben.
Max


NoAlktoday Offline




Beiträge: 654

15.02.2004 10:48
#18 RE: Verkochter Alkohol in Speisen? Zitat · Antworten

Hallo Gaby und Max

Da schwimmen wir ja auf einer Wellenlänge :-)
Ich beantrage Aufnahme in den Club der Chinesischen Köche.

Ich bin WOK-Anhänger und bei mir kommt da alles rein, was knackig, schön bunt und mit kurzen Garzeiten auf den Tisch kommt.

Fröhliches Kochen ohne Alk wünscht Jutta[f1][ Editiert von NoAlktoday am: 15.02.2004 10:49 ][/f]


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

15.02.2004 10:48
#19 RE: Verkochter Alkohol in Speisen? Zitat · Antworten

und dann gibt's ja auch noch die Leute, die nicht auf ihren "Genuss" verzichten können. Da stehen die ja sowas von drüber!! Na Glückwunsch Herr Geheimrat!! Und die "gelegentliche" kleine Schapskirsche kann man sich doch nicht versagen. Das würde doch auffallen.
Alkoholiker ist der, bei welchem auch die kleinste Menge Alk im Gehirn zur sofortigen Ingangsetzung des Suchtmechanismus führt.
Ich für mein teil werde jedenfalls nicht meine Kraft mit der jeweiligen Bewältigung des "ja im Grunde gar nicht vorhandenen" Problems verschwenden. Ich habe mir andere alkoholfreie Genüsse gesucht, und gefunden.
Max


Seemaus Offline




Beiträge: 216

15.02.2004 12:28
#20 RE: Verkochter Alkohol in Speisen? Zitat · Antworten

Hallo Max,

du scheinst etwas aggressiv auf dieses Thema zu reagieren.
Ich kann im Moment nur für mich sprechen und ich fühle mich bestimmt noch nicht so, als ob ich da drüber stehen würde oder besser sei als andere bzw. gar keine Alkoholikerin.
Also werd mal wieder ganz locker, jeder für sich alleine wird schon den richtigen Weg finden oder auch nicht.
Wir sind hier, um Tipps zu geben, bzw. Erfahrungen auszutauschen und dieses Board hat glaube ich schon vielen Menschen geholfen trocken zu werden. Auch mir.

Aber es gibt halt noch etwas zwischen schwarz und weiss und nicht immer nur die eigene Meinung und Erfahrung ist auch "DIE RICHTIGE".

In diesem Sinne wünsche ich dir einen schönen Sonntag
Sabine


Joosi Offline




Beiträge: 2.036

15.02.2004 13:27
#21 RE: Verkochter Alkohol in Speisen? Zitat · Antworten

Hallo Seemaus Sabine,

ich gehöre auch eher zu der "resoluten" Fraktion, die jeglichen Alkohol aus ihrem Leben verbannen möchte, nachdem ich merke, wie schön es ist, trocken zu sein.
Ich betrachte es eher als "Allergie". Wenn mein Kind z.b. allergisch auf Erdbeeren wäre, dann würde ich kein Fitzelchen davon in irgendeiner Nahrung für ihn dulden...und ich bin sozusagen "allergisch" auf Alkohol geworden.

Sabine, als ich deinen Beitrag las, von den Weinflaschen und dann auch noch die angebrochene, die zu schade ist zum wegschütten, dachte ich, du spielst mit dem Feuer! Aber vielleicht brauchst du das auch wirklich als Herausforderung! Kann schon sein - jeder Mensch ist eben anders.Auch absichtlich deinen Freund zu bitten, die Essen mit Weiswein zu kochen..hm...hört sich schon sehr nach Kamikaze an, finde ich. Da du aber schon 4 Monate trocken bist, scheint es dir wirklich nichts auszumachen - nur ich wollte dies nicht freiwillig an mir testen.

Du schreibst auch, dass dein Ex-Freund für 1 Woche bei dir zu Besuch war. Ist das der, wegen dem du so gelitten hast? Habt ihr jetzt ein kameradschaftliches Verhältnis? Das ist etwas, was ich nie konnte in meinem Leben. Ich konnte damit nie umgehen, habe mich gequält, mir Hoffnungen gemacht und gelitten wie ein Tier, als mich ein Freund verlassen hatte, der dann zu mir noch "kumpelhaft, freundschaftlichen" Kontakt hielt. Ich habe ihm noch Rat geben dürfen, warum seine neue Freundin noch nicht mit ihm ins Bett will...erst als ich den Kontakt abgebrochen habe, konnte ich kapieren das Schluß ist und dann ging es mir langsam besser. Ist jetzt vielleicht eine völlig andere Sache - fiel mir gerade so ein.

Ich kann Max gut verstehen, mit seiner absoluten Meinung zur Alkoholabstinzenz - er hat wahrscheinlich schon zu viele gesehen, die der lockere Umgang wieder in die Sucht gebracht hat. Habe ich in meiner Gruppe inzwischen auch schon miterleben müssen - deshalb bin ich umso vorsichtiger.

Meine Trockenheit ist noch ein kleines unschuldiges Küken, das umsorgt werden will. Da gehe ich keine unnötigen Gefahren ein.

Mit Zigaretten ist das etwas anders, vermute ich. Die Wirkung des Nikotins bzw. der Entzug spricht das Suchtgedächtnis nicht so stark an, wie bei Alkohol.

Ich finde auch, man kann hier sehr viel von den unterschiedlichen Erfahrungen und Ansichten lernen und entscheidet ja letztendlich für sich selbst, wie man seine Abstinenz lebt - das kann einem Niemand abnehmen.

Liebe Grüße
Gaby


Biene2 Offline




Beiträge: 4.231

15.02.2004 14:29
#22 RE: Verkochter Alkohol in Speisen? Zitat · Antworten

Hallö,

noch vor ein paar Monaten war ich schizophrenerweise auch der Meinung,etwas Alk in Schokolade könnte nicht schaden.
Hab mich von Max aber auch eines Besseren belehren lassen.

Denn,wenn man wie ich von der Trinkerin zur überzeugten Antialkoholikerin (Allen Carr's Nichtraucherbuch lässt grüssen),wäre es wohl plemplem von mir,das Zeug dann versteckt zu konsumieren.
Obwohl ich mir mein Rum-Aroma in meinen Schoko-Muffins immer noch nicht verkneife.Das ist aber auch das einzige,was ich noch mit Alkohol zutun habe.
Naja,Parfüm benutze ich auch,wäre aber auch nie auf die Idee gekommen,so etwas zu trinken....

Vor kurzem habe ich mal eine nette Schachtel Pralinen erwischt.Dass da Alk drin war,merkte ich erst,als mir ganz anders wurde,so wie Laila,mit ihren Bonbons.
Es ging mir danach wie Rosa Krebs mit der Lasagne.

Aber mal was anderes:Auch Obst oder Salat spät abends genossen,fängt im Darm manchmal an zu gären.Wenn man dann morgens etwas "neben der Rolle" und benebelt aufwacht,hat man die Nacht über selber Alk gebraut.
Na denn...Prost.


Seemaus Offline




Beiträge: 216

15.02.2004 22:51
#23 RE: Verkochter Alkohol in Speisen? Zitat · Antworten

Guten Abend!

Also irgendwie bin ich jetzt ganz hin und weg von den letzten beiden Beiträgen.
Wo soll ich da nur anfangen?

Gaby, ich glaube, obwohl du mich kein bisschen kennst, hast du wohl ein Gespür dafür, Dinge von anderen auf den Punkt zu bringen, die man vielleicht nicht mal selbst bisher wusste. Ich bin baff!
Suche ich tatsächlich in meinem Leben die Herausforderung? Brauche ich das? Als ich vor 14 Jahren aufgehört hatte zu rauchen, habe ich auch noch mindestens 2 Jahre lang Tabak in meiner Küche liegen gehabt. Genauso ist es jetzt auch irgendwie mit dem Alkohol, wobei, ich habe schon einigen Alkohol nach ungefähr 2 Monaten gemeinsam mit meinem Exfreund in die Spüle gekippt. (Hat sich aber auch schon meine Mutter beschwert, die hätte ich doch ihr geben können :grins2
Übrigens hat mir meine Mutter letztens gesagt, dass sie sehr stolz auf mich sei, das hat mir sehr gut getan, weiss nicht, ob sie das schon jemals zu mir gesagt hat.

Aber vielleicht auch ist es nicht die Herausforderung die ich brauche, sondern die Bestätigung. Ich fühle mich im Moment ganz einfach so, als ob ich den Alkohol beherrsche und nicht andersrum. Jetzt spuck ich hier große Töne, dass ich mich gar nie mehr hierher traue, sollte ich rückfällig werden!
Aber wisst ihr was, ich glaube nicht, dass ich jemals rückfällig werde, weil Alkohol hier ist oder ich mit Alkohol kochen lasse. Ich werde auch nicht rückfällig, so lange es mir nicht gut geht. Seltsamerweise hatte ich erfahren, dass mir immer nur nach Trinken ist, wenn es mir wirklich so richtig gut geht und das tut ist ja leider oder Gott sei Dank sehr selten die letzten Monate.
Wie geht es euch da denn so? Denkt ihr eher an Trinken wenn es euch so richtig gut oder so richtig dreckig geht?


Und Gaby, ich will wirklich Niemanden davon überzeugen, dass weiterhin mit Alkohol gekocht werden soll oder in kleinen Mengen (z. B. alkoholfreies Bier) zu sich genommen werden kann. Ich selbst z. B. esse keine Rum-Trauben-Nuss-Schokolade mehr. Wir Menschen sind doch schon seltsam, oder?

Zum Thema Exfreund. Ja es ist der Exfreund, wegen dem ich so gelitten habe und wenn du Lust hast, können wir uns gerne mal deshalb etwas mailen, ist glaube ich gar kein Thema, das hier Jeden interessiert. Aber du vermutest da schon ganz richtig.

Zu deinem Beitrag Roswitha:
Jetzt wird mir so einiges klar, warum ich im Gegensatz zu früher Obst und Salat nicht mehr so gut vertragen kann. Ich empfinde es immer als sehr belastend und habe tatsächlich nachts keine Ruhe mehr, wenn ich es abends zu mir nehme. Früher zu meinen Trinkerzeiten war das immer so, aber jetzt kenne ich es eben auch anders, nämlich eine ruhige Nacht und einen normalen Stuhlgang
Was man hier sich noch alles so erlesen kann, ich habe ja schon vermutet, dass es das Gesunde ist, was mich blähen lässt.

So, jetzt aber gute Nacht, schlaft alle gut und träumt nicht so einen Mist wie ich in letzter Zeit immer träume....

Sabine


Ameise Offline




Beiträge: 1.110

15.02.2004 23:05
#24 RE: Verkochter Alkohol in Speisen? Zitat · Antworten

Hallo Seemaus,

Du fragst, in welchen Momenten wir anderen an Alkohol denken.
Bei mir ist das komischerweise nicht von Stimmungen abhängig.
Wenn ich mal so einen Anflug habe, dann meist, wenn ich tagsüber sehr wenig gegessen habe, kaputt von der Arbeit und gestreßt nach Hause fahre, wohl wissend, daß da noch eine Menge Anforderungen auf mich warten.
Da gibt es dann nur eins:
Erstmal in Ruhe hinsetzen, einen Tee aufsetzen und verfünftig essen.
Meine Tochter weiß schon, daß sie mich in dieser halben Stunde lieber in Ruhe läßt -
denn die brauche ich für mich - zum Abschalten und ruhig werden.
Wenn ich dann satt bin - eine geraucht habe -
dann kann es weitergehen.
Und der Anflug ist dann auch vorbei.
Ich habe auch beobachtet, daß diese Gedanken bei mir zyklusbedingt sind.
In der Woche vor den "tollen Tagen" wie ich sie nenne - kann ich davon ausgehen, mindestens einmal vom Trinkwunsch heimgesucht zu werden.
Aber niemals so sehr, daß er mir gefährlich werden würde, weil ich den Gedanken halt gleich weiterspinne bis zum xten Glas, nachdem es mir ganz dreckig gehen würde.
Also ich habe mich da ganz gut im Zug und weiß, warum das jetzt gerade mit mir passiert.

Gruß


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

16.02.2004 00:05
#25 RE: Verkochter Alkohol in Speisen? Zitat · Antworten

hallo Helena, Roswitha, Seemaus Sabine,
wegen "Maxes Konsequenz" erzähle ich euch jetzt noch zwei kurze Geschichten.
Große Beichte!! Eine geht so lang und eine da lang.
* Da ich ja Chemiker bin, im Labor tätig war, organische Chemie, gehört zum normalen Chemikalienbestand auch Ethanol, sogar unvergällter. Jetzt gab es für mich 2 Möglichkeiten. Entweder ich wechsele vollkommen die Arbeit oder ich kann das tragen (nicht ertragen!!). Alle wussten Bescheid, und wenn jemand Alkohol durch die Luft goss (also in den Kolben oder wie) dann ging ich 1 Meter weiter weg. Nach 1 Minute war der Dampf weg, vom Abzug aufgenommen. Und nichts passierte mit mir. Es ging also. Freude! Und niemals habe ich wegen der "Griffnähe" ein Trinkverlangen verspürt. Allerdings reagiere ich tatsächlich auf kleine Mengen dieses Zeuges. Wenn ich mal zufällig etwas Alkoholdampf eingeatmet hatte, bekam ich sofort Hitzegefühl den Rücken entlang sowie psychischen Alarm. Ich hielt instinktiv den Atem an. Das war keinesfalls tapfer, sondern es wohnte mir inne.
* In meiner damaligen Gruppe wurde immer und immer wieder vor der Griffnähe gewarnt. Also kein Bier im Kühlschrank sowieso nicht. Keinen Wein usw. also mindestens 1 Jahr lang überhaupt nichts. Unser Gruppenchef sagte solches allerdings immer mit Pathos und sehr eindringlich, es erschein mir als Belehrung. Daher regte sich in mir ein seltsamer Protest, erst leise, dann stärker. (Alle überheblichen Obrigkeiten sollten geschlachtet werden.) In der Gruppenstunde wollte ich nichts sagen, weil er ja zur Sache vollkommen recht hatte. Also hatte ich eines Tages aus reinem Protest eine schrille Idee: Ich erfand im Labor einen Likör, den es sonst nicht gibt. Es war ein Wässerchen aus Quittensaft, Birnensaft (eigener Garten, selbst kalt entsaftet), schwarzer Tee, etwas Zimt, Nelkenpulver, und Zucker. Zu der Mischung kam dann noch der Alkohol, sauberste Sorte. Den hatte ich nämlich selbst entgällt. Also vergällten Alk aus dem Lager, dann das Benzin herausgeholt (sage ich jetzt nicht wie), mit Aktivkohle noch nachgereinigt, dann über eine Kolonne destilliert. Das klare Endprodukt kam noch in die Abteilung Analytik zur Feststellung der Reinheitsgrades. Das Chromatogramm ergab einen einzigen Peak. Sowas "sauberes" bekommt man nirgens zu kaufen. Dieser Schnaps kam also unter Rühren zu der oben geschilderten Tinktur, es waren 33 Volumen-Prozente. Dann musste das Zeug noch über Nacht stehen, dabei fallen allehand Niederschläge aus. Diese werden abfiltriert. Anschließend das Ganze in Flaschen abfüllen, aber noch so 6 Wochen stehen lassen (da finden noch chemische Reaktionen statt, die deutlich zum Geschmack beitragen).
Es muss ein köstliches Gesöff gewesen sein. Ich hatte einige Literchen hergestellt. Die Kolegen waren begeistert. Ich habe also niemals erfahren wie das Zeug schmeckte. Ob dessen lächelte ich still für mich und wusste dass es mir gut geht. In meiner Gruppe habe ich zwar das nicht erzählt, nach vollbrachter Tat litt ich eben nicht mehr unter solchen Äußerungen des ansónsten hochverehrten Vorsitzenden.
Und es war auch nicht Hugo Leichtsinn, der mich jagte, sondern Protest gegen einen manchmal rechthaberischen Menschen. Ich kann nämlich Überheblichkeit oder unsachlich geführte Einschätzungen oder Behauptungen absolut nicht ab. Das müssen noch Reste meiner bescheuerten Kindheit sein.
So, nun wisst ihr Bescheid, Max


Beachen Offline




Beiträge: 3.654

16.02.2004 06:59
#26 RE: Verkochter Alkohol in Speisen? Zitat · Antworten

Hallo alle miteinander !

Seemaus frägt nach Trinkanlässen.
Also mir war das gegen Ende meiner Trinkerei eigendlich relativ egal. Wenn ich im alkbenebeltem Jammerzustand war, fiel mir sicher auch ein Grund ein, wenn ich den vorher vielleicht auch noch nicht hatte.
Dann konnte ich mir selbst wieder leid tun.

Und eigenartigerweise hab´ ich auch nun nach etwas längerer trockenen Zeit keinen Saufdruck.
Eigendlich denke ich nicht mehr ans "aktiv trinken".
Hätte ich nicht für möglich gehalten vor ca. 2 Jahren noch !


Es grüßt
Bea


Biene2 Offline




Beiträge: 4.231

16.02.2004 07:29
#27 RE: Verkochter Alkohol in Speisen? Zitat · Antworten

Hallo Ihr miteinander,

gestern abend beschlossen mein Mann und ich mal wieder Pizza zu bestellen.
Als der Bote dann eintraf,drückte er mir als erstes mal wieder die X-Te Flasche Lambrusco in die Hand.
Ich nahm sie ohne jede Gefühlsregung und stellte Sie zu ihren Kollegen in den Schrank.
Dort stehen schon Kollege "Anerkennung für Dienste ebim Kunden" sprich Trinkgeld in Form von diversen Sektflaschen oder noch eine Reihe Pizza-Dankes-Sagungen.
Mein Mann trinkt mir zuliebe nicht's mehr und Wein ect. sowieso nicht.
Warum ich sie sammele?
Weil ich denke,dass ich besser mit der ganzen Situation klar komme,wenn ich der ganzen Sache nicht zuviel Macht einräume.

Versuch mal scherzeshalber NICHT an einen rosa Elefanten zu denken.

Unser menschlicher Geist ist paradox,das was es hat,will er nicht,und das was er nicht haben kann,dem läuft er hinterher.
Ob ich mir damit vielleicht ein Hintertürchen offenhalten will?
Kann sogar sein.Aber zwischen Wissen,dass es eine Tür gibt,und sie auch zu benutzen,liegen Welten.

Bis jetzt ist mir noch nicht eine einzige Situation begegnet,die sich durch Alkohol verbessert hätte.Und das wird auch immer so sein.
Denn die ein oder zwei Gläser,die eventuell noch Spass machen würden,würden dann von unzähligen anderen verfolgt,die dann in eine Katastrophe münden.
Für mich selbst habe ich das Zeug "Entzaubert".
Es übt keinen Reiz mehr aus.
Weder bei Freude,noch Stress,noch sonstigen Gefühlsregungen.

Ich denke,Flaschen verbannen mag für viele unumgänglich sein,aber viel wichtiger ist es,die Flaschen für sich persönlich überflüssig zu machen.


Erdmann Offline




Beiträge: 356

16.02.2004 11:00
#28 RE: Verkochter Alkohol in Speisen? Zitat · Antworten

Zuerst möchte ich ich Max für die ausführlichen Schilderungen und Erklärungen danken. Ich habs jetzt begriffen, werde inskünftig, schon der Kinder wegen darauf verzichten mit Alkohol zu kochen.

Ja, diese Zeiten hab ich auch hintermir, dass von einer 7dl Weinflasche 2dl ins Essen ging und der Rest versoffen wurde. Sowieso ist Kochen für mich so eine Situation, bei der ich mir gerne ein Bierchen... oder mehr gegönnt habe. Scheiss Gehirn.....Kochen = Alkohol saufen. Wieso denn das!

Noch wegen dem Rumstehen von Alkohol zu Hause. Also bei mir im Keller stehen x-Flaschen Wein, Sekt, Moscato etc. rum. Die machen mir überhaupt nichts. Wein sagt mir halt nicht so viel wie Bier. Aber wehe, wenn bei mir ein Kasten Bier rumsteht....bzw. ich diesen einkaufe, habe ich keine Ruhe, bis dieser leer ist.

Darum habe ich auch kein Bier mehr gekauft und nach Hause genommen. Wenn kein Bier da ist, fällt es mir leichter darauf zu verzichten.


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

16.02.2004 11:12
#29 RE: Verkochter Alkohol in Speisen? Zitat · Antworten

hallo Erdmann,
wenn du deine Vorräte im Keller tatsächlich nicht säufst ist es ja gut. Mir wäre das viel zu klapprig gewesen. Zuletzt zählten dann tatsächlich nur noch die "Umdrehungen", völlig egal wie sie zustande kamen.
Grüße von Max


Joosi Offline




Beiträge: 2.036

16.02.2004 12:04
#30 RE: Verkochter Alkohol in Speisen? Zitat · Antworten

Hallo Seemaus Sabine,

deine Reaktion hat mich wirklich zum Schmunzeln gebracht! Ich habe nur etwas widergespiegelt, was ich von dir las - du hast es selbst geschrieben Geschmunzelt habe ich, weil es eben diese unkomplizierte Kommunikation hier immer wieder ermöglicht, dass man Facetten von sich selbst sieht, die eigentlich direkt vor den eigenen Füßen liegen, aber man sich ihrer erst bewußt werden kann, wenn ein anderer dies oder jenes dazu sagt. Tolle Sache! Geht mir auch oft so hier. Was ich schon alles dazugelernt habe in den letzten Wochen!

Dann will ich auch mal große Töne spucken:
Ich kann mir auch überhaupt nicht vorstellen , dass ich rückfällig werde! Für mich ist Alkohol konsumieren sowas von abgehakt, wie z.B. Erdbeeren für einen Erdbeer-Allergiker, der z.B. fast an einem Allergieschock erstickt wäre. Das war in den ersten 2 -3 Wochen meiner Abstinenz noch nicht so (wie man hier auch lesen kann), hat sich aber dann immer mehr gefestigt. Man könnte fast sagen, je mehr Geschmack ich hier an diesem Board gefunden habe, desto weniger verlockend wurde Alkohol für mich.

Es gibt bei mir auch mal Stresstage oder so bestimmte Situationen (Ausklang von Shopping-Wochenende oder Wochenendausflug) wo ich normalerweise als krönenden Abschluß noch gerne was schönes Essen und den Rotwein trinken würde. Das ist aber die alte Gewohnheit und mein Kopf switched sofort auf Johannisbeer-Kirsch-Tee um und mein "Bauch" ist damit voll zufrieden

Sehr viele Schreiben hier, dass 1 Rückfall quasi "normal" wäre, das gehört sozusagen zur "Lern- und Erkenntnissphase". Deshalb habe ich mich auch schon mißtrauisch selbst beäugt, ob ich mir was vormache, oder so? Ich denke aber, dass ich mich sehr intensiv und ehrlich mit dem Thema auseinandersetze und ziehe z.B. die Sache mit dem Suchtgedächtnis und der Rückfallgefahr nicht in den geringsten Zweifel. Ich suche mir zwar nicht so die Bestätigung, dass ich dem Alkohol widerstehen kann, indem ich solche Situationen austeste (d.h. den Alkohol in greifbare Nähe stelle),wie du oder auch Max, aber ich gewinne mit meiner Art abstinent zu leben auch eine große Selbstbestätigung. Nämlich die, fürsorglich und umsichtig mit mir Selbst umzugehen - das ist etwas völlig Neues für mich.


Deshalb bin ich sehr überzeugt, dass ich keinen Alkohol freiwillig mehr anpacken werde. Habe außerdem genug gesoffen für dieses und für das nächste Leben, finde ich. Brauch´das nicht mehr!

Trotzdem, sollte ich doch mal einen Rückfall haben, werde ich als erstes hier Schreiben um wieder auf den Weg zu kommen, denn dafür ist dieses Board eine unheimliche Hilfe!

Roswitha, klasse Erklärung mit dem Obst und Salat - jetzt habe ich endlich die passende Begründung, warum ich kein Obst mag.

Das mit den Weinflaschen vom Pizzadienst, ist bei mir sehr negativ besetzt, weil ich genau diesen früher für meinen Alkoholnachschub benutzt habe, da ich ja nie Auto fuhr, wenn ich schon was getrunken hatte - also musste der Pizzadienst kommen und 1 Familienpizza bringen, weil da die kostenlose 2 l Flasche dabei war


Auch die anderen Beiträge zeigen wieder mal sehr schön, dass jeder seine ganz spezielle, persönliche Art und Weise entwickeln muss, wie er trocken wird und bleibt. Sozusagen kann hier jeder nur sein eigenes und nur für sich gültiges Patent anmelden, nachdem er es geschafft hat.

Liebe Grüße
Gaby


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