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Saufnix  
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Dieses Thema hat 1 Antworten
und wurde 534 mal aufgerufen
 Ganz, ganz viele Fragen
Jan ( gelöscht )
Beiträge:

06.08.2003 10:21
RE: Alkoholkrankheit und Hilfsbereitschaft Zitat · Antworten

Hi Ihr,

ich stelle mir momentan einige Fragen über mein Verhalten und ob dieses Verhalten "alkoholbedingt" ist.

Irgendwie versuche ich immer es allen recht zu machen. Liegt das daran das ich mich irgendwie "schlecht" fühle weil ich trinke ???

In den letzten Tagen denke ich sehr viel nach und habe so den Eindruck das dieses Verhalten auch von manchen Menschen ausgenutzt wird (gerade von Menschen die mich sehr gut kennen und über meine Alkoholproblem bescheid wissen). ich unterstelle diesen Menschen jetzt mal keine Absicht, aber ich denke unbewusst wissen Sie das ich nicht nein sagen werde.

Leben diese Menschen vielleicht gut damit das ich Saufe und sind nur ängstlich weil sie fürchten, dass ich irgendwann nicht mehr "funktioniere" und Sie dann auf manche Bequemlichkeit verzichten müssten oder geht es ihnen dabei um meine Person ??

Welche Erfahrungen machtet Ihr als Ihr trocken wurdet ?

Gruss Jan


Biene ( gelöscht )
Beiträge:

06.08.2003 11:48
#2 RE: Alkoholkrankheit und Hilfsbereitschaft Zitat · Antworten

Hallo Jan,
gute Fragen.Habe ich mir auch gestellt,als ich trocken wurde.
Auch ich litt jahrelang unter dem "Mutter-Theresa-Syndrom".Ich war der Meinung,ich müsse es allen recht machen,bzw. allen helfen.Irgendwann kam ich auf den Trichter,dass die anderen auch ohne mich klarkommen und sogar klarkommen müssen.Im Endeffekt bin ich meiner Umwelt sogar auf die Nerven gegangen mit meiner Gängeltour.
Und um was ging es eigendlich?
Natürlich darum,meinen Alkoholkonsum vor mir selbst und anderen zu rechtfertigen.Ich dachte mir,wenn ich anderen helfe,drücken diese beide Augen zu und lassen mich dafür in Ruhe saufen.
Ich war wirklich der Meinung,meine Umwelt "hätte" etwas von meinem Trinken und alle wären in gewisser Weise ko-abhängig.Weit gefehlt.
Das war nur eine Illusion meines getränkten Hirns.
Mein Mann sagte in der Klinik wörtlich zu mir:
"Wenn Du mit dem Zeug aufhörst,brauchst Du Dich um gar nichts mehr als um Dich zu kümmern.Ich mache dann den Rest." (Wir haben eine Firma,die wir gemeinsam leiten)
Da brach Panik in mir aus,denn ich dachte,ich würde nun überflüssig werden und gar mein Recht auf Liebe verlieren,denn wer nichts leistet ist ja auch nichts wert.....dachte ich mir....
Alles Blödsinn.Unsere Umwelt ist tatsächlich an unserer geistigen und seelischen Gesundheit interressiert,wenn wir das auch nicht wahrhaben können,da wir unseren tatsächlichen Wert nicht erkennen können.UND es wegen
unserer Sucht auch im Moment nicht wahrhaben wollen,da wir aus diesem Grund unsere Sucht weiter pflegen können.
Du siehst,es ist ein gedanklicher Teufelskreis,den man nur durchbrechen kann,wenn man mit dem saufen aufhört UND es auch DURCHHÄLT,wenn der süchtige Teil unseres Gehirns uns mal wieder vorgaukelt,zur Flasche greifen zu müssen,aus welchen Gründen auch immer.


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