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Saufnix  
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Dieses Thema hat 37 Antworten
und wurde 2.853 mal aufgerufen
 Akute Hilfe
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laufchrissi ( gelöscht )
Beiträge:

10.09.2003 08:34
RE: @ ganznette Zitat · Antworten

...wenn Alkohol Probleme macht, ist Alkohol das Problem.....
und nicht Dein Job. Du zäumst das Pferd von hinten auf. Du bekommst die Probleme im Job nicht in den Griff, solange Du säufst.
Die Probleme werden immer mehr und mehr.
Mensch Du mußt doch nicht auf der Parkbank enden. Die Zeiten sind doch heute, Gott sei es getrommelt und gepfiffen, vorbei.
Alkoholismus ist eine Krankheit die zum Tod führt. Natürlich kannst Du jetzt sagen, das ganze Leben führt zum Tod. Aber ich kann Dir eins versichern, ein Alkoholiker hat keinen schönen Tod. Nix mit friedlich einschlafen.
Und so ein Alkoholbedingter Hirnausfall ist auch kein schöner Anblick. Windeln sind noch das geringste Problem.
Dann gibt es auch noch so Lähmungserscheinungen in den Beinen. In Deinem Alter auch nicht unbedingt prikelnd.
Ja und vielleicht überlegst Du mal, wie oft Du mit einem gewissen Spiegel Auto fährst. Jede dritte Autofahrt ist nach der Statistik eine Alkoholfahrt. Schön das da nicht mehr passiert.


Ganznette Offline



Beiträge: 180

10.09.2003 09:19
#2 RE: @ ganznette Zitat · Antworten

Wie hast du aufgehört?
steht hier irgendwo deine geschichte?


laufchrissi ( gelöscht )
Beiträge:

10.09.2003 09:52
#3 RE: @ ganznette Zitat · Antworten

nein, meine Geschichte ist nirgends aufgeschrieben, sie ist nur in meiner Erinnerung eingebrannt.
Ich habe mit 13 Jahren meinen ersten Vollrausch gehabt und dann bis ich 16 war keinen Tropfen mehr getrunken. Dann hatte ich einen Freund, der selbst gerne trank. Mit dem war ich 3 Jahre zusammen und als er mich betrogen und verlassen hat, habe ich das nicht verkraftet und vertärkt getrunken.
Ich hab dann gemerkt, wie gut mir der ALK tut. Ich war witzig und belastbar, gut im Job, jedermanns Freundin.
Aber ich hab mich auch ausnehmen lassen. Wie, das möchte ich nicht hier im Netz breit treten. Ich hab meine Prüfungen im Suff gemacht- auch den Führerschein. Der Prüfer muß selbst besoffen gewesen sein, daß er nichts gerochen hat. Ich bin die Karriereleiter hochgefallen, hab geheiratet und rund um die Uhr gesoffen. Keine schöne Zeit.
Morgens mit zitternden Händen die Kloschüssel umarmen, gelähmt vom Suff die Tage verbringen. Und immer in dem Wahn, es merk ja keiner. Erst als mir von meinem großen Bekanntenkreis nur noch eine Person geblieben war und mein Mann eines Morgens als ich an der Hausbar stand gesagt hat, "von mir aus kannst du dich todsaufen, es ist mir egal" und ich auch begriffen habe, eh, er meint es wirklich so, da konnte ich nach Hilfe fragen. ERst mußte ich aber noch auf meinem Sofa aufwachen, mit einem dicken Filmriss.
Und weißt Du was, mir hatte 2 Jahre vorher schon einer von Selbsthilfegruppen erzählt. Ich hatte mich damals natürlich nicht angesprochen gefühlt. Den Menschen habe ich angerufen und auch da noch behauptet, ich brauche die NUmmer für jemanden anderes. Am gleichen Abend bin ich dann in eine Blaukreuzgruppe. Zu wie Hundertausend Mann und habe noch immer die Nase hoch getragen. Soweit wie ihr, war ich noch lange nicht. Ich hatte vergessen, daß ich den Führerschein mit 3,8 Promille abgenommen bekommen hatte und andere Feinheiten (nicht hier im Netz)
So, dann bin ich am nächsten Montag wieder hin und habe den Raum nicht gefunden. Aber schlau war ich schon immer. Ich bin einfach auf die gegenüber gelegen Polizeiwache gegangen und habe nach dem Wag gefragt. Da sagt der Polizist, den ich übrigends kannte, du warst doch letzte Woche schon mal hier und hast nach dem Wag gefragt. Nachja, soviel zu: ich hatte alles im Griff :-))
Ich habe Dein eine Therapie in einer Klinik gemacht. Eben auch aus dem Grund, weil ich einen riesigen Horror vor dem Entzug hatte. Diese ewige Angst, Schlaflosigkeit, Predellier. Ich habe mir von einem stationären Entzug versprochen, daß ich Hilfe bekomme. Es hat sich herausgestellt, daß das unter dem Strich nicht mehr nötig war. Alleine die Anwesenheit von Personen die mein Problem kannten, hat mir geholfen den kalten Entzug zu machen.
Von da an konnte ich mein Leben regeln. Ich habe mich scheiden lassen und wieder geheiratet. Meine Tochter hat mich nie saufen sehen. Ich habe einen guten Job.
Meinen Traum, etwas von der Welt zu sehen, konnte ich auch verwirklichen.
Allerdings hat es noch einige Jahre gedauert, bis ich auch mit der Qualmerei aufhören konnte. Jetzt bin ich auch davon seit 3 Jahren clean und von keinem Suchtmittel mehr abhängig.
Vielleicht macht es Dir Mut.


Ganznette Offline



Beiträge: 180

10.09.2003 10:00
#4 RE: @ ganznette Zitat · Antworten

deine geschichte hat mich sehr bewegt. und dass es dir gut geht, so richtig gut geht, das macht wirklich hoffnung.
ich finde es toll! denn durch alk ist man ja nicht mehr man selbst und hat dann irgendwann vergessen, wer man selbst war. später mehr. muss leider leider leider ins büro.......


Ganznette Offline



Beiträge: 180

11.09.2003 10:07
#5 RE: @ ganznette Zitat · Antworten

vor einem jahr hat mir mal jemand in einem anderen chat geschrieben: irgendwann geht das alles ganz ganz schnell. ich habe den eindruck, jetzt ist "ganz schnell" vor einigen wochen habe ich angefangen morgens zu trinken, und auch tagsüber wodka. vorher ging das alles jahrelang halbwegs gut. meistens nur abens. aber täglich. ich habe meinen freund, der 1 km weiter wohnt, seit einer woche nicht mehr gesehen, habe ausreden wie "müde". ich bin einfach nur fertig, bekomme den tag nicht rum, komme nach hause, trinke weiter, aber weniger, klar, wenn man nun tagsüber trinkt. das ganze thema ist eigentlich total simpel. heute morgen hatte ich zum erstan mal richtig händezittern. jetzt ist die flasche wein gleich zu ende und ich kann ins büro. ich habe nette kollegen, einen netten chef und ich setze mein ganzes leben aufs spiel. bewusst. vielleicht, weil ich dann doch mal die andere seite sehen WILL, die verantwortung mag ich nicht mehr. nicht im moment. und immer wieder die frage: wieso machst du das? wieso tust du dir das selbst an? ich habe auch mal bei einer selbsthilfegruppe angerufen, bei AA. aber dann hatte ich so einen vollproll am telefon. war nett sicher, aber ich fühlte mich irgendwie nicht wohl, obwohl ich nicht dort war. ich weiss, diese arroganz, die kotzt mich selbst an. wenn es eine akademikergruppe gäbe, würde ich vielleicht hingehen:-))) warn spass, sorry. aber, crissy, man trägt de nase wirklich zu hoch! das ist nicht richtig, nein, das ist dumm. man verarscht sich ja selbt, legt wert auf jil sander mäntelchen und designer schirme. als beispiel. und weiss doch selbst, wie unwichtig diese dinge sind. ja. und irgendwann fehlt sogar die kraft, diese dinge noch zu kaufen. wichtig ist der vino, die ziggis und der pc. zum glück, denn dort seid ihr ja auch. wie gesagt, das schreiben erleichtert ein wenig, weil ich ja sonst, in der durchgestylten welt, nicht so ehrlich sein kann/will. befor ich bi meinem ex in der klink lande, wäre dankbar wenn jemand eine "nette" gruppe in düsseldorf kennt und mir schreibt, wie ich diese erreiche. ich habe mir fest vorgenommen, ab freitag nichts mehr zu trinken. bin ich dann montag wieder fit? ich hasse diese grau in grau leben. und trotzdem kann ich es nicht lassen. ich raube mir selbst die besten jahre, bescheuert, gelle!


Beachen Offline




Beiträge: 3.654

11.09.2003 11:23
#6 RE: @ ganznette Zitat · Antworten

@ ganznette

sorry, aber ich glaube du bist an einem Punkt angekommen an dem du nicht "das trinken weglassen" kannst. So übers Wochenende.
Wie du selbst schreibst, bekommst du morgens schon Entzugserscheinungen. Das kann bis zu einem Delier (muß nicht) oder einem Krampfanfall gehen.
Es ist blauäugig zu denken das kriegst du in einem Wochenende gebacken. Das sollte wenn, dann in einer KLinik überwacht werden.
Aber mit einem körperlichen Entzug ist es ja nicht getan.
Du mußt dein Leben umkrempeln, solltest du wirklich nicht mehr trinken wollen. Alles andere wird sicher leider in kläglichen Versuchen enden, die Situation irgendwie in den Griff zu kriegen.
Du kannst es aber auch gerne mal versuchen, denn dann wirst du merken wovon wir hier immer schreiben.
Du kannst auch gerne weitermachen so, auch dann wirst du merken, wovon wir hier schreiben.

Ich jedenfalls wünsche dir viel Kraft !

Grüßle
Bea


laufchrissi ( gelöscht )
Beiträge:

11.09.2003 11:54
#7 RE: @ ganznette Zitat · Antworten

so, so Düsseldorf und die Kö...Edel geht die Welt zu Grunde :-))

lLider kann ich Dir keine Gruppe empfehlen, obwohl ich in Düsseldorf einige sehr nett trockene Alkoholikerinnen kenne.
Zum Teil haben die mit mir die erste Zeit zusammen durchgemacht. Ich werde im Oktober in D´dorf sein, um einen und meinen Trockengeburtstag zu feiern. Ich war mal in der Daimlerstraße in einem Meeting und auf dem Grafenberg gibt es doch wohl auch eine Gruppe.

Und ich möchte mich auch meiner Vorrednerin/Schreiberin anschließen, wenn auch nur zum Teil. Sicher mußt Du Dein Leben ändern, aber Step by Step. Wichtig ist erst mal der Entschluß das Erste Glas stehen zu lassen. Du schreibst, das Du heute zum ersten Mal Händezittern (Tremor) hattest, freu Dich, daß wird immer schlimmer, (das war jetzt gemein, ich weiß) bis Du in den schönen Läden nicht mal mehr die PIN von Deiner Kreditkarte eingeben kannst, ohne zu Zittern und Dich deshalb zu schämen. Von der Unterschrift ganz zu schweigen.
Übers Wochenende zu entziehen, daß sollte schon gehen, allerdings um Himmelswillen nicht alleine in Deiner Wohnung. Ich nehme mal an, daß Du privat versichert bist, laß Dich in eine Klinik einweisen, geht Freitags hin und Montags raus. Ich kann schon verstehen, daß Du so wenig wie möglich Aufsehen erregen willst. Alldings denke ich, daß etliche Menschen in Deiner Umgebeung eh von der Trinkerei wissen.
Und dann beginnt die Arbeit an Dir selbst. Aufräumen ist angesagt. Glaub nämlich nicht, daß Du ok bist.
Für mich war erst meine geistige Erkrankung (sonst hätte ich nie zum Alkohol greifen müssen) und dann kam der Alk dazu.
Ich verabschiede mich für heute von Dir und wünsche Dir alles Gute. (werde mich erst Montag wieder melden)


cube64 Offline



Beiträge: 42

11.09.2003 13:27
#8 RE: @ ganznette Zitat · Antworten

Hallo Ganznette,

Du schreibst mir aus der Seele. Ich habe mit meinem Suchtberater bezüglich des Themas tagsüber trinken gesprochen und dabei erwähnt, dass in meinem Internet-Forum gerade damit jemand angefangen hat.

Da hat er mir gesagt, dass sei meine nächste Stufe, wenn ich nicht angefangen hätte, etwas zu machen ....



Bezüglich der "Akademiker-Problematik": Tja mir hat schon vor zwei Jahren eine Freundin gesagt, es gebe halt nun mal keine SHG für "Intelektuelle Alkoholiker". Das erste Wort hat mir sehr geschmeichelt, beim zweiten hat es mich durchzuckt, da ich es vor mir selbst damals noch nicht verkraftet hatte, zu "denen da" zu gehören.

Was mir auch aufgefallen ist: Bei SHG hatte ich am Telefon häufiger äußerst unhöfliche und aggressive Menschen. Ich denke man muss bei der Auswahl der SHG halt sehr genau sein. Die Sichtweise des Themas
variiert halt ziemlich. Mein Suchtberater hat mir z.B. eher den Kreuzbund empfohlen. Ich denke es kommt darauf an zu testen. In der sonstigen Welt fühlt man sich ja auch nicht überall wohl und versteht sich mit jedem.

Ich kann ansonsten nur Dir und jedermann die Suchtberatung empfehlen. Schwellenangst ist nicht angebracht. Bezüglich Deines Ex - gehe doch in eine andere Stadt und woanders zum Arzt! Ich habe nicht den Eindruck, dass bei mir fahrlässig mit der Schweigepflicht umgegangen wird. Lange genug, habe ich selbst gewurstelt anstatt mir professionelle Hilfe zu holen.

Ich habe letzten Samstag zum ersten Mal in meinem Wohnort einem Arzt von meinem Problem erzählt. Ich wollte mit ihm wegen des Themas Entzug sprechen. Er hat mich durchgecheckt und gemeint, dass ich keine Tabletten brauche, sondern zur SHG gehen soll. Er sagte mir sehr freundlich, dass er Hochachtung vor jedem Menschen habe, der sein Alkoholproblem gelöst habe!

Sowohl für den Suchtberater als auch für den Arzt sind wir Kunden - schiefe Blicke, dumme Anmache, Ärger: das habe ich nur solange erlebt, bis ich anfing etwas zu tun.

Liebe Grüße
Cube

P.S.: Geh Du doch auch bitte zum Arzt: Du willst doch aufhören. Es wäre doch bescheuert, wenn jetzt noch etwas passiert.


Beachen Offline




Beiträge: 3.654

11.09.2003 14:03
#9 RE: @ ganznette Zitat · Antworten

Hallo chrissi !

Sicher meinte ich nicht "ändere JETZT dein Leben".
Ich meinte vielmehr, das das zwangsläufig so kommen wird, will man nicht mehr trinken.
Nüchtern zu leben heißt mehr als nicht mehr zu trinken, es ist ein ändern der Lebenseinstellung, das wurde mir klar.
Und sicher geht das nur step by step und fängt damit an,
den Willen zu haben aufzuhören und immer wieder das erste Glas stehen zu lassen.
Und noch was, ein Alkoholentzug kann bis zu 14 Tage dauern, der kann unter Umständen nach 3 Tagen erst richtig los gehen ..... auch kann man nach 3 Tagen noch kramfen.
Das ist so verschieden wie die Menschen selbst.

Gruß
Bea


Jalava ( gelöscht )
Beiträge:

11.09.2003 17:37
#10 RE: @ ganznette Zitat · Antworten

Hallo zusammen,
hi Ganznette,

"Leben ändern": das geht nicht von einem Tag auf den anderen. Eine AA-Freundin hat mal zu mir gesagt, als ich gejammert habe ich hab tausend Probleme und weiß nicht wie es weitergehen soll: "Man kann nur ein Problem nach dem anderen lösen, und jetzt lös erst mal dein Alkoholproblem, und dann schau was das nächste ist". Aber für mich ist das Alkoholproblem nicht damit gelöst, dass ich ein paar Monate das erste Glas stehen lasse.
Zum Thema Akademiker: also ich hab selber mal studiert. In meinen SHGs hab ich die Erfahrung gemacht, dass genau dort die Experten sitzen - ob die nun einen Doktortitel oder gar keine Ausbildung haben und von Sozialhilfe leben: sie verstehen was bei mir abgeht, zumindest fühle ich mich verstanden. Und egal, was sie wissen oder mal gelernt haben, wenn ich Saufdruck oder es mir sonst schlecht geht, brauch ich nichts zu erklären. Wem soll ich mehr vertrauen: der Suchtberaterin, die entsetzt schaut und die Hände über dem Kopf zusammenschlägt wenn ich erzähle wie es mir ging und geht, dem Arzt, der meint, ich soll mich einfach ein bisschen ablenken, oder dem, der es selber geschafft hat einige Zeit trocken zu bleiben?
@ Ganznette: geh zum Arzt oder ins Krankenhaus, oder zur Suchtberatung (ich würd da nicht anrufen, einfach mal vorbeigehen), lass das ganze andere Zeug erstmal außer Acht, und ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du, wie ich, die Erfahrung machen kannst, jemandem einfach mal zu vertrauen ohne alles zu hinterfragen. Das macht das Ganze unglaublich viel leichter.
An der Tatsache, Alkoholikerin zu sein, kann ich nichts mehr ändern. Und jetzt kann ich nur schauen, wie ich mir es nicht unnötig schwer mache damit klar zu kommen.

Ich wünsch dir ganz viel Kraft!
Liebe Grüße, J.


Spieler Offline




Beiträge: 7.888

15.09.2003 15:25
#11 RE: @ ganznette Zitat · Antworten

Hallo Ganznette,

wenn ich mich recht erinnere, wolltest du doch letzten Freitag einen Versuch unternehmen, mit dem trinken aufzuhören.
Wie ist es dir denn ergangen?

Gruß
Jörg


Ganznette Offline



Beiträge: 180

16.09.2003 08:29
#12 RE: @ ganznette Zitat · Antworten

hi zusammen,
natürlich habe ich es nicht geschafft, nicht zu trinken. ich habe es auch gar nicht richtig versucht. diese lieben halbherzigen gedanken.... und dann wieder der gedanke, dass eigentlich was schlimmes passieren muss, um einzusehen, dass es so nicht mehr geht. die dinge werden provoziert. wie schon beschrieben, ich gehe ins büro und tue ...nichts. berge stapeln sich. somit macht man sich sorgen, dass man die dinge nicht tut und weil man sie nichht tut, wird man nervös und dann trinkt man wieder usw. aber ich denke, dass liegt an einer depression. kommt die durch den alk oder kam der alk durch die depression? da ich mir ja immer den einfachsten weg gesucht habe, habe ich mir keinen psychiater als therapeut gesucht, sondern habe lieber einen zu hause gehabt. war ein quatsch, blödsinn. ich warte regelrecht darauf, dass man mich wenigstens im job mal abmahnt oder sogar kündigt. vielleicht weil ich mich dann endlich in meinem selbstmitleid in aller ruhe suhlen kann, zu hause bleiben und wahrscheinlich in ruhe saufen "darf". ich habe das komplette wochenende mit meinem freund verbracht, dann ist das trinken richtig schwierig. wieviel zeit die gedanken und das planen in anspruch nehmen! er sonnt sich draussen, ich mische in das glas osaft den wodka, ohne dass er es merkt, bevor er wieder reinkommt, schnell austrinken, bevor er von meinem glas trinkt, schnell wieder osaft ohne alles nachfüllen. dann die kleine ersatzwodkaflasche gut versteckt zu haben um die eigentliche wieder aufzufüllen etc. das spiel kennt ihr ja alle. ich schreibe hier nur ab und an, weil ich ja eigentlich nicht so viel neues zu sagen habe. ich ändere ja derzeit doch nichts. aber ich lese trotzdem jeden tag eure berichte. aber mich würde interessieren, wie man die zeit, die man mit alk oder gedanken und planung rund um den alk verbringt, anders ausfüllt. die meisten dinge, die ich tue, haben ja mit alk zu tun! zum pc gehört alk, zum essen gehen, mittlerweile zum job, zum ausgehen, zum freunde besuchen usw usw. er ist immer da, der alk! gestern habeich ein anderes auto bekommen, und dachte, anstatt ich zu freuen, himmel, wenn du betrunken einen unfall baust, auch wenn ein anderer schuld ist, dann musst du die karre auch noch bezahlen, die du eigentlich gar nicht wolltest. welch kranke denkweise:-) viele grüsse!


laufchrissi ( gelöscht )
Beiträge:

16.09.2003 08:54
#13 RE: @ ganznette Zitat · Antworten

hallo ganznette,
warum interessierst Du Dich für Zeit, die Du eh nicht hast.
Du hast doch alle Hände mit Deiner Krankheit und dem drumrum voll zu tun.
Ich weiß nur, ich hab überhaupt keine Zeit mich zu langweilen.
Ich gehe mit meinem Mann tanzen, wir fahren Rad, ich mache Sport, ich koche gerne, wir haben einen Garten und ein Haus, wir verreisen.... wäre das nichts für Dich?
Statt dessen hast Du Stress mit der Wodkaflasche!!
Meinst Du, das Dein Freund die Fahne nicht riecht. Es ist nämlich ein Märchen, daß Wodka nicht riecht. Stimmt, es riecht nicht ganz so eklig wie Bier oder Fusel, aber jede Pore Deines Körpers atmet den Stoff aus, da hilft auch kein Chanel No. 5.
Na ja,dann einen schönen Tag.

P.S. Du mußt mit einem Entzug nicht bis zum Wochenende warten, Du kannst damit jederzeit anfangen. Der Entschluß ist wichtig. Ich hab auch immer morgen oder am Samstag aufgehört.


Irmi Offline



Beiträge: 2

16.09.2003 13:18
#14 RE: @ ganznette Zitat · Antworten

Hi Ganznette und alle anderen,

ich bin das erste Mal hier, will erst mal testen (hab noch nie in Foren geschrieben), lese aber schon eine Weile hier und hab das Buch von Bea Hellmann seit Samstag am Wickel; seitdem trinke ich abends 1/4 Lit. Wein, also auf 3 Saftgläser aufgeteilt und mit Kirschsaft vermischt. Bis jetzt hab ich keinerlei Lust auf Alk, mach das momentan nur aus Angst (das Ausschleichen), weil hier und im Buch die Rede von Krämpfen/Delirium etc. war.
Ganznette, hast Du das Buch gelesen? Du erinnerst mich an mich, vielleicht könnte das ja auch der endgültige Anstoß sein...

das wars erstmal von


Ganznette Offline



Beiträge: 180

17.09.2003 08:43
#15 RE: @ ganznette Zitat · Antworten

hallo irmi, ich habe mir das buch der b. hellmann bestell, abr noch nicht erhalten. ich habe den tip schon des öfteren bekommen und bin jetzt richtig gespannt!
liebe crissi, das kling alles so wie mein leben früher mal war. da war ich aber auch unzufrieden. ich war, glaube ich, immer unzufrieden:-) verreist bin ich 3x im jahr, habe die halbe welt gesehen, das hat auch spass gemacht, keine frage. heute habe ich keine lust mehr zu verreisen. tanzen gehe ich natürlich auch, aber nicht so richtig standart etc, sonder in clubs. na ja, eigentlich habe ich bis auf den urlaub ein normales leben, aber halt so ziellos. gestern habe ich lange mit meinem psychiaterex telefoniert, er hat mir erzählt mein jetziger freund, mit dem er sich sehr gut versteht, hätte ihm gesagt, ich würde zuviel trinken. er hat das nie so direkt bemerkt, sieht das auch nicht als so dramatisch an. dann habe ich ihm erzählt, dass ich bei nem gemeinsamen freund von uns, nem internisten zum check war, und der lediglich festgestellt hat, ich hätte zu grosse rote blutkörperchen, da meinte er da, oh, dann ist das wohl doch bedenklich. und hat mir eine geschichte erzählt. er hat visite gemacht und da hätte ein total fertiger typ rumgebrüllt: das ist mein freund! erkennst du mich nicht mehr! wir waren 3 monate zusammen in indien! die anderen wollten den patienten ruhigstellen, weil er halluzinantionen hatte. das hat mein ex grade noch unterbunden, und er hat den assistenzärzten dann gesagt: es stimmt, das war so, er spinnt nicht. als studenten waren sie in indien und haben das ganze drogenprogramm mitgemacht. schlimm finde ich jedenfalls die vorgehensweise, den armen kerl, der das gesagt hat, nicht ernst zu nehmen, und direkt mit spritzen vollzupunpen, nach dem motto, so ein asi kann doch den professor nicht kennen. der hat ein delir. ohne mal nachzufragen. oder? jedenfalls macht mein ex mit mir einen termin mit seinem damaligen dokorvater, der soll mich an anschauen. den kenne ich nur von partys, ganz entspannter älterer herr. und trotzdem weiss ich nicht, ob dieses kuddelmuddel von irgendwelchen bekannten das richtige ist. vielleicht sollte ich doch mal diese gruppe besuchen, die crissi mir gemannt hat, aber bestimmt nicht die in grafenberg:-) jedenfalls nicht, solange ich nicht aufhören kann/will. aber ich sollte mir die erfahrungen mal live anhören, nicht nur hier im forum.
viele grüsse !


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