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Saufnix  
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Dieses Thema hat 41 Antworten
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 Ganz, ganz viele Fragen
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richie Offline




Beiträge: 395

22.05.2003 11:39
#16 RE: Alkoholfreies Bier Zitat · Antworten

und nochmal nachgefragt:
so, jetzt trinkt man also Alkohol wegen der Wirkung.
Die Wirkung wird als positiv empfunden (abbau von Hemmungen, etc....)
----- > also werd ich die Wirkung bei naechster Gelegenheit wieder herbeifuehren

also wieso wird dann nicht jeder zum Alki ???


Gast ( gelöscht )
Beiträge:

22.05.2003 11:43
#17 RE: Alkoholfreies Bier Zitat · Antworten

Halolo Schneeflocke,

ich entnehme Deinem Posting daß Du einen alkoholabhängigen Partner hast.

Hast Du dir schon Hilfe für Dich geholt?

Klingt jetzt für Dich vielleicht nicht logisch, weil ja Dein Lebenspartner sich Hilfe holen müßte.

Aber auch der Co-Abhängige braucht Hilfe damit er weiß wie er mit dem therapieunwilligen Alkoholiker umgehen muß.

Ich wünsche Dir, daß Du etwas für Dich tust, indirekt hilfst Du damit auch Deinem Partner.

Die Frage warum Jemand abhängig wird, der Ander nicht kann man nicht beantworten.

Fest steht, daß jeder der Alkohol konsumiert die Chance hat Alkoholiker zu werden...

Die Übergänge zum Alkoholiker sind fleißend und nicht feststellbar wann das in Sucht umgeschlagen hat.

Die gute Nachricht ist einfach daß man auch als Alkoholiker so man trocken ist und bleibt ein ganz normales Leben führen kann.

Du kannst übrigens Deinen Partner nicht davon überzeugen daß er Alkoholiker ist, er muß das selber erkannen und einsehen.

Du kannst aber mit Deinem Verhalten dazu beitragen daß er nicht durch dein Verhalten seinen Schlendrian so fortsetzen kann wie bisher.

Dir alles Liebe

LG
Margot


Schneeflocke Offline



Beiträge: 485

22.05.2003 12:18
#18 RE: Alkoholfreies Bier Zitat · Antworten

Hallo richie,

also: noch ein wenig ehrlicher: Ja, die Wirkung ist positiv. Am nächsten Abend hatte ich wieder ein Bier. Ich habe bei mir schon festgestellt: ein Bier ist nicht mehr ausreichend für die Wirkung, also wurden es immer häufiger zwei. Viel mehr habe ich rein aus Volumengründen nicht geschafft. Aber wenn ich Weintrinker gewesen wär, oder Weinbrand, wer weiß... Also ich glaube ich persönlich habe voll das Zeug dazu, Alkoholiker zu werden.(Bin deswegen vielleicht nicht das richtige Beispiel für Dich.) Vielleicht rettet mich die Co-Abhängigkeit - Nein, die nicht, aber das Aufwachen dadurch und das bewusste Schauen auf die Droge Alkohol.

Ich denke es ist ein ganzer Haufen von Voraussetzungen, die zusammen kommen. Vielleicht eine erbliche Veranlagung. So eine Art Suchtbereitschaft organischer Art. Ich habe mich mit Gehirnstoffwechsel nur mal ganz oberflächlich beschäftigt, als mein Mann schwere Depressionen hatte. Also eine organische Disposition wird wohl vorliegen, die bewirkt, das der eine später als der andere süchtig wird.
Dann kommt sicher eine psychische (NICHT moralische) Veranlagung dazu. Ich stelle mir vor, dass man vielleicht sehr perfektionistisch ist, seinen eigenen Maßstäben kaum oder nicht gerecht wird, mit dem vermeintlichen Misserfolg nicht umgehen kann, den Dauerstress ja irgendwie abreagieren muss...
Der Perfektionismus ist natürlich nur ein Beispiel. Also man hat eine charakterliche Voraussetzung dafür.
Übrigens im stern begann vergangene Woche eine Serie, die sich mit psychischen Störungen beschäftigt. Eine Folge dieser Serie soll auch "Sucht" zum Thema haben.

Ich persönlich gucke im Moment mal, wie ich meine ganzen "Weisheiten" praktisch um setzen kann:

Zur Zeit versuch ich den Wiedereinstieg in die Programmierung, lerne gerade OOP und Java. Möchte vielleicht mal freiberuflich etwas machen. Ist in meinem Alter vielleicht etwas hochgegriffen, aber wer nichts wagt...

Liebe Margot,

ja genau deswegen bin ich hier. Ich habe Hilfe. Eine wichtige ist für mich dieses Forum.

Liebe Grüße

Schneeflocke.[f1][ Editiert am: 22-05-2003 12:34 ][/f]


Gast ( gelöscht )
Beiträge:

22.05.2003 13:16
#19 RE: Alkoholfreies Bier Zitat · Antworten

Hallo Schneeflocke,

ja, ich finde das Forum auch sehr gut.

Es ist gut daß Du Dich kritisch mit deinen Trinkgewohnheiten auseinandersetzt.

Eine erbliche Veranlagung zu Alkoholismus gibt es nach bisherigem Stand der Wissenschaft nicht.

Perfektionismus ist jedenfalls suchtfördernd, denn irgendwann stellt man fest daß man dem nie gerecht werden kann.


Ich wünsche Dir veil Kraft daß Du das was für Dich wichtig ist aus druchziehst.


Liebe Grüße
Margot


richie Offline




Beiträge: 395

22.05.2003 14:05
#20 RE: Alkoholfreies Bier Zitat · Antworten

Hallo Margot,

da muss ich jetzt ein biserl widersprechen:

Natuerlich gibt es kein "Alkoholiker"-Gen, aber in der Zwillingsforschung hat man z.B. schon statistisch signifikante Haeufungen festgestellt - auch bei Kindern, die gleich nach der Geburt zu Pflegeeltern kamen.
Ich denke, es wird wohl eher in Richtung einer "vererbten hoeheren Suchtdisposition" laufen.

Und natuerlich darf das fuer niemanden eine Ausrede sein, im Sinne von "ich bin genetisch zum Alkoholiker verdammt, also muss ich saufen..."

Ich glaub uebrigens nach wie vor, dass es sogenannte "Suchtpersoenlichkeiten" gibt, also Leute, die mit groesserer Wahrscheinlichkeit in Suchtverhalten abgleiten. Bei welcher Sucht man dann konkret landet, heangt vermutlich vom individuellen Umfeld ab


Gast ( gelöscht )
Beiträge:

22.05.2003 14:30
#21 RE: Alkoholfreies Bier Zitat · Antworten

Hallo richie,

zumindest Akademiker die sich mit Suchtkranken befaßen verneinen die Aussage von einer vererbten oder veranlagten Suchtkrankheit.

Daß viele Alkoholiker aus Suchtfamilien kommen erkärt sich nach Aussagen von Suchttherapeuten mit erlerntem Verhalten.

Daß es manche Suchtkranke gibt denen dieses "ererbte Verhalten" gut in den Kram passt, sozusagen als Entschuldigung für ihre Sucht ist Fakt.

Und was die "Suchtpersönlichkeit" angeht so glaube ich daran nicht.
Süchtige gibt es in allen Gesellschaftsschichten, vom Prof bis zum Penner.

Mich begleitet seit der LZT der Satz:Jeder der Alökohol trinkt kann Alkoholiker werden.

Nach deiner Theorie wäre es so wie diejenigen die ihre Vorurteile pflegen behaupten, daß Alkoholiker labile Persönlichkeiten (also suchtanfällig) sind.

Das kann ich nun garnicht finden.

Das Suchten, bzw. die hirnorganischen Gegebenheiten daß Sucht eine organische Erkrankung ist wurde meines Wissens nach bisher nicht bestätigt.

Also ich glaube an sowas nicht.

Ist aber nur meine Meinung und erhebt nicht den Anspruch allgemeingültig zu sein.
Für mich ist dieses, kann ja nichts dafür isr hirnorganisch bedingt, nur eine faule Ausrede.

LG
Margot


Ameise Offline




Beiträge: 1.110

22.05.2003 16:35
#22 RE: Alkoholfreies Bier Zitat · Antworten

Warum trinkt man Alkohol?
Jetzt im nachhinein kann ich mir gar nicht mehr erklären, warum ich eigentlich getrunken habe.
Früher habe ich auch behauptet, ich trinke trockenen Rotwein, weil er mir schmeckt. Er schmeckte wir wirklich sehr gut, als ich noch trank.
Ich habe selbst in nassen Zeiten niemals süßen Wein angerührt, selbst nicht, wenn nichts anderes da war - auch niemals harte Sachen, sie schmeckten mir einfach nicht.
Als ich aber nach meiner ersten sechswöchigen Trinkpause mein erste Glas trockenen, geliebten Rotwein trank, dessen Geschmack ich ja sooo vermißte, da stellte ich fest, daß das erste Glas überhaupt nicht schmeckte.
Es schmeckte schlicht und ergreifend sauer und nach Alkohol - nach mehr nicht.
Ich trank trotzdem weiter - wegen der Wirkung.
Also da haben wirs - an den Geschmack gewöhnt man sich wahrscheinlich so sehr, daß es einem wirklich mit der Zeit schmeckt, aber in erster Linie trinkt man doch wegen der Wirkung.
Heute könnte ich mich schütteln, wenn ich nur Alkohol rieche, geschweige denn Leute, die welchen getrunken haben.

Ich kann jetzt wie gesagt auch nicht mehr sagen, warum ich genau getrunken habe. Gründe hatte ich damals immer. Ich war eine "Jede-Gelegenheit-ist-gut-genug-Trinkerin".
Und jetzt kann ich mich nur noch ekeln, wenn ich daran denke.
Heute wüßte ich keinen einzigen Grund, mit dem Trinken wieder anzufangen - habe kein Problem mit Saufdruck oder so.
Dafür freue ich mich einfach zu sehr darüber, wie gut ich mich fühle und wie gut ich jetzt aussehe.
Freue mich über einen klaren wachen Blick, wenn ich in den Spiegel sehe.

Warum Leute nun alkoholfreies Bier trinken - da kann man sich im Grunde dumm und dusselig drüber diskutieren.
Ich glaube, man muß auch nicht immer alles so genau unter die Lupe nehmen. Wer es trinken will, der soll es halt trinken.


Gast ( gelöscht )
Beiträge:

23.05.2003 07:30
#23 RE: Alkoholfreies Bier Zitat · Antworten

Hallo ameise,


ich glaube jeder Alkoholiker hat früher getrunken weil es ihm geschmeckt hat und weil es in unseren breitengraden zur "Geselligkeit" gehört, oder?

Das war zumindest bei mir so.

Immer mehr getrunken habe als für mich meine Lebenssituation unerträglich wurde und ich mich völlig überfordert fühlte.

Angefangen mit Bier, dann wein, dann war die Wirkung einfach mit diesen Getränken einfach nichtmehr zu erreichen, da bin ich auf Cognac umgestiegen.
Hatte ich garnichts im Haus habe ich Melissengeist mit Wasser verdünnt...
Das hat es dann gebracht, klar bei 80% Alkohol.

Heute weiß ich daß ich zu den sogenannten Konflikttrinkern gehört habe.
Spiegeltrinkerin, die immer ihren Level gehalten hat.

Als mein Frühstück schließlich aus einem Cognac bestand und ich merkte daß nichtmehr ich mein Leben bestimme sondern der Alkohol habe ich wirklich Angst bekommen.

Das hat mir vermutlich ddas Leben gerettet.
In der LZT habe ich dann gelernt mit meinen Konflikten anders umzugehen.
Als ich aus der Therapie kam war ich allerdings nichtmehr so "pflegeleicht" wie vorher.

Mir geht es heut wie Dir, der Geruch von Alkohol ekelt mich an.
Wenn in öffentlichen Verkehrsmitteln jemand vor oder hinter mir sitzt der eine "Fahne" hat muß ich aufstehen und mich wo anders hinsetzen.

Übrigens kann zumindest ich die Ansicht von Richie nicht bestätigen daß es eine ererbte Veranlagung zu Alkoholismus gibt.
In meiner Familie gibt es weit und breit keinen Alkoholiker.

LG und schönes WE
Margot


ameise Offline




Beiträge: 1.110

23.05.2003 08:07
#24 RE: Alkoholfreies Bier Zitat · Antworten

Hi Margot,

auch meine Familie ist absolut "sauber"!
Getrunken wird nur zu besonderen Anlässen - und das bleibt dann meistens auch im Rahmen.
Da war ich wohl das schwarze Schaf. Macht aber nichts.
Trotz allem möchte ich die Erfahrung nicht missen - sonst wäre ich nicht da, wo ich heute bin.
Ich bin ein sehr dankbarer Mensch geworden.
Liebe Grüße


Gast ( gelöscht )
Beiträge:

23.05.2003 08:23
#25 RE: Alkoholfreies Bier Zitat · Antworten

Hallo Helena,


ja, mir geht es genauso.

Meine Alkoholkarriere gehört zu meinem Leben.
Wäre sie nicht gewesen hätte ich keine LZT gemacht und wäre vielleicht tot wie so mancher ehemaliger Mitpatient.

Ich erachte das als ganz wichtigen Abschnitt in meinem Leben den ich nicht missen möchte.

Die 6Monate Therapie haben mich meine Vergangenheit aufarbeiten lassen und das Handwerkszeug an die Hand gegeben daß ich mein Leben heute ohne Alkohol leben kann.

Dafür bin ich unendlich dankbar.

Ich behaupte daß gerade Alkoholiker die trocken sind und bleiben das Leben und sich selbst anders erleben und sehen als daß Menschen können die nie am Abgrund gestanden sind.

Natürlich ist nicht zu erwarten daß einem Menschen die nie süchtig waren verstehen, aber ich glaube hier können das viele nachvollziehen, ich bin heute dankbar daß mich meine Sucht gezwungen hat mein Leben zu änderen.
Daher ist die Sucht für mich "positiv", weiß ich doch daß man sie unter Kontrolle halten kann.

Heilen, wie manche meinen kann man Sucht nicht.
Lebenslange Absinenz jedoch bringt die Krankheit zum Stillstand.


Liebe Grüße
Margot
















Abvsinenz


richie Offline




Beiträge: 395

23.05.2003 10:49
#26 RE: Alkoholfreies Bier Zitat · Antworten

was ich meinte, ist z.B. das:

http://juergen-eckel.de/alcoholics/prof.htm

ich hab aber nie gesagt, dass es eine Ausrede sein darf, um zu trinken.

uebrigens, ich halte mich fuer eine sogenannte "Suchtpersoenlichkeit", das hat aber fuer mich nix mit Labilitaet zu tun...


Gast ( gelöscht )
Beiträge:

23.05.2003 10:57
#27 RE: Alkoholfreies Bier Zitat · Antworten

Hallo riechi,


danke für den Link, aber ich glaube nicht an sowas.
Ich habe mir schon lange angewöhnt jede "neue" Erkenntnis als Wahrheit zu sehen, den gerade auf dem Gebiet wird täglich eine "neue Sau" durchs Dorf getrieben.



Und warum hältst Du Dich für eine Suchtpersönlichkeit?

(bin ab 12 Uhr weg hier Urlaub, vielleicht antwortest Du mir vorher? Wäre nett, ich bin doch so neugierig *schäm*)

Also ich weiß nur (von mir selbst) daß bestimmtes Verhalten einen für Sucht anfällig macht.
Und Verhalten kann man ändern.
Wer sich selbst so annimmt wie er ist und wer es aufgibt "Everbodys Darling" sein zu wollen wird ziemlich resisdent gegen Sucht.
Finde ich jedenfalls.


LG
Margot


der Peter Offline



Beiträge: 72

23.05.2003 11:13
#28 RE: Alkoholfreies Bier Zitat · Antworten

Hallo Richie

Du schreibst: „Das hat aber für mich nix mit Labilität zu tun“. Das ist schön für dich und es mag durchaus richtig sein das auch nicht labile Menschen süchtig werden können aber für mich war es sicher eine Grundursache mit an der ich weiterhin arbeiten muss. Ich habe einfach zu dünne Haut und muss mich vor selbstmietleid hüten. Ein ruiniertes Selbstwertgefühl macht instabil und das ist doch das was man labile nennt.


weimel ( gelöscht )
Beiträge:

23.05.2003 11:45
#29 RE: Alkoholfreies Bier Zitat · Antworten

Hallo vorm Wochenende!

In der LZT habe ich nach 18 Wochen ( also 2 Wochen vor Ende) meine eigene Definition für die Krankheit Sucht als solche herausgefunden:

Sucht...
...viele verzweifelte Versuche, eine Sehnsucht zu stillen, von der man gar nicht weiß, daß sie vorhanden ist!

Seither versuche ich eben herauszufinden was ich immer suchte; und im Moment bin ich auf dem besten Wege, dieses in mir schlummernde, große Geheimnis für mich allein zu lüften und damit klarzukommen...

Ein schönes trockenes Wochenende
wünscht euch allen
weimel


Gast ( gelöscht )
Beiträge:

23.05.2003 11:59
#30 RE: Alkoholfreies Bier Zitat · Antworten

Hallo Weimel,

ganz genau!
Sucht ist Sehnsucht.

Ich war wirklich froh daß ich in der LZT herausgefunden habe was mir wirlich gefehlt hat, welche Sehnsucht, bzw. Sehnsüchte sich alle nicht erfüllt hatten.

LG und schönes WE, bis 11.6.
(hurra Urlaub hab....)

Margot


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