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Saufnix  
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Dieses Thema hat 70 Antworten
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 Ganz, ganz viele Fragen
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Joosi Offline




Beiträge: 2.036

23.01.2004 13:17
RE: CDT-Wert? Zitat · Antworten

Hallo beisammen,

ich schlage mich wieder mal mit Formalitäten rum (ist mein neues Hobby ) und mir ist die Vorgehensweise in Sachen stationärer Therapie noch nicht ganz klar - insbesondere der Nachweis der Trockenheit, der ja zur Aufnahme in die LZT unbedingt erforderlich ist.

Da mein Suchtberater den letzten Gesprächstermin mit mir vergessen hatte und auch kein Interesse zeigte mir noch in irgendeiner Form weiterzuhelfen , weiß ich auch nicht, wenn ich jetzt fragen könnte - zumal der Suchtberater mich in Sachen Formalitäten zig mal angelogen hat, so dass ich mir weitere Fragen in diese Richtung sparen kann.

Also, die Fachklinik sagte mir, ich brauche den CDT-Wert. Meine Hausärztin wußte nicht, was das ist, hat ihn aber in einem Speziallabor angefordert und ich muss dafür 37 Euro selbst zahlen. Fand ich zwar, nicht so klasse, da ich derzeit nicht so üppig bei Kasse bin, aber wenn´s denn endlich hilft für den Therapieplatz..

Tja, wer meine anderen Beiträge verfolgt hat, hat ja mitbekommen, dass sich die Geschichte bei mir schon länger hinzieht. Heute habe ich mal wieder bei BFA nachfragt, was denn nun mit dem Antrag ist. GESTERN ist er jetzt bei der BFA eingegangen (also hatte mich das Diakonische Werk schon wieder angelogen, dass sie den Antrag bereits vor 8 Tagen per Fax rausgeschickt hätten:frage3. Daraufhin fragte ich auch gleich nochmal bei der Fachklinik, wie das denn nun wäre mit freien Plätzen. Jetzt ist leider erst was Ende März/Anfang April frei. Und dann müsste ich ja vorher auch noch zur Entgiftung! Hä?
Ich sagte, dass ich derzeit trocken bin und deshalb ja den CDT-Wert machen lies. Sie sagte, den müsste ich dann bei Aufnahme in die Suchtklinik aktuell nachweisen (also nochmal für 37 Euro selber machen lassen). Nur am Rande, wieso muss ich diese 37 Euro selber zahlen, obwohl die Kasse oder BFA doch dadurch die Kosten für die Entgiftung spart?

Kann mich jemand von euch mal aufklären?

Ist es nicht üblich, dass man selber mitarbeitet (auch in Sachen Trockenheit) um zu beschleunigen, dass man eine Therapie bekommt?

Warum muss ich den CDT-Wert immer selber bezahlen? Ist das eine Strafe, weil ich nicht in eine Entgiftung gehen will und es wage es allein zu versuchen vorher trocken zu bleiben? Verbaue ich mir am Ende, den Therapieplatz, weil ich es ja auch derzeit ambulant hinbekomme trocken zu bleiben? Wäre es besser, vorher in eine Entgiftung zu gehen? Soll ich mir mal wieder ordentlich einen reinpfeifen, damit ich brav in das geordnete Schema passe: erst Entgiftung, dann Therapie???

Ich glaube eigentlich nicht, dass ich zu "gesund" bin und gar keine Therapie bräuchte..nein, ganz sicher nicht..frage mich derzeit, was ich denn falsch mache

Ich komme mir so verarscht vor! Bin ich zu empfindlich? Zu kompliziert? Sehe ich alles zu verbissen?

Was muss ich denn anders machen?

Was meint ihr dazu? Irgendwie habe ich wiedermal das Gefühl, alle Beteiligten wissen, wie das Spiel läuft, nur ich blicke es nicht.

meint ihr, es gibt es irgendwelche Spielregeln, die ich nicht kenne?

Kann es sein, dass meine Chance einen Therapieplatz zu bekommen immer mehr sinkt, solange ich trocken bin?

Das war jetzt das ungebremste Fragenchaos, was sich derzeit in meinem Kopf breit macht.

Ich hoffe, ihr helft mir ein bißchen beim Entwirren!

Liebe Grüße
Gaby

[f1][ Editiert von Joosi am: 23.01.2004 15:59 ][/f]


Beachen Offline




Beiträge: 3.654

23.01.2004 13:57
#2 RE: CDT-Wert? Zitat · Antworten

Hi Gaby !

Ich kann dir leider nur näheres zum CDT-Wert sagen.
Das ist ein Leberenzym und ist erhöht wenn man mind. eine Woche lang Alkohol trinkt.
Und hält sich erhöht bis zu 2-3 Wochen auch bei Abstinenz nach dem Trinken, ist also sehr spezifisch.
Daran kann man also den Trinkrhythmus erkennen und dieser Wert ist äußerst beliebt bei der MPU, weil er Lügen strafen kann.
Warum du das nun selbst zahlen mußt habe ich keine Ahnung.
Ich glaube warum er vor Antritt der Therapie neu sein muß erklärt das oben.

Es drückt dir die Daumen
Bea


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

23.01.2004 14:58
#3 RE: CDT-Wert? Zitat · Antworten

hallo Gaby,
ganz spontan hast du mit allen deinen Schlussfolgerungen, wie aufgeschrieben, sowas von recht rechter geht's gar nicht. Aber: wir leben in einem Schweinesystem, besonders auch gesundheitlich.
Es gibt Dinge, die man nicht ändern kann, und da sollte man sich fügen, wenn auch zähneknirschend. Ändern kannst du das System nicht, die Paragraphen auch nicht, die Therapieplätze auch nicht. Aber ärgern könntest du dich sehr. Und damit deine Kraft vergeuden. Genau das wäre die Stelle, die auch mir sauschwer fallen würde. (Hammer nehmen und die ganze Bande erschlagen. Geht leider nicht, und würde deiner Gesundheit auch nichts nützen.)
Also raff deine 37 Euro zusammen, beiße zähneschnirschend in den sauern Apfel unseres ruhmreichen Deutschen Gesundheitswesens.
ich grüße dich Max


Bernd48 Offline




Beiträge: 979

23.01.2004 16:58
#4 RE: CDT-Wert? Zitat · Antworten

Hallo Max

Denken nur wir mehr oder weniger Ex-Ossis so (realistisch) ?

Ups, ich wollte mich doch nie nich mehr über solche Dinge aufregen...


WolframK Offline



Beiträge: 383

23.01.2004 17:03
#5 RE: CDT-Wert? Zitat · Antworten

Hallo Gabi ,

wegen des CDT-Wertes (den ich vorher auch nicht kannte)habe ich die Suchmaschine Google bemüht und unter anderem einen sehr aufschlussreichen Text unter der nachfolgend genannten Adresse gefunden. Wenn Du Lust hast, dass kannst Du ja mal reinschauen.

Die URL lautet:

www.scor.fr/pdf/newsletters/NTS3All.pdf

Ansonsten möchte ich mich der Meinung von Max voll und ganz anschliessen. Manchmal würde ich auch liebend gerne einen grossen Hammer (noch besser einen Vorschlaghammer) nehmen und die ganze ausgeuferte Bürokratie kurz und klein schlagen.

Ganz wichtig ist aber, dass Du trotz der augenblicklichen Frustrationen die Ohren steif hältst und unter allen Umständen trocken bleibst (da bin ich mir bei Dir aber ganz sicher).

Viele liebe Grüsse

Günter


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

23.01.2004 18:27
#6 RE: CDT-Wert? Zitat · Antworten

hallo Wolfram Günter,
dein Zitat: "Hammer (noch besser einen Vorschlaghammer" erregt meine Sinne. Unsere Vorschläge wären allesamt der Hammer d.h. der "Vorschlaghammer", aber auf uns hört ja keiner. Es reicht ja offenbar, wenn die schon viel zu fetten Säcke sich gegenseitig befilzen und beschützen. Aber die "Kleinen" zahlten immer schon die Zeche, leider.
In Grimmigkeit Max


Ameise Offline




Beiträge: 1.110

23.01.2004 20:38
#7 RE: CDT-Wert? Zitat · Antworten

Hallo Gabi,

wie war das noch?

Gott gebe uns die Gelassenheit,
die Dinge anzunehmen, die wir nicht ändern können,
den Mut, die Dinge zu ändern,
die wir ändern können.
Und die Weisheit, beides voneinander zu unterscheiden.

Ich schätze, die 37 Euro gehören zu den Dingen,
die Du gelassen hinnehmen solltest, da Du
- so ärgerlich das auch ist - es nicht ändern kannst.
Darum wünsche ich Dir den Mut, trotzdem
weiter Deinen Weg zu gehen. Denn Dich selbst kannst Du ändern.

Beim Alk-Einkaufen haben wir ja auch nicht unbedingt aufs Geld geachtet, oder?
Da habe ich mal locker 37 Euro Woche für Woche für ausgegeben.

Gruß

[f1][ Editiert von Ameise am: 23.01.2004 20:40 ][/f]


Tommes ( gelöscht )
Beiträge:

23.01.2004 20:52
#8 RE: CDT-Wert? Zitat · Antworten

tja, die suchtkliniken möchten nur entgiftete personen (auch verständlich, da sonst die ersten kostbaren wochen in der thera erstmal mit entgiftung von 1-2 wochen verschwendet wären), aber das ist nicht der eigentliche punkt.

es geht viel mehr darum, dass das system so einfahren und verkrustet ist, dass es der bfa/lva nicht in den kopf geht, dass es auch menschen gibt, die ihren eigen weg gehen und nicht dem schema f entsprechen.

schema f bedeutet: wahnsinniger leidensdruck...erniedrigung vor dem/der suchtberater/in, sich wie ein häufchen elend gebären, abflennen, sich als ein stück sch**** darzustellen, usw.

dass es auch leute gibt, die trotz ihrer sucht versuchen nen eigenen weg zu finden, trotz allem noch ein mindestmaß an selbstwert zu behalten und kämpfen wie verrückt, interessiert die nicht.

sie wollen halt ihre leidensdrucktheorie bestätigt wissen, die besagt, dass du erstmal _völlig- im arsch sein mußt, um dich dann den 'hilfsangeboten' völlig zu unterwerfen.

also...das völlige verzweifelnde elend spielen, um überhaupt mal ne chance zu bekommen, ne thera machen zu dürfen.

wenn du diese technokratischen, völlig realitätsfernen drogenkonzepten ausbrichts, dann hast du meinen größten respekt!!
gruß
tom


Ahoi Offline




Beiträge: 27

23.01.2004 22:04
#9 RE: CDT-Wert? Zitat · Antworten

Wenn ich eure Erfahrungen hier lese ... mein Gott, haben wir Glück gehabt!

Ich (als Angehöriger) habe die Suchtstation einer Nervenklinik um Rat gefragt. Die haben mich zu einem Angehörigen Seminar eingeladen.
Als es dann soweit war und meine Frau total am Boden endlich Hilfe wollte, habe ich da spät abends angerufen (ohne jede ärztliche Überweisung oder sonst was) und ihnen die Situation geschildert. Sofort zur Stationsärztin durchgestellt, die hat mich ausgefragt und mir gesagt, dass es jetzt sofort am Abend sehr schwierig wäre, sie aber für den nächsten morgen ein Bett freimachen würde. Ich sollte nur anrufen, wenn meine Frau am nächsten morgen ihre Meinung ändern würde.
Hat sie nicht, nächsten morgen (22.12)in die Klinik, sofort in die geschlossene Station zur Entgiftung.
Antrag auf Langzeittherapie während der Entgiftung, Antrag auf LZT mit Sozialbericht usw. am 2.1. zur BfA gefaxt, am 6.1. aus der Entgiftung entlassen, seit dem 16.1. ist sie in LZT.

Versteht mich jetzt bitte nicht falsch, ich finde es genauso beschissen wie meine Vorposter, wie unser System mit SEINEN Suchtkranken umgeht. Ich wollte nur mit diesem Beispiel schildern, das es auch anders geht. Ob wir eine Ausnahme sind und schlicht Glück gehabt haben, weiß ich nicht.


Joosi Offline




Beiträge: 2.036

24.01.2004 17:15
#10 RE: CDT-Wert? Zitat · Antworten

Hallo ihr da alle!

Vielen Dank für eure Antworten!

Warum der CDT-Wert nötig ist, leuchtet mir ein - auch warum ein zweiter direkt vor der stationären Aufnahme. Einem Alkoholiker kann man ja auch nicht glauben, was ich verstehe (und nicht versuche persönlich zu nehmen ).

Danke auch nochmal für die medizinischen Hinweise Bea und Wolfram (guter Link!)- jetzt weiß ich Bescheid!

Ja, Max, ich vergeude meine Kraft und raube mir letztendlich selbst die Energie, (die ich doch zum Trockenbleiben brauche!)wenn ich mich so aufrege. Aber diese UNGERECHTIGKEIT!! Ich habe schon ernsthaft überlegt, ob ich nicht vielleicht selber mal in der Politik mitmischen sollte, dann bin ich wenigstens nicht immer Opfer, sondern kann mal lauthals meine Meinung kundtun und aktiv mitarbeiten - das würde mir schon gefallen. Aber als politisch engagierter braucht man auch ein dickes Fell und ein unerschütterliches Selbstbewußtsein - da muss ich wohl erst noch ein paar Jahre dran arbeiten. Ich trete in die Partei ein, die Deutschlands kranken Bürokratiewahn abschaffen will und eine durchschaubare, gerechte Steuerpolik einführen will anstatt immer mehr undurchschaubare Gesetze und Verordnungen zu erlassen.

Klar, habe ich früher wesentlich mehr für mein Weinflaschenlager ausgegeben...so gesehen, zahle ich die 37 Euro auch gerne - eben auch 2 Mal...die Ungerechtigkeit wurmt mich halt so...wenn ich jetzt 3 Wochen zur Entgiftung gehe, kostet das ca. das 100fache (z.B. 3700Euro? - keine Ahnung, aber bestimmt einige Tausender, oder?)und der CDT Wert wird von der Klinik gemacht - ich, weiß nicht wie sinnvoll und gerecht solche Regelungen sind! Jaaa, ich brauche viieeel Gelassenheit, Helena, und auch noch oft Weisheit....gut, dass ich das Forum hier habe - cooles Smilie hast du da Helena - würde zu mir auch oft gut passen - aber dir stehts auch nicht schlecht bitte weiterhin ganz viel *klugscheiß*

Genau Tom - du hast das sehr treffend und anschaulich zusammengefasst, was ich meinte. Kann das wirklich sein, dass das "Spiel" so läuft? Mir kommt es oft so vor als ginge es erst mal um Macht. Süchtige wehren sich ja auch in den seltensten Fällen gegen ungerechte und schlampige Behandlung, oder? Da ich´s natürlich im Moment auch nicht ändern kann und ich Hilfe brauche, muss ich mich "fügen" und "gedulden", darf nicht "aufmucken" und muss mich bestenfalls noch für nachlässige Behandlung bedanken - da kommen in mir ganz schreckliche Gefühle auf (Erinnerung an zu Hause)

Hallo Ahoi,

ihr seid wohl an kompetente Fachleute geraten, die ihren Job ernst nehmen! Zum Glück findet man so was doch noch ab und zu! Ich geb´ja auch die Hoffnung nicht auf - deshalb rege ich mich ja auch so auf! Solchen Leuten solltet ihr mal Feedback geben, wenn alles gut gelaufen ist
Wer natürlich noch mehr Feedback bräuchte, sind die ganzen Pfeifen, die sich hinter dem System verstecken und so achtlos mit Hilfe suchenden umgehen. - o.k. genug gemeckert jetzt.


Trotzdem, falls ihr mal einen Tipp für mich hättet, was ich (anders) machen kann, damit es mit dieser Therapie doch noch mal was wird - her damit!!

Im Moment habe ich schon ziemliches Muffensausen, dass ich auch noch eine Ablehnung bekomme. Ich weiß nicht, wieviel ich noch wegstecken kann...

Viele Grüße
Gaby


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

24.01.2004 18:24
#11 RE: CDT-Wert? Zitat · Antworten

hallo Gaby,
da kannte ich mal jemanden, der war innerhalb von 2 Jahren 4mal zur Langzeit, je 4 Monate. Er wusste alles was man wissen muss. Er wurde dann entlassen, mit einem Schriftstück, worauf stand, dass er "Therapie-resistent" sei. Darüber war er dermaßen erschrocken, dass er spontan dachte jetzt sterbe ich bald. Das wollte er nicht, daher hörte er auf zu trinken, schlagartig, mit schaurigen Entzügen usw. Das ist jetzt 29 Jahre her. Er trinkt bis heute nicht, und ist froh dabei.
Liebe Gaby, das soll kein blöder Trost sein, sondern nur die Bitte an dich, egal was immer ist oder erst später, trinke nicht. Das "nasse unsichtbare Tonband" in auch deinem Kopf würde wieder gnadenlos weiterlaufen.
Und solange musst du eben hier lernen oder noch anders.
lieben Gruß von Max


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

24.01.2004 18:26
#12 RE: CDT-Wert? Zitat · Antworten

Nachschlag: auch ich bin ein Ober-Apostel im "sich aufregen". Trotzdem denke ich , dass dies sehr kreativ ist, daher notwendig, und sonst würde ich nach innen platzen. Und diesen Gefallen tue ich "denen" niemals!!
Max


Joosi Offline




Beiträge: 2.036

24.01.2004 18:42
#13 RE: CDT-Wert? Zitat · Antworten

Lieber Max,
ja, wer weiß wozu es gut ist. Ich hoffe, dass ich nicht erst "Therapieresistent" werden muss - aber interessant, was bei einzelnen Menschen manchmal den entscheidenden "Klick" bewirkt.

Ich bleibe lieber "Alkoholresistent" und bevor ich wieder anfange zu saufen wegen der hirnrissigen Bürokratie, schwinge ich mich lieber als "Hauptfrau von Köpenik" auf den Gaul und ordne selbst an, dass bei mir jetzt mal die Einweisung fällig ist...und zwar OHNE CDT-Wert, kapiert!

Hier lerne ich unheimlich viel zur Zeit - und das will ich auch erst mal nicht aufgeben!

Liebe Grüße
Gaby


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

24.01.2004 19:15
#14 RE: CDT-Wert? Zitat · Antworten

liebe Gaby,
es ist ein optimistisches Erlebnis deine Beiträge zu lesen. Der strahlende Lebenswillen - aber bitte mit Qualität!!! - schaut durch sämtliche Zeilen hindurch.
Daher lege ich jetzt noch einen drauf. (Da musst du jetzt aber um die Ecke lesen.:grins2 Auch ich bin ja therapieresistent geworden, aber in einem ganz anderen Sinne. Therapie kommt von Therapeut, und alle meine Therapeuten waren an sich Seelenschnipsler :sauer2so wie Chirurgen "denn sie wühlen in den Därmen um die Hände sich zu wärmen"), die mit durchaus wertvolle Teilaspekte zu vermitteln imstande waren. Und dann war da hinten der Ausgang der Klinik, und dann kamen etliche (allzu Etliche) nicht über die Bahnhofskneipe hinaus. Das muss man erlebt haben, das mussste auch ich erlebt haben. Es war im prinzip ein Drittel der Therapie, zu sehen wie die ersten 3 "Lagen" also doppelter Korn + Bier durch die Hälse rauschte. die hatten tatsächlich 4 Monate nach diesem Tag gelechzt.
So, und trotzdem war auch meine Therapie sehr wertvoll!!, bloß nicht immer wegen der Therapeuten.
liebe Grüße von Max


tommes Offline



Beiträge: 7

25.01.2004 11:09
#15 RE: CDT-Wert? Zitat · Antworten

hallo gaby,

ich habe den 'klassischen' weg beschritten. bin also erst zur suchtberatung, um den zettelkram zu erledigen.(sozialbericht, antrag auf kostenübernahme stellen usw.)
schöne hochglanzbroschüren von therapieeinrichtungen hat mir meine suchtberaterin dann auch noch in die hände gedrückt, mit der aussage ich solle mir 2-3 wunschkliniken aussuchen.

gut, soweit war dort alles erledigt und ich dachte das geht jetzt seinen gewohnten gang. anschließend ging ich dann für 3 wochen in die entgiftung. bin mit null promille eingelaufen. ich wußte genau, wenn ich mir den abend vor der aufnahme die kante gegeben hätte, wäre ich garantiert nicht hingegangen. die haben natürlich erstmal gestutzt. als ich aber vor lauter zittern das aufnahmeformular nicht ausfüllen konnte, haben sie mich dann doch für 'voll' genommen.

hatte in der zwischenzeit auch schon eine klinik gefunden, deren konzeption auf mein krankheitsbild gepasst hätte (mehrfachdiagnose, d.h. politoxikomanie, angstzustände, depressionen, panikattacken). zusage hatte ich schon in der tasche. wartezeit nach der entgiftung wären 3 wochen gewesen. auf nachfrage bei meiner suchtberaterin bekam ich von ihr gesagt, dass ich die klinik auf alle fälle von der lva bewilligt bekäme.

gut, während meiner entgiftung kam dann die kostenzusage der lva. prima dachte ich, das ging ja flott. leider für eine 'reine' alkklinik, in die ich gar nicht wollte und die aufgrund ihrer konzeption mir nicht viel gebracht hätte. wartezeit übrigens 18 wochen!

ich also am rumtelefoniern...meine suchtberaterin meinte, sie hätte ihren job getan und könne an der entscheidung der lva nun nichts mehr ändern. danke! die sachbearbeiterin der lva stellte sich auch stur und meinte nur, dass sie von ihrer entscheidung keinen millimeter abweiche. auf meinen einwand, dass ich 18 wochen wohl kaum trocken überstehen würde, kam dann die antwort: 'tja, wenn sie das nicht schaffen, dann machen sie halt noch 2,3 entgiftungen'. wow

jedenfalls hab ich mich ab dann nur noch mit ihrer vorgesetzten unterhalten, einen sogenannten umwandlungsantrag (widerspruch) gestellt und ne woche später hatte ich dann die kostenzusage für die klink, in die ich wollte.

was ich damit sagen will?
es lohnt sich zu kämpfen !

gruß
tom


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